Ticker vom Sonntag (30.05.2021) zum Nachlesen
Stand: 30.05.2021, 19:15 Uhr
- Fast alle NRW-Schüler kehren ins Klassenzimmer zurück
- Gesundheitsminister beraten über mutmaßlichen Bürgertest-Betrug
- Städtetag fordert Konsequenzen nach Betrugsverdacht bei Corona-Testzentren
- Spahn will mehr Kontrolle bei Corona-Testzentren
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Fast alle NRW-Schüler kehren ins Klassenzimmer zurück
Ab morgen geht es für die meisten Schüler in Nordrhein-Westfalen zurück ins Schul-Klassenzimmer, zurück zum täglichen Präsenzunterricht. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte diesen Schritt Mitte Mai angekündigt als "wichtiges Stück Normalität für Kinder, Jugendliche und Familien". Zuvor hatte es vielfach Wechselmodelle aus Online- und Präsenzunterricht gegeben.
Voraussetzung für Unterricht in der Schule sind Corona-Neuinfektionszahlen an fünf Werktagen in Folge unter einer Sieben-Tages-Inzidenz von 100. Laut NRW-Gesundheitsministerium ist das nun in 51 von 53 NRW-Kommunen der Fall. Die beiden Ausnahmen sind Hagen und Remscheid, wo es vorerst beim Wechselunterricht bleibt.
Setzt sich der Trend fort, könnten NRWs Schüler noch fünf Wochen bis zum Beginn der Sommerferien am 2. Juli in den Klassenräumen unterrichtet werden. Die Masken- und Testpflicht gilt dort allerdings weiterhin. Seit dem Frühjahr werden Lehrer und Schüler bei Präsenzunterricht zweimal pro Woche getestet.
Markus Jansen, Leiter der Kölner Henry-Ford-Realschule in Köln-Chorweiler, beurteilte die Rückkehr zum Präsenzunterricht in der Aktuellen Stunde so: "Ich glaube schon, dass es jetzt sinnvoll ist, diesen Schritt zu gehen. Das Ansteckungsrisiko halte ich für überschaubar." Selbst als Schüler im Herbst mit einer Corona-Infizierung in der Schule gewesen seien, habe es keine Ausbreitung in den Klassenräumen gegeben dank Masken und dank Lüften - und jetzt kämen noch die Tests dazu.
16.12 Uhr: Gesundheitminister beraten über mutmaßlichen Bürgertest-Betrug
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen morgen über den Betrugsverdacht bei Corona-Teststellen beraten. Das sagte ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Demnach ist für 8.00 Uhr eine Online-Schaltkonferenz angesetzt.
Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests ermittelt die Staatsanwaltschaft in Bochum. Spahn hatte "stichprobenartig mehr Kontrollen" angekündigt.
14.05 Uhr: Betrugsverdacht bei Corona-Testzentren - Städtetag fordert Konsequenzen
Der Deutsche Städtetag fordert angesichts des Betrugsverdachts bei Corona-Testzentren Konsequenzen. "Es muss rasch geklärt werden, wie Kontrollen verstärkt und ob Abrechnungsverfahren verändert werden müssen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy.
Bund und Länder müssten sich mit den Kassenärztlichen Vereinigungen darüber verständigen, in welcher Form die Abrechnungen geprüft werden. Die Gesundheitsämter beauftragten die Testzentren mit der Aufgabe des Testens und kontrollierten stichprobenartig die Einhaltung von Hygienestandards. "In die Abwicklung von Zahlungen sind sie dagegen nicht eingebunden. Sie können daher dazu keine Prüfungen vornehmen."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte "stichprobenartig mehr Kontrollen" angekündigt. "Pragmatismus ist in dieser Zeit notwendig. Wer das aber ausnutzt, darf nicht davonkommen", so der CDU-Politiker. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz befürchtet indes, dass auch die Qualität der Testungen mangelhaft ist. "Derzeit reicht ein einstündiger Kurs - und schon ist die Lizenz zum Gelddrucken in der Tasche", sagte Vorstand Eugen Brysch. "Doch aussagekräftige Tests sind wichtig. Gerade bei Besuchen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern."
13.14 Uhr: Bürgermeisterin verurteilt Massenparty in Hamburg
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hat scharf verurteilt, dass sich Tausende am Wochenende im Schanzenviertel zum Feiern getroffen haben. Sie könne zwar verstehen, dass "jetzt alle raus, Leute treffen, den Frühling genießen" wollten, sagte die Grünen-Politikerin. "Aber das war eine rücksichtslose Massenparty mit Potenzial für ein mögliches Corona-Superspreaderevent."
Nach Polizeiangaben hatten bis zu 4.500 Menschen in der Nacht zuvor im Schanzenviertel oft ohne Abstand und Masken gefeiert. Als die Einsatzkräfte durchgriffen, wurden vereinzelt Flaschen aus der Menge geworfen. Fegebank drohte mit Konsequenzen. "Wir werden im Senat über Maßnahmen beraten müssen, wenn sich die Lage nicht durch Einsicht entspannt."
12.28 Uhr: Johnson heiratet heimlich - keine Feier wegen Corona
Auch ein britischer Premierminister darf dieser Tage seine Hochzeit nicht mit einer dicken Party feiern: Boris Johnson hat gestern heimlich seine Verlobte Carrie Symonds geheiratet - im kleinsten Kreis. Die Trauung habe in der Westminster-Kathedrale in London stattgefunden, teilte Johnsons Büro mit. "Das Paar wird seine Hochzeit nächsten Sommer mit Familie und Freunden feiern." Derzeit dürfen wegen der Corona-Einschränkungen in England maximal 30 Personen an Hochzeiten teilnehmen.
12.07 Uhr: EU-Parlamentspräsident: Mehrheit der EU-Bürger bis Juli geimpft
EU-Parlamentspräsident David Sassoli rechnet mit raschen Fortschritten bei den Corona-Impfungen in den europäischen Mitgliedsstaaten. Sie seien auf dem besten Weg, bis Mitte Juli mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung geimpft zu haben. Das sagte Sassoli den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe.
Eine Etappe auf dem Weg zu mehr Freiheiten sei das digitale EU-Covid-Zertifikat, das schon diesen Sommer einen möglichst reibungslosen und zugleich sicheren Reiseverkehr ermöglichen solle. Dies erklärte Sassoli gegenüber der sozialdemokratischen Zeitung "Partito Democratico". Das Zertifikat tritt demnach am 1. Juli in Kraft und wird ab diesem Datum überall in der Europäischen Union anerkannt sein.
11.17 Uhr: Alle NRW-Kreise unter Inzidenz-Marke von 100 - Bundesnotbremse teils dennoch gültig
Die Wochen-Inzidenz liegt in allen Kreisen und kreisfreien Städte in NRW derzeit unter 100. Münster verzeichnet mit einem Wert von 15,2 den niedrigsten, Hagen mit einem Wert von 82,1 die höchste Inzidenz.
Dennoch ist die Bundesnotbremse - durch die beispielsweise eine Testpflicht beim Shopping vorgeschrieben wird - noch nicht überall entfallen. Sie gilt erst nicht mehr, wenn die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 100 liegt. Es dauert dann nochmals zwei Tage, bis sie außer Kraft tritt.
11.01 Uhr: Städte beklagen laut Umfrage aggressives Verhalten gegen Mitarbeiter
Mitarbeiter von Ordnungsämtern und Polizei beklagen bei den Kontrollen von Corona-Maßnahmen ein zunehmend aggressives Verhalten. Kommunen berichteten dabei von steigendem Unverständnis, verbalen Konflikten und zum Teil tätlichen Angriffen, wenn Mitarbeiter die Einhaltung etwa von Maskenpflicht und Abstandsgebot kontrollierten. Dies ergab eine Umfrage der "Welt am Sonntag" unter den 15 größten Städten Deutschlands.
Ein Sprecher der Stadt Köln erklärte, die Menschen würden bei Kontrollen "immer ungeduldiger und gereizter" reagieren. "Die Ordnungsdienstkräfte wurden teilweise gezielt angespuckt, gebissen oder anderweitig körperlich angegangen." Auch die NRW-Städte Düsseldorf, Dortmund, Essen und Duisburg beteiligten sich an der Umfrage - und berichten von zunehmenden Aggressionen. Vor allem wenn Bußgelder angedroht würden, entstünden Konflikte.
10.31 Uhr: Alle Bundesländer unter Inzidenz-Marke von 50
Alle Bundesländer in Deutschland sind mittlerweile unter den bedeutsamen Corona-Inzidenz-Wert von 50 gerutscht. Aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) geht hervor, dass nun auch Thüringen als letztes Bundesland unter dieser Marke liegt. Die dortige 7-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 47,5 an. Bundesweit liegt der Wert bei 35,2. Besonders gut ist die Lage in den nördlicheren Bundesländern, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern. Hier liegt die Wochen-Inzidenz bei 14,7.
10.14 Uhr: Zeitraum für digitale Förderprogramme an Schulen verlängert
Der Zeitraum für Förderprogramme, bei denen Schulen mit digitalen Geräten ausgestattet werden, wird verlängert. Die Lieferung und Abrechnung der Endgeräte kann nun bis Ende 2021 erfolgen. Beantragt werden müssen Tablets und Co. aber weiterhin bis Ende Juli. Die NRW-Landesregierung hatte das Programm letzten Sommer aufgelegt, um Lehrer und Schüler, die kein digitales Endgerät haben, auszustatten.
9.58 Uhr: Laut Umfrage geringe Impfbereitschaft in Flüchtlingsheimen
Die Corona-Impfquoten bewegen sich aktuell zwischen 33 und 60 Prozent, wie ein Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Bundesländern ergab. Die mobilen Impfteams stießen auf recht große Skepsis, erklärten die zuständigen Landesministerien. Um Sprachbarrieren und kulturelle Hürden zu überwinden, werden die Impfteams vielerorts von Sozialarbeitern und Dolmetscherinnen unterstützt.
Teilweise lehnten muslimische Asylbewerber das Impfangebot ab, weil es in die Zeit des Fastenmonats Ramadan fiel, wie es hieß. Aber auch negative Medienberichte hätten Geflüchtete verunsichert - etwa mit Blick auf das Vakzin von Johnson & Johnson, das nur einmal verimpft werden muss und deshalb bei den Behörden für Impfungen in Flüchtlingsunterkünften Priorität hat.
7.26 Uhr: Impfziel laut Lauterbach nur mit Impfung von Jugendlichen erreichbar
Deutschland kann nach Ansicht des SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sein Impfziel in der Corona-Krise nur mit einer konsequenten Impfung von Kindern und Jugendlichen erreichen. "Unser Impfziel von 80 Prozent schaffen wir nicht, ohne auch die 12- bis 18-Jährigen zu impfen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". Bei den Jugendlichen sei eine Impfquote von 65 Prozent anzustreben. Lauterbach warnte, Kinder und Jugendliche würden unter einer vierten Corona-Welle besonders leiden. "Das müssen wir verhindern. Deshalb sollten sie im Frühsommer bevorzugt ein Impfangebot bekommen", forderte der Gesundheitspolitiker.
7.02 Uhr: Debatte um Homeoffice-Pflicht
Vizekanzler Olaf Scholz hat Forderungen aus der Wirtschaft eine Absage erteilt, die Homeoffice-Pflicht angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen vorzeitig aufzuheben. "Das Virus ist noch nicht besiegt", sagte der SPD-Kanzlerkandidat der "Bild am Sonntag". Die Grünen fordern unterdessen die Umwandlung der Homeoffice-Pflicht in ein Recht auf Homeoffice. Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt legte dazu einen Drei-Punkte-Plan zur Modernisierung der Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie vor, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe zitieren.
6.14 Uhr: Aachen und Leverkusen dürfen lockern
Weil die Inzidenz jetzt stabil unter 100 liegt, dürfen heute auch die Städteregion Aachen und die Stadt Leverkusen die Corona-Regeln lockern. Somit können auch in vielen Eifelorten wie Monschau Außenterrassen, Hotels und Campingplätze öffnen.
6.00 Uhr: Inzidenz weiter gesunken
Die bundesweite Wochen-Inzidenz ist auf 35,2 gesunken. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 3.852 Neuinfektionen. Allerdings gehen am Wochenende meist weniger Meldungen ein, daher könnten Infektionen am Montag noch nachgemeldet werden.
In NRW ist der Inzidenzwert mit 40,1 höher als der Bundesdurchschnitt. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter aus NRW 1.039 neue Corona-Fälle und sieben Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 an das RKI.
5.01 Uhr: Polizei räumt Hamburger Schanzenviertel
Die Polizei hat nach einer illegalen Rave-Party das Hamburger Schanzenviertel geräumt und abgeriegelt. Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur dpa hatten sich in einem Park rund 1.300 Menschen zu einer Feier mit lauter Musik eingefunden. Die Party wurde von der Polizei aufgelöst. Daraufhin strömten die Menschen ins Schanzenviertel und feierten dort weiter.
Als die Polizei auch dort gegen die Feiernden durchgriff, kam es zu Flaschenwürfen auf die Beamten. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Geschäfte und Restaurants im Schanzenviertel mussten darüber hinaus schon um 23 Uhr anstatt um Mitternacht schließen.
4.22 Uhr: Test-Konzert in Paris mit 5.000 Besuchern
In Paris haben 5.000 Menschen ein Konzert Rockband Indochine besucht. Forscher wollen mit dem Test-Konzert herausfinden, wie hoch das Corona-Infektionsrisiko bei Großveranstaltungen ist. Als Besucher des Test-Konzerts zugelassen waren nur 18- bis 45-Jährige ohne Vorerkrankungen. Sie mussten sich vor dem Konzert auf das Coronavirus testen lassen und während der Veranstaltung Masken tragen. Eine Woche nach dem Konzert müssen sich die Konzertbesucher erneut testen lassen.
Ihre Daten werden dann mit jenen einer Kontrollgruppe aus 2.500 Menschen verglichen, die den Samstagabend zu Hause verbringen mussten. Vergleichbare Test-Veranstaltungen hat es bereits in Spanien und Großbritannien gegeben. Dort hatten die Forscher kein erhöhtes Infektionsrisiko festgestellt.
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