Ticker vom Dienstag (11.05.2021) zum Nachlesen
Stand: 11.05.2021, 20:09 Uhr
- Ein Drittel der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft
- Industrieverband will Öffnungsperspektiven für die Wirtschaft
- Bericht: Länder arbeiten an einheitlichem Tourismusplan
- NRW-SPD-Fraktion fordert Aufstockung des Corona-Aufholprogramms
- Lehrer werden wegen Corona-Maßnahmen beleidigt und bedroht
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Ein Drittel der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft
Etwa jeder Dritte in Deutschland ist mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Wie aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute (Stand: 15.35 Uhr) hervorgeht, haben 33,3 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten.
So verabreichten alle Stellen laut RKI bislang insgesamt etwa 35,7 Millionen Impfungen. Davon seien etwa 27,7 Millionen bei Erstimpfungen und weitere etwa acht Millionen bei Zweitimpfungen verabreicht worden. Die Quote der vollständig Geimpften sei auf 9,6 Prozent gestiegen. Gestern wurden den Angaben zufolge 557.612 Impfspritzen gesetzt. An zwei Tagen in den vergangenen Wochen hatte die Zahl der beim RKI gemeldeten verabreichten Impfdosen binnen eines Tages bei mehr als einer Million gelegen.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 37,5 Prozent. NRW liegt mit 35,2 Prozent auf dem dritten Platz hinter Mecklenburg-Vorpommern (35,5).
20.09 Uhr: Drosten - Wer sich nicht impfen lässt, wird sich infizieren
Der Virologe Christian Drosten schätzt, dass die Bevölkerung in Deutschland ungefähr in den kommenden eineinhalb Jahren immun gegen das Coronavirus wird. Jeder werde immun werden, durch die Impfung oder durch natürliche Infektion, sagte der Wissenschaftler der Charité Berlin im Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info) am Dienstag.
"Dieses Virus wird endemisch werden, das wird nicht weggehen. Und wer sich jetzt beispielsweise aktiv dagegen entscheidet, sich impfen zu lassen, der wird sich unweigerlich infizieren", sagte er. Dagegen könne man nichts tun, da die Maßnahmen mit der Zeit immer weiter zurückgefahren würden.
19.53 Uhr: Niederlande kündigen weitere Lockerungen an
Der niederländische Premier Mark Rutte hat weitere Lockerungen der Corona-Restriktionen in Aussicht gestellt. Voraussetzung sei allerdings, dass die Patientenzahlen in Krankenhäusern weiter deutlich sinken, sagte er in Den Haag. Sollte das der Fall sein, dürfen Gaststätten draußen länger geöffnet sein und Fitnessclubs wieder öffnen.
Die Lockerungen wurden auch für Schwimmbäder, Sporthallen, Freiluft- Kultureinrichtungen, Vergnügungsparks sowie Zoos angekündigt und sollen ab 19. Mai gelten. Eine endgültige Entscheidung soll es in der nächsten Woche geben.
19.42 Uhr: Europarat sieht mancherorts Demokratie durch Corona-Maßnahmen in Gefahr
Der Europarat hat vor einer Beschneidung der Demokratie durch die Corona-Schutzmaßnahmen gewarnt. Einige Regierungen hätten die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie als Vorwand benutzt, um undemokratische Vorhaben voranzutreiben, erklärte der Rat in einem Bericht, der heute veröffentlicht wurde. Als Beispiele wurden unter anderem Russland, die Türkei und Moldawien genannt.
"Die Gefahr besteht, dass sich unsere demokratische Kultur nicht vollständig erholen wird", sagte die Generalsekretärin des Rats, Marija Pejcinovic Buric. Sie wies auch darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen in den Lockdowns zugenommen habe: "Die traurige Realität ist, dass die Zunahme der häuslichen Gewalt von Beginn der Krise an vorhersehbar war."
18.02 Uhr: Belgiens Bars und Restaurants öffnen Innenbereiche im Juni
In Belgien können Bars und Restaurants ab dem 9. Juni auch ihre Innenbereiche wieder öffnen. Die Impfkampagne gegen das Coronavirus schreite schnell voran, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo. Bis Juni werde der Großteil der Corona-Risikogruppen immunisiert sein. Auch Theater und Kinos sollen deshalb wieder für maximal 200 Menschen ihre Türen öffnen dürfen.
Seit dem vergangenen Wochenende dürfen Terrassen von Bars und Cafés wieder öffnen und die nächtliche Ausgangssperre wurde aufgehoben.
17.40 Uhr: Gastro-Terrassen - Modellprojektstart in Soest und Lippstadt
Nach mehr als einem halben Jahr Corona-Zwangspause öffnen morgen in Soest und Lippstadt unter Auflagen erste Cafés und Restaurants ihre Außenbereiche wieder. Damit startet in NRW ein weiteres Modellprojekt, mit dem in eng abgegrenzten Bereichen Öffnungsschritte erprobt werden. Gäste willkommen heißen dürfen nur Betriebe, die sich in einer festgelegten und überschaubaren Zone der beteiligten Innenstädte befinden.
In Soest wollten zunächst rund 25 Restaurants und Cafés mit rund 1.800 Sitzplätzen mitmachen, in Lippstadt sind es neun Gastronomiebetriebe mit etwa 530. Die Besucher müssen sich vorher angemeldet und einen Tisch reserviert haben, ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen, das nicht älter als 24 Stunden ist - oder per Impfausweis nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind.
16.37 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 - Landessportbund fordert Lockerungen
Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 soll es aus Sicht des Landessportbundes auch für den Vereinssport deutliche Lockerungen der Corona-Regeln geben. Dann müsse der Sport "unter freiem Himmel wieder grundsätzlich erlaubt sein, ob auf dem Sportplatz oder im Park und auch in Gruppen mit entsprechender Anleitung". Das forderte der Präsident des Landessportbundes NRW, Stefan Klett, laut einer Mitteilung.
"Ein verlängertes Schattendasein unserer rund 18.000 NRW-Sportvereine, deren Angebote für ihre fünf Millionen Mitglieder nicht zuletzt der Gesundheitsstärkung dienen, wäre nicht mehr vermittelbar", ergänzte Klett. Es wäre zudem eine Zumutung, "wenn der Sport bei Lockerungen erneut erst als letztes Glied in der Kette in den Blick genommen würde".
16.20 Uhr: Zahl der Minijobber sinkt wegen Corona auf einen Tiefstand
Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Minijobber im gewerblichen Bereich auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2004 sinken lassen. Ende März waren knapp 5,6 Millionen geringfügig Beschäftigte in gewerblichen Berufen gemeldet, teilte die Minijob-Zentrale in Bochum mit. Das waren etwa 254.000 weniger als Ende Dezember und fast 811.000 weniger als vor einem Jahr zu Beginn der Pandemie.
Nur wenig betroffen von der Krise seien die Minijobs in den Haushalten. Ihre Zahl sei seit Beginn der Pandemie nur um rund 11.000 auf gut 284.000 Haushaltshilfen zurückgegangen.
15.44 Uhr: Industrieverband will Öffnungsperspektiven für die Wirtschaft
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert in der Corona-Pandemie Öffnungsperspektiven auch für die Wirtschaft. Es brauche eine konsequente Öffnungsstrategie, die die Wirtschaft gänzlich einbeziehe, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm laut einer Mitteilung. Nur so könnten das Wirtschaftswachstum angekurbelt und Existenzen gesichert werden.
Am Vormittag hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einer Videokonferenz mit Wirtschaftsvertretern unter anderem über die Herausforderungen der Pandemie ausgetauscht. Auch mehrere Bundesministerinnen und -minister waren dabei. Laut Mitteilung wurden Herausforderungen im Einzelhandel diskutiert wie der Trend zum Onlinehandel oder teils leere Innenstädte. Dies sei durch die Pandemie noch verstärkt worden. Außerdem ging es um langfristige Aspekte für den Wirtschaftsstandort Deutschland, etwa die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Industrieproduktion.
15.30 Uhr: Bericht - Länder arbeiten an einheitlichem Tourismusplan
Die Länder arbeiten laut einem Bericht des Magazins "Business Insider" an einem einheitlichen Tourismusplan für Deutschland. Ab Mitte Juni sollten bundesweit Hotels, Restaurants und Ferienwohnungen für alle Gäste und nicht nur für die aus dem eigenen Bundesland öffnen können, heißt es. Öffnungszeiten, Hygiene- und Testvorschriften sollen demnach überall gleich sein. Darauf hätten sich gestern die Chefs der Staats- und Senatskanzleien geeinigt.
Ein entsprechender Beschluss könnte dem Bericht zufolge auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 10. Juni gefasst werden.
15.17 Uhr: Britische Regierung verweigert Auskunft über Impfstoffexporte
Großbritannien verweigert die Auskunft über die Exporte von Corona-Impfstoff in andere Länder - unter anderem mit Verweis auf kommerzielle Interessen der beteiligten Pharmaunternehmen. In einer Antwort der konservativen Regierung von Premierminister Boris Johnson auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur heißt es, die Daten über solche Ausfuhren lägen vor. Aus Rücksicht auf kommerzielle Interessen und Fragen der nationalen Sicherheit könne jedoch keine Auskunft erteilt werden.
Die EU hatte Großbritannien vorgeworfen, Impfstoffexporte zu blockieren, und führte unter anderem deswegen einen Exportkontrollmechanismus ein. Auslöser war eine drastische Reduzierung der versprochenen Liefermenge an die EU durch den britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca.
14.39 Uhr: NRW-SPD-Fraktion fordert Aufstockung des Corona-Aufholprogramms
Die oppositionelle SPD-Fraktion im NRW-Landtag fordert die Aufstockung des bundesweiten Corona-Aufholprogramms für Kinder und Jugendliche durch das Land. Von den vom Bundeskabinett beschlossenen zwei Milliarden Euro gingen rund 500 Millionen Euro nach NRW, sagte SPD-Schulexperte Jochen Ott. Das Programm sei aber nur ein erster Schritt. Das Geld müsse auch abgerufen werden und dürfe nicht versickern. Es gehe um ein grundsätzliches Umsteuern in den nächsten Jahren, "um die Kinder dort abzuholen, wo sie nach der Pandemie stehen".
Auch die Grünen forderten gezielte Hilfe für Kinder und Jugendliche, etwa pandemiegerechte Sportkurse und Jugendtreffs sowie einen Stufenplan für Präsenzangebote der Jugendhilfe. Das Geld aus dem Aufholprogramm soll in diesem und im nächsten Jahr fließen und die Folgen der Corona-Maßnahmen abfedern.
14.10 Uhr: Berliner Gastro-Terrassen sollen an Pfingsten öffnen dürfen
In Berlin sollen Cafés und Restaurants zu Pfingsten die Außenbereiche wieder öffnen dürfen. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz dann stabil unter 100 liegt. Darauf hat sich der Senat bei seiner Sitzung heute verständigt, teilte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller mit. Gestern lag der Inzidenzwert in der Hauptstadt noch oberhalb der 100er-Marke, heute bei 93,7.
Gäste müssen einen negativen Corona-Test vorweisen. Ihnen gleichgestellt sind Menschen mit vollständigem Impfschutz und Genesene. Müller wies darauf hin, dass die Öffnungsschritte zu Pfingsten mit Brandenburg abgestimmt werden sollen.
13.27 Uhr: Riech- und Schmeckstörungen nach Corona können lange anhalten
Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns aufgrund einer Corona-Infektion kann nach Angaben eines Experten monatelang anhalten. Bei 80 bis 95 Prozent der betroffenen Corona-Infizierten sei der Riech- und Geschmackssinn innerhalb von ein oder zwei Monaten wieder normal oder fast wieder normal, sagte der Mediziner Thomas Hummel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Bonn.
Bei fünf bis 20 Prozent aber dauere es länger. "Das geht dann über Monate oder Jahre", sagte Hummel, der Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken am Universitätsklinikum Dresden ist. Bei manchen aus dieser Gruppe komme er auch gar nicht wieder.
13.03 Uhr: Lehrer werden wegen Corona-Maßnahmen beleidigt und bedroht
Lehrkräfte und Schulleitungen sind wegen ständiger Änderungen und zahlreicher Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie nicht selten mit Angriffen konfrontiert. Etwa jeder fünften Lehrkraft (genauer 21 Prozent) in NRW seien Beschimpfungen, Belästigungen, Bedrohungen oder Diffamierungen von Beschäftigten an der eigenen Schule bekannt geworden. Und sieben Prozent der befragten Pädagogen gaben an, selbst in einem direkten Kontakt Ziel einer solchen Form von psychischer Gewalt gewesen zu sein.
Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Bundesweit waren 1.501 Lehrerinnen und Lehrer befragt worden, darunter 329 in NRW. Gefragt nach psychischer Gewalt über das Internet, gaben 25 Prozent an, dass diese an ihrer Schule aufgetreten seien - fünf Prozent waren selbst Ziel derartiger Attacken. Die NRW-Befunde weichen laut VBE kaum von den bundesweiten ab. Urheber der Angriffe seien überwiegend Eltern.
12.24 Uhr: Menschenrechtsorganisationen sehen Schieflage bei Pandemie-Bekämpfung
Menschenrechtsorganisationen kritisieren eine soziale Schieflage bei den staatlichen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Diese beträfen einige Gruppen deutlich stärker als andere, erklärten Amnesty International, Brot für die Welt, das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) in einer gemeinsamen Pressekonferenz. So seien der Kulturbereich und das Privatleben der Menschen durch die Corona-Maßnahmen massiv eingeschränkt, während Wirtschaft und Arbeitswelt weitgehend unbehelligt blieben, kritisierte GFF-Chef Ulf Buermeyer.
Ein demokratischer Staat müsse auch in einer medizinischen Notlage Nachvollziehbarkeit und Verhältnismäßigkeit seiner Maßnahmen sicherstellen, so Buermeyer. Er forderte, die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht nur auf ihre epidemiologische Wirksamkeit zu evaluieren, sondern auch auf ihre gesellschaftlichen Auswirkungen zu überprüfen.
12.07 Uhr: EU gibt Astrazeneca mehr Zeit
Die EU will dem britisch-schwedischen Pharmakonzern, bei dem es immer wieder Lieferverzögerungen des bestellten Astrazeneca-Impfstoffs gab, mehr Zeit einräumen. Sie sei bereit, die Frist für die Lieferung der vertraglich vereinbarten 300 Millionen Impfdosen um drei Monate auf Ende September zu verlängern, sagte ein EU-Anwalt vor einem belgischen Gericht. Voraussetzung sei aber, dass das Unternehmen bis zum eigentlichen Fristende Ende Juni 120 Millionen Dosen liefere und nicht nur die bislang angebotenen 100 Millionen Impfdosen.
Die EU hat Astrazeneca wegen gekürzter Liefermengen verklagt. Der Konzern hatte ursprünglich mit der EU vereinbart, bis Ende Juni 300 Millionen Impf-Dosen zu liefern, bisher wurden aber nur 50 Millionen bereitgestellt.
11.21 Uhr: Erstmals Impfung unterm Kreuz
In Castrop-Rauxel wird in der kommenden Woche zum ersten Mal in Deutschland in einer Kirche geimpft. In der St-Antonius-Kirche am Marktplatz im Stadtteil Ickern kann man sich dann mit Termin und vorerst nur mit Astrazeneca pieksen lassen. Hintergrund: Ein Hausarzt hatte nicht genug Patz in seiner Praxis, der örtliche Pfarrer stimmte spontan zu, seine geweihten Räumlichkeiten für die Impfungen zur Verfügung zu stellen. Und was fürs Ohr gibt es auch: während der Impfzeiten soll es Orgelmusik geben.
11 Uhr: Spahn stellt Stadionbesuche in Aussicht und hofft auf Impfstoff-Zulassung für Jugendliche
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rät den Ländern, bei Öffnungsschritten vor allem im Außenbereich voranzugehen. So könnten sich vor allem Fußballfans berechtigte Hoffnungen auf baldige Stadionbesuche machen, denn für Spahn seien Spiele mit einer begrenzten Zahl an Zuschauern denkbar, sagte er im Deutschlandfunk. Aktuell sei rund ein Drittel der Deutschen erstgeimpft, so Spahn. Das Impftempo steige, die Inzidenz sinke. "Wenn wir das zusammen bis Ende Juni durchhalten, dann kann das ein guter Sommer werden."
Zudem hofft Spahn angesichts der möglichen Zulassung des Biontech-Impfstoffs für zwölf bis 18-Jährige durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA), dass bis zum Ende der Sommerferien alle zwölf bis 18-Jährigen mindestens erstgeimpft sein könnten. Mit den Ländern sei vereinbart, dass die Impfungen für Jugendliche dann etwa durch Reihenimpfungen in Schulen oder durch Einladung in die Impfzentren erfolgen.
10.54 Uhr: Ärmere und behinderte Kinder die größten Corona-Verlierer
Wer in Armut oder mit einer Behinderung aufwächst und lebt, ist in der Corona-Krise besonders hart getroffen. Zu dem Ergebnis ist eine Expertengruppe der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) gekommen. "Die Corona-Pandemie hat Kinder und Jugendliche aus Elternhäusern mit niedrigen Einkommen deutlich stärker getroffen. Lockdown bedeutet für sie: Leben auf engem Raum, kein digitales Homeschooling, keine Eltern, die im Homeoffice das Lernen intensiv begleiten können", sagte AGJ-Vorsitzende Karin Böllert. Da viele Behinderteneinrichtungen und Therapieangebote geschlossen oder stark eingeschränkt worden sind, "waren die Eltern mit ihren behinderten Kindern zu Hause – oftmals isoliert, um das Risiko einer Corona-Infektion zu vermeiden."
Die AGJ hat die Chancen und die Risiken, mit denen junge Menschen in der Pandemie aufwachsen, untersucht und dazu den "Deutschen Kinder- und Jugend(hilfe)-Monitor 2021" vorgelegt. Dessen Ergebnisse stellte die AGJ heute in Berlin vor. Anlass ist der 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT), den die AGJ vom 18. bis 20. Mai als bundesweit größten Branchen-Gipfel der Kinder- und Jugendhilfe organisiert.
10.23 Uhr: WHO stuft indische Corona-Variante als "besorgniserregend" ein
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 als "besorgniserregend" eingestuft. Es gebe Hinweise, dass diese ansteckender und womöglich auch unempfindlicher gegen Antikörper sei, sagte WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove. "Deshalb stufen wir sie als eine besorgniserregende Variante ein." Es sei aber noch zu früh, um festzustellen, ob B.1.617 tatsächlich eine höhere Resistenz gegen Impfstoffe aufweise.
Zuvor hatten schon vorläufige Studienergebnisse darauf hingedeutet, dass sich B.1.617 schneller ausbreitet als andere in Indien zirkulierende Corona-Varianten. Für die WHO galt die Mutante jedoch bislang nur als "von Interesse".
10.02 Uhr: Corona fördert gesundheitsbewusstes Essen
Die Corona-Pandemie hat sich laut einer Studie positiv auf das Koch- und Essverhalten der Deutschen ausgewirkt. Das zeigt eine repräsentative Verbraucherstudie, die das Marktforschungsinstitut Innofact AG im Auftrag des Deutschen Tiefkühlinstituts durchgeführt hat. Während der Corona-Krise haben die gesunde Ernährung und die Frische der Produkte für mindestens ein Viertel der Probanden an Bedeutung gewonnen. Weit weniger wichtig als gedacht, sind die Trendthemen vegetarische (22 Prozent) und vegane Lebensmittel (15 Prozent), die nur eine geringere Zustimmungsrate erreichten. Fast die Hälfte der 1.003 Befragten gaben an, dass sie ihren Fleischkonsum reduzieren möchten. Beim Zuckerkonsum sind es sogar 58 Prozent.
8.57 Uhr: Ferienwohnungen und Mietwagen deutlich teurer
Obacht bei der Urlaubsplanung: Ferienwohnungen und Mietwagen in Deutschland und in beliebten Urlaubsländern werden laut einer Auswertung von Suchanfragen in diesem Jahr deutlich teurer als noch vor der Pandemie. In Deutschland müssen Mieter einer Ferienwohnung mit 30 Prozent höheren Preisen als 2019 rechnen, wie eine Analyse der Suchmaschine Holidu ergab, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Bei Mietwagen müssen Kunden dem Portal billiger-mietwagen.de zufolge mit 20 Prozent höheren Preisen rechnen.
Auch im europäischen Ausland könnte es für Urlauber teurer werden: In Frankreich seien Mietwagen und Ferienwohnungen nun 14 beziehungsweise 32 Prozent teurer, in Großbritannien sogar 35 und 55 Prozent. Günstiger gibt's aber auch: So kosten in Portugal Mietwagen derzeit im Schnitt rund 20 Prozent und Ferienwohnungen rund zehn Prozent weniger. In der Türkei ist der Preisunterschied mit 30 Prozent günstigeren Leihwagen und 15 Prozent billigeren Mietapartements noch größer.
Die Internetplattformen werteten rund drei Millionen Abfragen aus. Demnach planen aktuell immer mehr Menschen eine Reise, seit April habe sich das Interesse mehr als verdreifacht.
7.56 Uhr: Ärzte und Apotheker begrüßen Freigabe von Johnson & Johnson
"Die Freigabe der Priorisierung bei Johnson & Johnson ist ebenso sinnvoll wie bei Astrazeneca", sagte der Chef des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, der "Rheinischen Post". Auch beim Impfstoff von Johnson & Johnson müsse es Ärzten erlaubt sein, junge Patienten nach individueller Beratung zu impfen, auch wenn ein Patient keiner Risikogruppe angehöre. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet zehn Millionen Impfdosen des US-Konzerns bis Ende Juli.
6.51 Uhr: Impfzentren klagen über Impfbetrüger
Immer wieder versuchen Menschen, sich ungerechtfertigt und mit Vortäuschung falscher Angaben zum Alter oder Beruf eine vorzeitige Impfung zu verschaffen. Viele Impfzentren klagen inzwischen über Aggressivität von Impfwilligen und zunehmende Versuche, sich mit falschen Angaben eine vorzeitige Impfung zu erschleichen, indem sie sich zum Beispiel als höher priorisierte Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen oder Schwangeren ausgeben. Das SWR-Magazin "Report Mainz" berichtet von mehreren tausend Fällen. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, beklagt, dass dies weiterhin keine Ordnungswidrigkeit sei.
6.01 Uhr: Weiter sinkende Corona-Zahlen
Bundesweit sind laut Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 6.125 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und 283 weitere Todesfälle registriert worden. Vor einer Woche waren gut 1.400 Fälle mehr gemeldet worden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter auf 115,4. Gestern lag der Wert noch bei 119,1. Für NRW meldet das RKI 1.409 Neuinfektionen - die Sieben-Tage-Inzidenz liegt hier bei 123,2.
4.27 Uhr: Karliczek rechnet auch nach den Sommerferien mit Schultests
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) rechnet damit, dass der Schulbetrieb nach den Sommerferien wieder normaler läuft. Sie sagte der "Rheinischen Post", dass die Hygiene-Regeln aber wohl bestehen bleiben. Außerdem müssten die Schülerinnen und Schüler sich weiter testen. Denn für die meisten gibt es noch keinen Impfstoff. Das Vakzin von Biontech soll bald für alle ab 12 Jahren zugelassen werden - so wie schon in den USA.
2.15 Uhr: Krankenhäuser haben letztes Jahr 18.500 zusätzliche Pflegekräfte eingestellt
Krankenhäuser haben im vergangenen Jahr wegen der Pandemie etwa 18.500 neue Pflegekräfte eingestellt. Dies geht aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit vor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorab berichtet. "Darunter sind Neueinsteiger und Rückkehrer sowie Pflegekräfte aus dem Ausland. Wir haben jeden eingesetzt, den wir bekommen konnten", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem RND. Der Trend werde sich laut Gaß auch dieses Jahr fortsetzen.
00:00 Uhr: USA lassen Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren zu
Nach Kanada haben auch die USA den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer für Kinder und Jugendliche zugelassen. Das Vakzin könne jetzt auch 12- bis 15-Jährigen verabreicht werden, teilten die US-Arzneimittelbehörde mit. Auch die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft derzeit die Zulassung für diese Altersgruppe. Der Chef der EMA sagte dem Handelsblatt, in Europa könnte ein Corona-Impfstof für Kinder und Jugendliche womöglich noch im Mai zugelassen werden.
00.00 Uhr: NRW-Wirtschaftsminister für baldige Öffnung der Außengastronomie
Die Bürger NRWs können sich wohl darauf einstellen, schon bald wieder in einem Außenbereich eines Cafés oder Restaurants sitzen zu dürfen. Auf die Frage, ob er für die Öffnung der Außengastronomie in Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 zu Pfingsten sei, sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) in Düsseldorf: "Das hielte ich für einen guten Weg." Bedingung hierfür seien Tests oder Nachweise von Impfungen beziehungsweise einer überwundenen Erkrankung, so Pinkwart weiter.
Ein geordneter Umgang mit Besuchern in der Außengastronomie sei besser, als wenn die sich "in anderen Kontexten" treffen und "eher negativ auf das Infektionsgeschehen wirken". Pinkwart geht davon aus, dass die Landesregierung am Dienstag "eine klare Perspektive" zu dem Thema geben wird. An dem Tag berät das Landeskabinett über die Lockerung von Corona-Einschränkungen.
Nordrhein-Westfalen wäre damit nicht das erste Bundesland: Niedersachsen und Sachsen-Anhalt haben ihre Außengastronomie bereits wieder geöffnet - zumindest in Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von Neuninfektionen pro 100.000 Einwohnern unter 100. In NRW ist eine Gastro-Öffnung bisher nur im Rahmen von "Modellkommunen" vorgesehen, am Mittwoch wollen Soest und Lippstadt Terrassen und andere Außenbereiche von Cafés und Restaurants öffnen. Der Minister betonte, dass die Gastro-Branche Vorlauf brauche, um einzukaufen und Personal einzuteilen.
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.