Titelbilder der Schrift "Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren" von Martin Luther

Im Mai 1525: Martin Luther ruft zur Niederschlagung der Bauernrebellion auf

Mitten im Bauernkrieg 1525 bezieht Martin Luther Stellung - gegen die unterdrückten Bauern und für die herrschende Klasse. Ein Wendepunkt der Reformation.


In diesem Zeitzeichen erzählt Tobias Sauer:

  • warum Martin Luthers Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“ in der Reformationsgeschichte als Wendepunkt gilt,
  • welche Folgen diese Schrift für die Bauernbewegung und die Entwicklung der Reformation hat,
  • warum Luthers Aufruf zur Gewalt heute noch als erschütternd empfunden wird,
  • und was er über seine innere Zerrissenheit verrät.

Es ist Mai 1525, mitten im Bauernkrieg, als Martin Luther eine Schrift veröffentlicht, die aus der Reihe fällt. Statt sich auf die Seite der unterdrückten Bauern zu stellen, ergreift er Partei für die Fürsten und Bischöfe.

Inmitten brutaler Kämpfe zwischen Bauern und Grundherren fordert Luther die Obrigkeit zu gnadenlosem Vorgehen auf: „Es steche, schlage und würge, wer nur kann.“ Diese Worte, voller Zorn und Gewalt, stehen im drastischen Kontrast zu Luthers früheren Forderungen nach religiöser Freiheit und Gnade. Seine Schrift markiert nicht nur das Ende seiner Sympathien für die Bauern, sondern verändert auch die Richtung der Reformation.

Das das sind unsere Interviewpartner- und partnerinnen:

  • Thomas Kaufmann (Kirchenhistoriker, Universität Göttingen)
  • Lyndal Roper (Historikerin, Universität Oxford)
  • Thomas T. Müller (Vorstand der Luthermuseen Sachsen-Anhalt)

Und das sind unsere wichtigsten Quellen:

  • Heinz Schilling: Martin Luther. Rebell in einer Zeit des Umbruchs, 4. Aufl. München, 2017.
  • Lyndal Roper: Für die Freiheit. Der Bauernkrieg 1525, Frankfurt am Main, 2024.
  • Thomas Kaufmann: Der Bauernkrieg. Ein Medienereignis, Freiburg im Breisgau, 2024.

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Tobias Sauer
Redaktion: David Rother
Technik: Antonia Herzog