Rahmedetalbrücke

Rahmedetalbrücke: Minister Wissing "Trauzeuge" bei der Stahlhochzeit

Stand: 25.02.2025, 06:00 Uhr

Als die marode Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid im Mai 2023 gesprengt wurde, war es ein Volksfest. Seitdem wird die wichtige Verbindung an der A45 wieder aufgebaut. Heute soll sie erstmals wieder Nord und Süd verbinden.

Von Claudia RoelvinckClaudia Roelvinck

Es ist die sogenannte "Stahlhochzeit", die gefeiert wird. Mit dem parteilosen Verkehrsminister Volker Wissing als Trauzeugen. Zwei, die zusammengehören, werden vereint: Die neue Brückenkonstruktion, die von Hagen in Richtung Frankfurt geschoben wird, und ihr Gegenstück aus der anderen Richtung.

Die vielleicht schnellste Autobahnbrückenbaustelle Deutschlands

Es ist die vielleicht schnellste Baustelle an einer Autobahn-Talbrücke in Deutschland. Im Dezember 2021 wurde sie nach einer Kontrolle von Jetzt auf Gleich gesperrt. Die 70 Meter hohe Brücke war so marode, dass nie wieder ein Auto darüber fahren sollte.

Selbst der Schnee musste in jenem Winter von Hand beseitigt werden, weil ein Räumfahrzeug - aber auch das Gewicht des Schnees selbst - ein Risiko für die Standfestigkeit waren.

Die Hälfte der neuen Brücke steht

Seitdem versinkt die Region rund um Lüdenscheid im Stau. Die einzige Umleitung führt mitten durch die Stadt. Die Autobahn 45 ist die wichtigste Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem Raum Frankfurt.

Weil die Sauerlandlinie unverzichtbar ist, wurden Planungsschritte vereinfacht, Verfahren beschleunigt. Rund drei Jahre später steht nun die neue, 450 Meter lange Brücke – zumindest eine Hälfte von ihr.

Rahmedetalbrücke

In 70 Metern Höhe rücken die Stahlkonstruktionen aufeinander zu

Sobald die Fahrbahndecke asphaltiert ist, Geländer und Anschlüsse montiert sind, soll der Verkehr über diese erste Brückenhälfte in beide Fahrtrichtungen laufen. Das soll Anfang 2026 soweit sein. Sobald auch die zweite Hälfte steht, werden die Spuren getrennt.

Vor der "Hochzeit" müssen die gelben Hilfskonstruktionen aus Stahl demontiert werden. Ein riesiger Kran steht dafür seit einer Woche unter der Brücke und blockiert zusätzlich die Verbindung von Iserlohn nach Lüdenscheid.

Wenn Bundesverkehrsminister Volker Wissing nun nach Lüdenscheid kommt, löst der Besuch nicht nur Freude aus. In seinem Ministerium war viele Jahre vor der Sperrung bekannt, dass es um die 70 Meter hohe Talbrücke nicht gut steht. Unternommen wurden aber höchstens halbherzige Flick-Versuche. Immerhin: die "Stahlhochzeit" ist für die Menschen hier ein wichtiger sichtbarer Schritt in Richtung Normalität.

Unsere Quellen:

  • Bundesverkehrsministerium
  • Autobahn GmbH
  • Stadt Lüdenscheid
  • Reporterin vor Ort

Über dieses Thema berichten wir am 25.02.2025 auch im Radio auf WDR 2: Lokalzeit Südwestfalen, 6:30 Uhr und im Fernsehen: WDR Lokalzeit Südwestfalen, 19:30 Uhr.