Als 20-jährige gilt sie in ihrer Heimatstadt Bologna als exotisches Wunderwesen. Was, bitteschön, soll man mit so einer blitzgescheiten und bildungshungrigen Frau anfangen? - Da denken sich die Stadtherren: Vielleicht lässt sich aus der Existenz dieser jungen Ausnahme-Bürgerin Kapital schlagen? Vielleicht könnte Laura Bassi Bolognas alten Ruhm als Hochburg der Gelehrsamkeit zurückbringen?
Es werden öffentliche Diskussionen veranstaltet, über naturwissenschaftliche und philosophische Thesen. Die junge Gelehrte beeindruckt in der geistigen Auseinandersetzung mit den klügsten Professoren Bolognas. Sie wird in die Bologneser Akademie aufgenommen. Sie erhält den Doktortitel und wird schließlich, im Fach Naturphilosophie, zur Universitätsprofessorin ernannt. Als erste Frau in Europa.
Echte Gleichberechtigung mit den männlichen Lehrenden bedeutet das aber noch nicht...
In diesem Zeitzeichen erzählt Maren Gottschalk:- Warum der große Wissensdurst der kleinen Laura zunächst geheim bleiben musste
- dass aus ihrer Ehe acht Kinder und ein Blitzableiter hervorgingen
- wie Laura Bassi sich mit anderen hochrangigen Gelehrten vernetzte
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Prof. Beate Ceranski, Biographin, Abt. für Geschichte der Naturwissenschaften u. Technik (GNT), Uni Stuttgart
- In: C. Dziudzia und S. Klimek (Hrsg.), Gelehrte Frauen der Frühaufklärung. Springer Fachmedien 2022
- Uta Fölsing: Geniale Beziehungen. Berühmte Paare in der Wissenschaft. Becksche Reihe München 1999
- Jean-Pierre Jenny: Eine Gelehrte aus der gelehrten Stadt. Neue Zürcher Zeitung, 29. Oktober 2011
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Maren Gottschalk
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Nico Söllner
Onlineproducer: Christoph Tiegel