Brandspuren an der Fassade eines Wohnhauses in Solingen

Zeugin: "Der Diensthund wusste nicht, wo er zuerst schnüffeln sollte"

Stand: 25.02.2025, 13:35 Uhr

Der mutmaßliche Vierfachmörder aus Solingen hortete ein Arsenal an verdächtigen Utensilien in seiner Wohnung.

Bei der Durchsuchung des mutmaßlichen Vierfachmörders von Solingen wurden Schreckschusswaffen, Polen-Böller, Macheten und Benzin-Kanister entdeckt. Eine Zeugin berichtete im Prozess vor dem Wuppertaler Landgericht: "Der Diensthund war überfordert und wusste gar nicht, wo er zuerst schnüffeln sollte."

Unerwartete Entdeckungen

Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft bei der Pressekonferenz in Wuppertal zu Brand und Macheten-Angriff in Solingen

Pressekonferenz zum Brandanschlag in Solingen

Neben einem Nachtsichtgerät wurden ein Gerät zum Um-die-Ecke-Schauen, zahlreiche Handschuhe und eine Marihuana-Plantage entdeckt. Auf seinem Laptop fand die Polizei eine gesperrte Darknet-Seite, über die Drogen bezogen werden konnten.

Finanzielle Verstrickungen

Eine Finanzermittlerin berichtete, dass der deutsche Angeklagte als Bürgergeld-Empfänger über 20.000 Euro Schulden hatte. Kurz vor einer weiteren Brandstiftung kaufte er Benzin für 17 Euro.

Familie kam ums Leben

Der mutmaßliche Mörder gestand umfassend. Bei dem tödlichen Feuer am 25. März 2024 in Solingen starb eine bulgarische junge bulgarische Familie. Die 28 und 29 Jahre alten Eltern und ihre beiden Töchter im Alter von drei Jahren sowie wenigen Monaten kamen in den Flammen um. Das hölzerne Treppenhaus versperrte den Fluchtweg.

Weitere Geständnisse

Der Angeklagte gestand auch eine Macheten-Attacke. Er muss sich in Wuppertal wegen vierfachen Mordes und Mordversuchen an bis zu 21 Menschen verantworten. An zwei Tatorten wurde seine DNA gefunden. Der Prozess wird am 10. März fortgesetzt.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • WDR-Reporter vor Ort

Über dieses Thema berichtet der WDR am 26. Februar 2025 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit Bergisches Land, 19:30 Uhr.