Die Schüsse fielen am Samstagmorgen im Kölner Stadtteil Niehl, auf der dortigen Friedrich-Karl-Straße. Anwohner hatten gegen 4 Uhr am Morgen mehrere Salven gehört. An dem Uhrengeschäft, das sich in einem Wohnhaus befindet, sind mehr als 30 Einschusslöcher zu erkennen. Nach Aussagen der Anwohner ist das Uhrengeschäft tagsüber seit Jahren schon nicht mehr geöffnet, nur nachts treffen sich dort Menschen.
Die Eingangstür des Uhrengeschäfts ist völlig zerstört. Die Polizei geht davon aus, dass die mehr als 30 Schüsse aus einer Maschinenpistole abgefeuert wurden. Ermittler sind derzeit vor Ort und haben den Bereich weiträumig abgesperrt. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Nach derzeitiger Bewertung ordnen Staatsanwaltschaft und Polizei Köln die Tat Streitigkeiten im Bereich der organisierten Kriminalität zu.
Organisierte Kriminalität: Wie sicher ist Köln?
Die Polizei im Raum Köln ist derzeit mit einer neuen Dimension von Gewalt unter kriminellen Banden konfrontiert, die Rede ist auch von Organisierter Kriminalität (OK). Wie gefährlich ist Köln für Menschen, die dort Leben, dort unterwegs sind? Oliver Huth, Landesvorsitzender des Bunds Deutscher Kriminalbeamter NRW, sagt dem WDR, er könne nicht prognostizieren, dass die Kriminalität morgen aufhöre. Die Polizei tue aber alles dafür, dass die Kölner Bevölkerung sicher leben könne.
Trotzdem ist das Sicherheitsgefühl vieler Kölner gestört:
Zusammenhang mit Explosionen in Köln unklar
In den vergangenen Tagen gab es in Köln zwei Explosionen in der Innenstadt. Nachdem am Montagmorgen eine Explosion vor dem Vanity Club am Hohenzollernring bereits die Kölner Innenstadt erschüttert hatte, gab es in der Nacht auf Mittwoch den nächsten Knall - vor dem beliebten Bekleidungsgeschäfts LFDY ("Live Fast Die Young") in der Ehrenstraße. Bei der Explosion am Montag wurde eine Person leicht verletzt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die dahinter stehenden Täter aus den Niederlanden kommen. Die Verbindung zur Organisierten Kriminalität (OK) liege auf der Hand. Ob die Schüsse von Niehl damit in Zusammenhang stehen, ist bislang unklar.
Immer wieder Schüsse auf Wohnhäuser in Köln
Allerdings gab es in den vergangenen Wochen und Monaten ähnliche Fälle in der Domstadt. In Köln-Ensen meldete ein Anwohner erst am Donnerstag (19. September 2024) ein Einschussloch am Küchenfenster seiner Wohnung im ersten Obergeschoss. Daraufhin entdeckte die Polizei an der Fassade zwei weitere Einschusslöcher.
Ende August hatte eine unbekannte Person nachts Schüsse auf ein Wohnhaus in der Servatiusstraße in Köln-Ostheim abgeben. Zeugen zufolge, soll ein Unbekannter mit einem E-Scooter vom Tatort geflüchtet sein.
Knapp einen Monat zuvor erschütterte an einem Dienstagmorgen um 6 Uhr eine Explosion ein Wohnhaus am Kölnberg in Meschenich und riss die Menschen aus dem Schlaf. Die Ermittler entdeckten damals außen an einer Nachbarwohnung zudem sieben Einschusslöcher.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Pressemeldung der Polizei Köln
- WDR-Interview mit Oliver Huth, Landesvorsitzender Bund Deutscher Kriminalbeamter NRW