"Ziemlich aufgeregt, sehr angespannt. Es ist ein wichtiger Tag für mich, aber es ist auch ein Tag, auf den ich mich freue", so beschreibt der neue Paderborner Erzbischof, Dr. Udo Markus Bentz, seine Gefühlslage vor seiner offiziellen Amtseinführung.
Ernannt wurde er schon im Dezember 2023. Damit hatte das Warten auf einen neuen Erzbischof für die Katholiken im Bistum ein Ende. Denn Bentz‘ Vorgänger Hans-Josef Becker ist schon seit Ende 2022 im Ruhestand.
Mit seiner humorvollen und augenzwinkernden Anmerkung in seiner Begrüßungsrede gewann er damals direkt die Sympathie der Gläubigen im Paderborner Dom.
Von Mainz nach Paderborn: Große Herzlichkeit
Mittlerweile ist der gebürtige Pfälzer Bentz nach Paderborn gezogen. 2015 wurde er in Mainz zum Weihbischof geweiht und ist hier nun der erste Erzbischof seit 1891, der nicht aus dem Bistum Paderborn kommt. Seinen ersten Eindruck von den Menschen in der Region beschreibt er so: "Die letzten Tage hab ich erlebt, dass es eine ganz große Herzlichkeit und Freundlichkeit gibt, wenn ich unterwegs bin, und das macht Freude. Das ist schön."
Die Leitungspersonen des Erzbistums hat er bereits in einer mehrtägigen Klausur kennen gelernt. "Mir ist gemeinsame Verantwortung wichtig", beschreibt Udo Markus Bentz seinen Führungsstil.
Im Festgottesdienst am Sonntag gab er auch bekannt, dass das Erzbistum künftig zwei Generalvikare hat: Er ernannte Monsignore Dr. Michael Bredeck und Prälat Thomas Dornseifer. Sie sind nun Stellvertreter des Erzbischofs und Verwaltungschefs.
Gelernter Bankkaufmann
Dr. Udo Markus Bentz ist gelernter Bankkaufmann und kam über Freunde zur Kirche, studierte Theologie und Philosophie. 1995 empfing er die Priesterweihe. Unter Kardinal Lehmann wurde er Generalvikar des Bistums Mainz. In seiner Zeit als Generalvikar kam die Studie zum sexuellen Missbrauch heraus. Dazu sagt Bentz, mit einer solchen Studie fange die Aufarbeitung erst an.
In Bezug auf den synodalen Weg zeigt er sich offen: Das Gesicht von Kirche werde sich ändern, meint Bentz, und da sieht er auch Frauen.
Mitten in der Gesellschaft sein, das will der neue Erzbischof in Paderborn selbst auch. Dabei hilft ihm das ganz normale Leben, zum Beispiel auf dem Wochenmarkt: "Da bin ich gerne unterwegs, darauf freue ich mich." Und natürlich auf die Feier zu seiner Amtseinführung im und um den Dom herum.
Live-Übertragung im WDR
Für den Festgottesdienst und die anschließende Feier am Sonntag gab es umfangreiche Vorbereitungen. Der Gottesdienst wurde ab 14:30 Uhr live im WDR-Fernsehen übertragen. Damit die Amtseinführung reibungslos verlaufen konnte, mussten mehrere Kilometer Kabel verlegt und die Kamerafahrten geübt werden. Die Familie von Udo Markus Bentz und Prominente aus Kirche, Gesellschaft und Politik kamen als Gäste.
Katholiken und Interessierte konnten am Sonntag im Dom selbst, in der benachbarten Kaiserpfalz und in der Gaukirche den Gottesdienst mitfeiern. Nach dem Festgottesdienst ludt das Erzbistum alle Interessierten auf dem Gelände der benachbarten Michaelsschulen zum Fest der Begegnung ein. Der Erzbischof wollte dort mit den Menschen sprechen und feiern, mit Spezialitäten aus der Pfalz.
Unsere Quellen:
- Erzbistum Paderborn
- WDR-Reporterin vor Ort