Ticker vom Dienstag (06.04.2021) zum Nachlesen

Stand: 06.04.2021, 20:03 Uhr

  • Zahl der Intensivpatienten steigt deutlich
  • Neue Zweifel an Olympia
  • Kritik nach Laschets Forderung eines "Brücken-Lockdowns"
  • Hausärzte starten mit Impfungen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Zahl der Corona-Intensivpatienten in Deutschland steigt deutlich

Die Zahl der in Krankenhäusern registrierten Corona-Intensivpatienten ist deutlich gestiegen. Das geht aus dem Melderegister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor. Demnach stieg die Zahl der Intensivpatienten von 4.152 am Vortag für heute auf 4.340 an. Knapp 55 Prozent (2.397) davon werden invasiv beatmet.

Die Zahlen basieren auf den heutigen Meldungen von bundesweit 1.279 Krankenhaus-Standorten. Demnach sind aktuell 3.417 der 20.332 Intensivbetten für Erwachsene (ohne 7-Tage-Notfallreserve) frei - 358 weniger als am Vortag.

19.48 Uhr: Fast 50.000 Neuinfektionen in der Türkei

Die Türkei verzeichnet 49.584 Neuinfektionen und damit so viele wie noch nie an einem Tag. Die Zahl der Toten stiegt um 211, wie das Gesundheitsministerium weiter bekanntgab. Zuletzt lag sie Anfang Januar so hoch.

19.15 Uhr: Jahreshöchstwert bei Intensiv-Fällen in Frankreich

Die Zahl der Corona-Patienten auf französischen Intensivstationen ist mit 5.626 auf dem höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden seien 193 Fälle hinzugekommen, teilte das Gesundheitsministerium mit.

18.50 Uhr: Gesundheitsminister beraten über Astrazeneca

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will morgen mit seinen Kollegen aus den Ländern über eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Zweitimpfungen beraten. Die Stiko hatte empfohlen, dass Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca erhalten haben, bei der zweiten Impfung auf einen anderen Impfstoff umsteigen sollen. Grund sind einige Hirnvenen-Thrombosen nach der Impfung mit Astrazeneca.

Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko jüngere Menschen betrifft. Bund und Länder hatten deshalb vor einer Woche beschlossen, das Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch Menschen über 60 verabreichen zu lassen. Allerdings haben laut Spahn bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste Impfung mit Astrazeneca erhalten.

17.26 Uhr: WHO: Einige Staaten noch komplett ohne Impfstoff

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert in scharfen Worten, dass einige Staaten weiter komplett ohne Zugang zu Impfstoff seien. Dies sei eine "Farce", sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Ein Hochfahren der Vakzin-Produktion und eine gerechte Verteilung seien der Schlüssel, um die aktue Phase der Pandemie zu überwinden.

16.48 Uhr: Impfstart bei den Hausärzten

Bislang haben rund 12,7 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Erstimpfung erhalten. Nun soll es schneller gehen: Denn seit heute impfen auch die Hausärzte. Bei den meisten der 35.000 teilnehmenden Hausärzte soll es aber erst in den nächsten Tagen losgehen. In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen nur 940.000 Impfdosen - rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es einen deutlichen Schub, dann können die Praxen mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen.

In NRW ging es schon heute los. Hier wird erst der Impfstoff von Biontech/Pfizer verabreicht, der heute oder - überwiegend - Mittwoch in den Praxen erwartet wurde. Ab 19. April gehen Astrazeneca, später das Vakzin von Johnson & Johnson an die Praxen.

16.26 Uhr: Gehören Schnelltests tatsächlich zum Joballtag?

Häufige Schnelltests in Unternehmen sollen dazu beitragen, die dritte Welle der Corona-Pandemie auszubremsen. Bislang hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs aber lediglich an die Wirtschaft appelliert, regelmäßig und zahlreich zu testen. Nun könnte es mit der Freiwilligkeit bald vorbei sein.

Laut einer Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hätten in der zweiten März-Hälfte lediglich 23 Prozent der Befragten berichtet, dass Beschäftigte, die im Unternehmen vor Ort sind, einen Schnelltest machen könnten. Für 54 Prozent gebe es keine betrieblichen Schnelltests Der Arbeitgeberverband BDA kommt zu einer gänzlich anderen Einschätzung: In 80 bis 90 Prozent der Unternehmen seien Tests für Mitarbeiter möglich oder stehen unmittelbar bevor.

16.02 Uhr: Niederlande: Zahl der Corona-Neuinfektionen geht leicht zurück

Die Zahl der Neuinfektionen in den Niederlanden ist in der vergangenen Woche um 7 Prozent auf rund 48.000 zurückgegangen, teilte das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM heute mit. Die 7-Tage-Inzidenz lag den Angaben zufolge 276. In der Woche davor lag sie bei knapp 300. Allerdings stieg die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen um 19 Prozent.

Deutschland stufte die Niederlande mit Wirkung ab heute als Hochinzidenzgebiet mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen ein. Daher müssen Niederländer bei Grenzübertritt einen negativen Corona-Test vorweisen können. Seit Mitte Dezember gilt ein Lockdown und seit Ende Januar auch eine abendliche Ausgangssperre. Dennoch bleiben die Infektionszahlen hoch.

15.20 Uhr: Schüler gegen "Corona-Not-Abitur"

Während sich die Abiturienten auf ihre Abschlussklausuren vorbereiten, fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Prüfungen wegen der Corona-Pandemie notfalls abzusagen. Ihr Notfallplan sieht stattdessen eine Durchschnittsnote aus den bisherigen Leistungen vor. Kritik kommt aus der Politik, von Lehrern und auch von den Schülern.

Johanna Börgermann vom Vorstand der Landesschülervertretung spricht sich gegen ein "Corona-Not-Abitur" aus: "Ich glaube, man sollte sich darauf konzentrieren, dass die Schülerinnen und Schüler trotz Pandemie Noten und Leistungen bringen mussten und das auch gemacht haben. Sie haben in den letzten zwei Jahren mindestens so viel geleistet wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, die normale Prüfungen unter normalen Bedingungen schreiben konnten."

15.03 Uhr: Luftfilter für Grundschulen: Korruptionsverfahren in Düsseldorf

Nach dem millionenschweren Ankauf von Luftfiltern für Düsseldorfer Grundschulen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts. "Wir haben den Anfangsverdacht der Bestechung und Bestechlichkeit bejaht", sagte eine Sprecherin der Behörde heute. Es sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Stadt Düsseldorf hatte bereits einem Mitarbeiter gekündigt.

Nach bisherigen Untersuchungen habe es einen Interessenskonflikt, einen Verstoß gegen die Compliance-Richtlinien und möglicherweise auch Straftaten gegeben. Der Einbau der Luftfilter, die das Coronavirus aus der Raumluft filtern sollen, war gestoppt worden. Die Stadt Düsseldorf hatte Ende letzten Jahres 4000 UV-Luftfilteranlagen im Wert von vier bis fünf Millionen Euro angeschafft.

14.56 Uhr: EMA: Noch keine Entscheidung zu Astrazeneca

Nach Äußerungen eines EMA-Verantwortlichen über einen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung mit Astrazeneca und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln hat die EU-Arzneimittelbehörde klar gestellt, dass sie in der Sache noch keine Entscheidung getroffen hat. Der EMA-Ausschuss für Medikamentensicherheit habe "noch keine Schlussfolgerung gezogen und die Prüfung läuft derzeit weiter", teilte die EU-Behörde der Nachrichtenagentur AFP heute mit. Eine Entscheidung werde Mittwoch oder Donnerstag bekanntgegeben.

14.30 Uhr: Städtetag fordert strengere Corona-Regeln und kritisiert Lockerungen

Im Ringen um eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hat sich der Deutsche Städtetag für strengere Regeln ausgesprochen: "Unsere Gesundheitsämter sagen, die Kontaktedauer, die es braucht, um sich anzustecken, ist viel, viel geringer bei der Virus-Mutation", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy am heute im rbb-Inforadio.

Zwar sehe der Städtetag Lockerungen wie aktuell im Saarland nicht prinzipiell kritisch, allerdings müsse beispielsweise Restaurantbesitzern gezeigt werden, wie es danach weitergeht. Normalität könne es nur nach einem harten Lockdown geben, betonte Dedy. "Also ich glaube, Impfen und Testen - das wird ein großes Thema sein", sagte er. Zudem forderte der Städtetag-Sprecher das Angebot an Schnelltests auszuweiten

13.50 Uhr: Berlin schließt zwei Impfzentren wegen Mangels an Impfstoff

Wegen Mangels an Impfstoff werden zwei von sechs Impfzentren in Berlin kurzfristig geschlossen. In der Arena in Treptow sowie dem Impfzentrum Messe werde der Betrieb noch heute eingestellt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Senatskreisen. In beiden Zentren wurde zuletzt der Impfstoff des Herstellers Biontech verabreicht.

13.21 Uhr: Zweifel an Olympia: Abgesagte Wettkämpfe und Nordkorea-Rückzug

Nordkorea kündigt seinen Rückzug an, Testwettkämpfe fallen aus und der traditionelle Fackellauf sorgt für Diskussionen: Dreieinhalb Monate vor dem geplanten Start der Olympischen Spiele haben die Organisatoren in Tokio mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Große Teile der japanischen Bevölkerung lehnen die Austragung der Spiele in diesem Sommer ab. Zudem wachsen auch bei Sportlern die Zweifel rund um das Mega-Event unter Corona-Bedingungen.

Derweil gab es unter den Athleten am Olympia-Stützpunkt in Hannover mehrere Corona-Fälle. Das Onlineportal "Sportbuzzer" berichtet von mindestens 15 Fällen aus den Sportarten Schwimmen, Wasserball und Boxen. Der Landessportbund Niedersachsen (LSB) konnte die konkrete Zahl nicht bestätigen, sprach aber von drei bestätigten Fällen im Sportinternat. Die Nachwuchssportler befinden sich in Quarantäne.

13.10 Uhr: Polen: Corona-Impfung für alle Über-60-Jährigen bis Ende April

Polen will bis Ende April allen Bürgern im Alter von über 60 Jahren eine Corona-Impfung ermöglichen. Im Laufe der kommenden zwei Wochen erwarte das Land die Lieferung von zwei Millionen Impfdosen, sagte der Impfbeauftragte der Regierung, Michal Dworczyk, heute in Warschau. In der vergangenen Woche hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Polen den Rekordwert von 35.251 erreicht - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

Die Bundesregierung hat Polen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. In dieser Kategorie finden sich Länder und Regionen wieder, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. Die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Nachbarland ist nur noch mit einem negativen Test erlaubt.

12.47 Uhr: WHO gegen Impfpass-Pflicht

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre Ablehnung einer Impfpass-Pflicht bekräftigt. Die Unsicherheit, ob Impfungen die Übertragung des Virus verhindern, sei der Grund dafür, teilt die WHO-Sprecherin Margaret Harris mit.

12.34 Uhr: Mega Impf-Aktion im Stade de France

Im größten Fußballstadion Frankreichs hat eine Massen-Impfkampagne begonnen. Seit heute können sich im Stade de France im nördlichen Pariser Vorort Saint-Denis Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Ziel ist, in dem Stadion wöchentlich 10.000 Impfdosen zu verabreichen.

Die Hälfte der Impfstoffe soll Bewohnern des Verwaltungsbezirks Saint-Denis gespritzt werden, der in Frankreich von der Pandemie derzeit am stärksten betroffen ist. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in dem dicht besiedelten Gebiet war Anfang März auf mehr als 800 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen. Zuletzt war sie leicht rückläufig.

12.21 Uhr: Verwirrung um Astrazeneca-Impfungen im Rhein-Sieg-Kreis

14.000 Dosen Astrazeneca hat der Rhein-Sieg-Kreis vom Land als Sonderkontingent für seine über 60-Jährigen bekommen. Der Kreis will sie in 30 ausgewählten Arztpraxen verimpfen lassen. Manche Bürger halten das für problematisch, Verwirrung und Ärger sind die Folge.

12.05 Uhr: Weil gegen "Brücken-Lockdown"

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil lehnt sowohl einen wie von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) geforderten "Brücken-Lockdown" als auch ein Vorziehen des Bund-Länder-Gipfels ab. "Vor Ostern hat Aktionismus bei vielen Menschen für einen Vertrauensverlust gesorgt, nach Ostern dürfen wir diesen Fehler nicht wiederholen", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post".

11.36 Uhr: Bund-Länder-Gipfel - besser vorbereiten als vorziehen?

Die Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf die Forderung von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), noch in dieser Woche ein neues Bund-Länder-Treffen zur Corona-Krise anzusetzen. "Der Bund steht immer bereit für gemeinsame Beratungen. Voraussetzung ist, dass diese gut vorbereitet sind", sagte eine Regierungssprecherin. Ähnlich sieht das auch der Deutsche Städtetag. Wichtig sei es, die für den 12. April angesetzte Bund-Länder-Konferenz in Bezug auf Impfungen und Tests gut vorzubereiten, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy im RBB-Inforadio.

11.04 Uhr: Hausärzteverband will weniger Bürokratie beim Impfen

Weniger Bürokratie beim Impfen gegen das Coronavirus, das wünscht sich der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, zum Start der Impfungen in Hausarztpraxen. "Wir müssen diese Bürokratie, die das begleitet, runterschrauben. Diese Impfung gegen Covid-19 muss eine Impfung werden wie jede andere auch: Es wird geimpft, es wird dokumentiert, aber es werden nicht neun oder zehn Seiten Papier ausgefüllt", sagte er im Interview mit Phoenix. "Unser Ziel ist, möglichst viele Menschen möglichst schnell zu impfen", so Weigeldt.

10.38 Uhr: "Lockdown - knackig und hart" erwünscht

Dirk Spelmeyer, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, kann die große Impfstoff-Lieferung Ende April kaum erwarten. Die Impfkampagne, bei der seit heute auch die Hausärzte mit von der Partie sind, würde vor allem dann "richtig gut laufen", sagte Spelmeyer im Morgenecho auf WDR 5. Und bis dahin? Wünsche er sich einen "Lockdown - knackig und hart".

10.19 Uhr: Schnelltest: Jeder zweite Beschäftigte kriegt laut Umfrage keinen

Nur ein knappes Viertel der in Präsenz Beschäftigten bekommt einer Umfrage zufolge von ihren Arbeitgebern mindestens einmal wöchentlich einen kostenlosen Corona-Schnelltest angeboten. Laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gaben nur 23 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Betrieb alle Präsenzbeschäftigten wenigstens einmal pro Woche einen Schnelltest machen können.

Für 54 Prozent gebe es weder Schnelltests noch sei ein entsprechendes Angebot angekündigt. Ausgewertet wurden in der zweiten Märzhälfte 2.832 Datensätzen des Portals lohnspiegel.de, das vom WSI betreut wird.

9.43 Uhr: Neuinfektionen in den USA steigen - trotz vieler Impfungen

Etwas mehr als 30 Prozent aller US-Bürger sind mittlerweile erstgeimpft, fast 20 Prozent haben den vollen Impfschutz - und doch steigt die Zahl der Neuinfektionen an. Binnen eines Tages meldeten die Behörden 78.279 neue Fälle, wie aus aktuellen Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht. Das waren rund 8.800 mehr als vor einer Woche.

Rückläufig ist hingegen die Zahl der Toten im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, diese lag bei 603. Am vergangenen Montag waren es den JHU-Angaben nach 701 gewesen.

9.12 Uhr: Städte- und Gemeindebund hält nichts vom "Brücken-Lockdown"

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund kann mit der Forderung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet nach einem "Brücken-Lockdown" nichts anfangen. "Wenn sie eine Brücke bauen, müssen sie wissen, sehe ich das andere Ufer und wie weit ist es weg", sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im Morgenmagazin von ARD und ZDF.

"Wir wissen ja gar nicht, wie lange es dauern wird, bis die Impfungen den Erfolg haben, dass die Infektionen zurückgehen." Viel mehr müssten sich Bund und Länder darauf konzentrieren, das zu schärfen, was sie bereits vereinbart hätten, wie etwa die Notbremse bei einer Inzidenz ab 100.

8.14 Uhr: Laschet rechtfertigt "Brücken-Lockdown"

Armin Laschet (CDU) hat seine Forderung eines "Brücken-Lockdowns" verteidigt. Er wolle die Infektionsrate "mit einer Kraftanstrengung unter 100 bringen", sagte der NRW-Ministerpräsident im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF.

Auf die Frage, warum er diese Idee erst jetzt entwickelt hat, antwortete Laschet: "Vor zwei Wochen haben wir über die Osterruhe diskutiert, das war ein ähnlicher Gedanke." Man sei noch im Notbremsenmodus. "Die Zahlen sind noch zu hoch", so Laschet.

In puncto Impfquote stellte Laschet eine sportliche Rechnung auf. "Wir erkennen, dass schon in ganz kurzer Zeit 20 Prozent, dann 30 und dann 40 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Und jetzt sagen uns die Wissenschaftler, bis zu diesem Zeitbepunkt, da geht es um zwei bis drei Wochen, sollten wir das öffentliche Leben noch einmal reduzieren." Anders als beispielsweise in Großbritannien, wo mittlerweile etwa 40 Prozent der Bevölkerung zum ersten Mal geimpft wurde, liegt die Zahl in Deutschland derzeit bei nur rund 12 Prozent. Wie Deutschland binnen drei Wochen eine ähnliche Quote erreicht haben soll, sagte Laschet nicht.

7.39 Uhr: Mehr als 4.000 Hinweise auf Betrug bei Kurzarbeit

Die Bundesagentur für Arbeit hat im Zusammenhang mit der Corona-Krise rund 4.250 Hinweise auf Betrug beim Bezug von Kurzarbeitergeld erhalten. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit berichtet, gibt es in den meisten Fällen einen Verdacht auf Manipulationen bei der Arbeitszeit.

Bisher habe die Bundesagentur 276 Fälle an das Hauptzollamt und 55 Fälle an die Staatsanwaltschaft beziehungsweise die Polizei abgegeben, bei denen sich jeweils ein Anfangsverdacht ergeben habe, gehe aus den Angaben hervor, die die Linksfraktion im Bundestag erfragt hat.

7.03 Uhr: Laschets Idee vom "Brücken-Lockdown": "Schon ironisch"

Nach dem Vorstoß von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) für einen "Brücken-Lockdown" und vorgezogene Bund-Länder-Beratungen hagelt es Kritik. Laschets Forderung sei zwar im Prinzip richtig, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest in den ARD-Tagesthemen.

Es sei jedoch "schon ironisch, dass die Ministerpräsidenten vor den Osterferien zusammengekommen sind und sich nicht für einen Lockdown entscheiden konnten (...). Und jetzt kommt Herr Laschet und sagt, er habe über Ostern überlegt: wir müssen in den Lockdown." Hier werde deutlich, dass die Strategie, die in Sachen Corona verfolgt werde, vollkommen unzureichend sei. "Das Ganze wirkt wirklich planlos", so der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts.

Was soll ein "Brücken-Lockdown" bringen? Darum geht es auch in unserem Podcast 0630 - jetzt reinhören!

6.27 Uhr: Hausärzte starten mit Impfungen

Heute starten auch in NRW die Hausarztpraxen mit den Corona-Schutzimpfungen. Spätestens ab morgen werden dann vor allem Unter-70-Jährige mit Vorerkrankungen und Begleitpersonen von Schwangeren geimpft. Zunächst werden pro Praxis nur 20 Impfdosen pro Woche ausgeliefert.

5.00 Uhr: Inzidenz sinkt bundesweit auf 123, in NRW auf 121

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet heute 6.885 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. 90 weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 123,0 von 128,0 am Vortag.

Unter dem bundesweiten Inzidenzwert liegt NRW. Dort gab es 121,0 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Innerhalb von 24 Stunden wurden dem RKI für NRW 1.988 neue Corona-Fälle gemeldet.

Das RKI erkärte auf der offiziellen Webseite, sinkende Zahlen könnten auch daran liegen, dass an Ostern weniger Menschen einen Arzt aufsuchten und somit weniger getestet werde. Auch könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und Landesbehörden ihre Fallzahlen an das RKI übermittelten.

4.36 Uhr: Saarland lockert

Im Saarland startet heute der umstrittene Corona-Modellversuch, das sogenannte Saarland-Modell. Bei Vorlage eines negativen Tests oder mit Kontaktnachverfolgung und unter bestimmten Hygienevorkehrungen können so weitere Bereiche wieder geöffnet werden.

Restaurants etwa sollen im Außenbereich mit Reservierung und Kontaktnachverfolgung wieder Gäste empfangen können. Zudem dürfen sich draußen wieder bis zu zehn Menschen treffen, wenn alle einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen können. Auch Kinos, Konzerthäuser und Theater können mit Kontaktnachverfolgung und negativem Test der Besucher wieder öffnen.

0.01 Uhr: Niederlande Hochinzidenzgebiet

Seit Mitternacht gelten für Niederlande-Reisende neue Regeln. Wer über die Grenze nach NRW kommt, muss einen Testnachweis vorzeigen können, der höchstens 48 Stunden alt sein darf. Die Einhaltung der Testpflicht soll durch Bundes- und Landespolizei überprüft werden. Eine Sprecherin der Bundespolizei bestätigte, es seien stichprobenartige Kontrollen an der Grenze geplant. Für Pendler gibt es Ausnahmeregeln.

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