Die Dortmunder Polizei will am Bahnhofsvorplatz Videokameras aufstellen, um damit die Kriminalität besser in den Griff zu bekommen. "Die Videobeobachtung stellt einen wichtigen Baustein im Rahmen unseres Sicherheitskonzeptes dar", begründet Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange die Maßnahmen: "Nach den guten Erfahrungen an den anderen Standorten sehe ich auch hier die Notwendigkeit, unsere Maßnahmen im direkten Umfeld des Hauptbahnhofs mit der Videobeobachtung zu verstärken."
Bereits Überwachung an anderen Stellen
Lange bezieht sich dabei auf drei Bereiche in der Innenstadt, in denen heute bereits Videokameras stehen. Ein Park und zwei Straßen werden schon überwacht. Die Kameras am Hauptbahnhof sollen nur zu Zeiten laufen, in denen besonders viele Verbrechen geschehen. Das ist zum Beispiel Freitag und Samstag von 18 Uhr bis 3 Uhr nachts.
Dortmunder Polizei will Bahnhofsvorplatz mit Kameras überwachen. WDR Studios NRW. 10.03.2025. 00:44 Min.. Verfügbar bis 10.03.2027. WDR Online.
Der Bahnhofsvorplatz ist ein Treffpunkt für Obdachlose, Alkohol- und Drogensüchtige, die zum Teil dort übernachten. Die Dortmunder Politik diskutiert regelmäßig über die Zustände, hat aber bisher keine Lösung gefunden. Von der Polizei heißt es nun, dass man auf gestiegene Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität reagiere.
Gefährlichster Bahnhof Deutschlands
Am Dortmunder Hauptbahnhof gab es im vergangenen Jahr über 700 Gewaltverbrechen. Der Berliner Hauptbahnhof liegt in der Statistik zwar knapp vor dem Dortmunder, dort fahren aber über dreimal so viele Passagiere. Auch in den letzten Tagen gab es wieder zahlreiche Gewaltverbrechen in Dortmund. Am vergangenen Donnerstag verletzte ein Syrer einen Bahnmitarbeiter mit einem Messer schwer. Am Wochenende gab es mehrere Angriffe auf Polizisten. Ein Dieb verletzte eine Polizistin leicht, ein anderer Mann wollte einen Polizisten mit einer Bierflasche bewerfen.
Wann die Kameras aufgestellt werden, ist noch unklar. "Schnellstmöglich" heißt es von der Polizei. Vorher müssen noch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Das Innenministerium muss die Videobeobachtung noch genehmigen. Die Zustimmung gilt aber als sicher.
Unsere Quellen
- Polizei Dortmund
- Bundespolizei