
WDR 5 Tagesgespräch
Frieden in der Ukraine: Ein Fall für Europa?
Nach dem Eklat im Weißen Haus gibt es einen französisch-britischen Vorschlag zu einer Waffenruhe als ersten Schritt zum Frieden in der Ukraine. Kann das gelingen? Diskutieren Sie mit der ARD-Korrespondentin Rebecca Barth im WDR 5 Tagesgespräch!
Der Friedensplan des britischen Premierministers Keir Starmer und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sieht als erste Deeskalationsmaßnahme eine "Waffenruhe in der Luft, auf See und im Bereich der Energieinfrastruktur" vor, wie Macron einem Zeitungsbericht zufolge sagte.
Bei dieser Form der Waffenruhe wären die Bodenkämpfe an der Front in der Ost-Ukraine offenbar zunächst nicht betroffen. Der Vorteil eines solchen Konzepts liege darin, dass Verstöße gegen eine Waffenruhe leichter zu überprüfen seien, so Macron. Man dürfe nicht vergessen, dass die Frontlinie aktuell etwa der Entfernung zwischen Paris und Budapest entspreche. Damit der Plan funktionieren könne, müssten die USA diesen unterstützen, betonte Starmer. Die Europäer müssten mehr leisten – die USA gleichzeitig dabei bleiben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte nach der Konfrontation mit US-Präsident Donald Trump und dessen Vize J.D. Vance seine große Wertschätzung für die Hilfe der USA im Abwehrkrieg gegen Russland: "Es gab keinen Tag, an dem wir keine Dankbarkeit empfunden haben."
In der Ukraine versammelten sich viele hinter ihrem Präsidenten Selenskyj. Nicht wenige sind schockiert und wütend über die Attacken von Trump und Vance. "Es wäre nicht abwegig zu sagen, weil Trump, weil Washington in Moskau nicht wirklich vorangekommen ist, dass man genau deswegen auf die schwächere Ukraine drückt und sie als nicht gesprächsbereit darstellen möchte", so der Kiewer Journalist und Kenner der ukrainischen Politik Denis Trubetskoy.
Am Donnerstag wird Selenskyj bei einem EU-Sondertreffen in Brüssel zu Gast sein, bei dem es unter anderem um den drastischen Kurswechsel der USA in der Ukraine-Politik geht. "Wir müssen Europa dringend aufrüsten", betonte Ursula von der Leyen vorab. Bei dem Sondergipfel will die EU-Kommissionspräsidentin einen umfassenden Plan für die Wiederaufrüstung Europas vorlegen.
Wie kann eine Verbesserung der Lage in Ukraine erreicht werden? Und wie kann gewährleistet werden, dass dabei nicht über die Köpfe der Menschen in dem angegriffenen Land entschieden wird? Wie geht es nach dem turbulenten Wochenende weiter? Was muss Europa, was muss Deutschland leisten? Stellen Sie Ihre Fragen an die Ukraine-Korrespondentin Rebecca Barth!
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Rebecca Barth, ARD-Korrespondentin in Kiew
Redaktion: Willi Schlichting, Jonas Klüter und Heiko Hillebrand