Ticker von Freitag (01.10.2021) zum Nachlesen

Stand: 01.10.2021, 21:18 Uhr

  • Keine 3G-Pflicht in Fernzügen
  • Betrugsverdacht bei Corona-Hilfen und -tests in Köln und Leverkusen
  • Lauterbach lobt Lockerung der Maskenpflicht
  • Neue Coronaschutzverordnung tritt in Kraft
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Genesene laut Virologen mindestens ein Jahr vor Corona geschützt

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Deutsche Virologen gehen von einem längeren Immunschutz nach durchgemachter Corona-Infektion aus als bisher angenommen. "Die nachgewiesene Dauer des Schutzes nach durchgemachter Sars-CoV-2-Infektion beträgt mindestens ein Jahr", heißt es in einer Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie. Aus immunologischer Sicht sei sogar von einer deutlich längeren Schutzdauer bei Genesenen auszugehen. Das sei aber noch nicht durch Studien belegt, weil es Sars-CoV-2 noch nicht lange genug gebe.

Die Experten plädieren dafür, dass der Zeitraum, in dem Genesene bei Corona-Beschränkungen Geimpften gleichgestellt sind, auf zwölf Monate nach der Infektion verlängert wird. Derzeit profitieren Genesene nur sechs Monate lang, indem sie etwa von Tests befreit sind.

21.00 Uhr: Impfpflicht für Schüler in Kalifornien

Der US-Bundesstaat Kalifornien will für alle Schülerinnen und Schüler Corona-Impfungen vorschreiben, sobald der Impfstoff für diese Altersgruppen vollständig zugelassen ist. Das hat der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom heute angekündigt. Kalifornien ist damit der erste US-Staat, der eine Corona-Impfpflicht an allen Schulen einführt.

"Wir wollen diese Pandemie beenden. Wir sind alle davon erschöpft", sagte Newsom in seiner Ansprache in einer Schule. Für den Schulbesuch seien bereits Impfungen gegen Masern und Mumps vorgeschrieben.

20.20 Uhr: Corona-Vorschlag: Ungeimpfte zur Kasse bitten

Noch immer gibt es viele Millionen Menschen in Deutschland, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Damit tragen sie ein erhöhtes Risiko, bei einer Infektion schwer zu erkranken und womöglich intensivmedizinisch versorgt werden zu müssen. Die Kosten trägt die Allgemeinheit. Jürgen Zastrow, Impfarzt und Leiter der Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) in Köln, findet das nicht richtig: Wer sich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt, soll Behandlungskosten selbst bezahlen – so sein Vorschlag. Ganz abwegig ist das nicht:

18.40 Uhr: Lauterbach erwartet Corona-Anstieg durch geschlossene Räume

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erwartet nach einem Rückgang der Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen für den Herbst wieder einen Anstieg. Das liege vor allem daran, dass viele Menschen wieder in geschlossenen Räumen wie Clubs und Bars zusammenkommen können. Laut Lauterbach sollte dies nur "unter 2G-Bedingungen" nutzbar gemacht werden.

18.17 Uhr: Bundesverdienstkreuze für Kulturschaffende

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Bundesverdienstkreuze an Menschen verliehen, die sich während der Corona-Pandemie in besonderer Weise um Kunst und Kultur verdient gemacht haben. "Die Pandemie hat uns bewusst gemacht, welche Bedeutung, welchen Wert Kunst und Kultur für uns haben - für das Leben jedes und jeder Einzelnen, aber auch für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie", sagte Steinmeier bei der feierlichen Verleihung im Schloss Bellevue. Die Corona-Krise habe alle, die für die Kultur arbeiten, "besonders hart getroffen".

Einen Orden bekamen etwa die Veranstalterin Petra Schubert, die während der Pandemie klassische Konzerte für Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen organisierte. Auch die Leiterin der Bremer Shakespeare Company Renate Heitmann wurde geehrt, sie initiierte den "Bremer Kultursommer Summarum" im ersten Pandemiejahr.

17.16 Uhr: Betrugsverdacht bei Corona-Hilfen und -tests: Durchsuchungen in Köln und Leverkusen

Wegen des Verdachts des unrechtmäßigen Bezugs von NRW-Soforthilfen und der unrechtmäßigen Abrechnung von Corona-Tests haben Polizisten in Köln und Leverkusen mehrere Privatwohnungen sowie drei Testzentren durchsucht. Bei der Aktion seien Unterlagen, Mobiltelefone und Laptops beschlagnahmt worden, teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Köln mit.

Gegen sechs miteinander verwandte Beschuldigte bestehe der Verdacht des Subventionsbetruges und des Betruges. Der Gesamtschaden beläuft sich den Angaben der Ermittler zufolge auf mehrere Hunderttausend Euro. Es werden mehrere Verfahren geführt.

16.38 Uhr: Finnland erlaubt Corona-Impfung von Nerzen mit experimentellem Mittel

Finnische Behörden haben grünes Licht für den Einsatz eines experimentellen Corona-Impfstoffes an Nerzen gegeben. Nach Angaben des finnischen Pelz-Züchter-Verbands, der den Impfstoff zusammen mit Forschern der Universität Helsinki entwickelt hat, stehen eine halbe Million Dosen bereit, "genug um alle Nerze zwei Mal zu impfen". Die Sondergenehmigung sei "wirksam bis Ende Dezember", teilte Liisa Kaartinen von der finnischen Nahrungsmittelbehörde mit.

Weil es bisher keine klinischen Studien gibt, darf das Vakzin noch nicht verkauft werden und kann nur unter Beachtung strikter Vorschriften auf den rund Tausend Nerz-Farmen des Landes eingesetzt werden. Die Genehmigung gilt nur in Finnland. Der Nerz ist das einzige Tier, bei dem bisher mit Sicherheit festgestellt werden konnte, dass es sich sowohl mit dem Coronavirus infizieren als auch Menschen anstecken kann. Bisher wurden aber keine Corona-Fälle bei Nerzen in Finnland registriert.

16.19 Uhr: 60.000 Corona-Impfdosen drohen in NRW zu verfallen

In Nordrhein-Westfalen drohen rund 60.000 Dosen Corona-Impfstoff ungenutzt zu verfallen. Das hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Nach Schließung der Impfzentren lagern dort noch Zehntausende Impfdosen, die entsorgt werden müssten, falls sie vor Erreichen der Verfallsgrenze nicht mehr verabreicht werden könnten.

Impfdosen, die weniger als zwei Monate haltbar sind, dürfen nach Angaben des Ministeriums nicht mehr an den Bund zurückgegeben werden, sondern müssen fachgerecht vernichtet werden. Bislang wurden demnach rund 996 000 Dosen Astrazeneca und fast 102 000 Dosen des Herstellers Johnson & Johnson aus NRW an den Bund zurückgeführt. Weitere Rückgaben - auch von überzähligen Impfstoffen anderer Hersteller - seien geplant.

16.06 Uhr: Impfarzt fordert: Ungeimpfte sollen Intensivaufenthalt selbst zahlen

Ungeimpfte, die Corona-Patienten auf der Intensivstation werden, sollen mit den Kosten ihrer Behandlung belastet werden - nicht die Allgemeinheit. Das forderte der leitende Kölner Impfarzt Jürgen Zastrow im WDR. "Ich würde mir wünschen, dass diejenigen, die sich für bestimmte Risiken entscheiden, diese Risiken dann auch zu tragen haben", so Zastrow. Er betonte zudem, dass Ungeimpfte möglicherweise anderen Kranken die Versorgungenmöglichkeiten auf Intensivstationen wegnähmen.

15:52 Uhr: Beschäftigte von United Airlines lassen sich angesichts drohender Kündigung impfen

Angesichts einer drohenden Kündigung entscheiden sich offenbar viele Beschäftigte der US-Fluggesellschaft United Airlines doch für eine Corona-Schutzimpfung. Das Unternehmen teilte mit, es würden weniger Angestellte entlassen als bisher angekündigt - die Zahl sinke von 593 auf 320.

United hatte Anfang August angekündigt, dass es von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Inland die Impfung erwarte und die Beschäftigten dies auch nachweisen müssten. Am Dienstag erklärte das Unternehmen, wer bisher nicht geimpft sei, werde entlassen.  Nun seien 99,5 Prozent der Beschäftigten gegen das Corona-Virus geimpft; Ausnahmen gibt es aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen, wie United mitteilte. 

15.31 Uhr: Aktivisten fordern: Keinen Medizin-Nobelpreis für Biontech

Ein weltweites Netzwerk von Hilfsorganisationen hat sich gegen eine Auszeichnung des Mainzer Corona-Impfstoffentwicklers Biontech mit dem Medizin-Nobelpreis ausgesprochen. Die Unterzeichner eines Briefes an das Nobelpreiskomitee, der veröffentlicht wurde, erkennen die wissenschaftliche Leistung von Biontech als "außergewöhnlich" an. Sie kritisieren jedoch, dass sich das Unternehmen weigere, "das erfolgreiche Impfstoffrezept mit Herstellern in den Entwicklungsländern zu teilen".

14.43 Uhr: Kein Impfzertifikat mit Sputnik

Wer sich mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik impfen lässt, hat dem hessischen Verwaltungsgerichtshof zufolge keinen Anspruch auf ein Impfzertifikat in Deutschland. Zur Begründung hieß es, Sputnik sei in Deutschland nicht als Impfstoff zugelassen.

Geklagt hatte den Angaben zufolge eine Person, die im Mai in Moskau eine erste Impfung mit Sputnik erhalten hatte und eine zweite im Juli in San Marino. Sie habe deshalb vom Landkreis Fulda die Ausstellung eines deutschen Impfzertifikats verlangt. Der Landkreis habe dies bereits mit der Begründung abgelehnt, das Vakzin gehöre nicht zu den vom Paul-Ehrlich-Institut aufgelisteten Impfstoffen.

14.01 Uhr: Schweiz will mit Gutscheinen gegen niedrige Impfquote vorgehen

Die Schweiz plant in den nächsten Wochen eine Impf-Offensive. Zusätzlich zu den bestehenden rund 50 Impfbussen will die Regierung weitere rund 170 Fahrzeuge auf Dorfplätzen oder vor Einkaufszentren und Discos auffahren lassen. Personen, die andere von einer Impfung überzeugen, sollen zudem Kino- oder Restaurant-Gutscheine im Wert von 50 Franken erhalten. Mit 57 Prozent der Gesamtbevölkerung hat die Schweiz eine der geringsten Impfraten Europas.

13.21 Uhr: US-Pharmakonzern meldet erfolgreiche Studie von Corona-Medikament

Der US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme hat Erfolge bei der Behandlung von Corona-Patienten mit einem neuen Medikament gemeldet. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle sei durch die Einnahme der Tablette um die Hälfte gesunken, teilte der Konzern, in den USA und Kanada auch als Merck & Co. bekannt, mit. Das Unternehmen wolle nun zügig eine Zulassung des Medikaments beantragen.

Sollte das Medikament zugelassen werden, wäre es die erste Pille, die zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt werden kann - ein potenziell wichtiger Fortschritt im Kampf gegen die Pandemie. Alle derzeit in den USA zugelassenen Covid-19-Therapien erfordern eine Infusion oder Injektion.

13.00 Uhr: Keine 3G-Pflicht in Fernzügen

Für Fahrgäste in Fernzügen gibt es vorerst keine neuen Nachweispflichten. Die Bundesregierung erklärte, dass die Einführung einer 3G-Regel in ICE und Intercity beim jetzigen Stand der Pandemie nicht weiter verfolgt werde. Das Verkehrsministerium erklärte, dass eine solche Auflage "weder rechtlich möglich noch praktikabel" sei. Für 3G in Zügen fehle die Rechtsgrundlage.

12.50 Uhr: Neue Coronaschutzverordnung tritt in Kraft

Wer in NRW Clubs und Diskotheken besuchen oder an einer privaten Hochzeitsfeier mit Tanz teilnehmen will, muss ab heute an keinen PCR-Test mehr vorweisen. Stattdessen genügt ein höchstens sechs Stunden alter, offizieller Nachweis für einen negativen Schnelltest. Maskenpflicht im Freien ist ab sofort nur noch eine "Empfehlung", in Restaurants ist kein Mindestabstand mehr nötig.

Das sind nur einige von mehreren geänderten Regeln, die mit der neuen Corona-Schutzverordnung am 1. Oktober in Kraft treten.

12.30 Uhr: Neues Institut für Pandemie-Impfstoffe

Deutschland will auf zukünftige Pandemien besser vorbereitet sein. Beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) soll dazu ein Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika entstehen. Der Auftrag dazu kommt laut PEI vom Bundesgesundheitsministerium. "Die entscheidende Maßnahme zur Bekämpfung von Pandemien ist die Impfung mit sicheren und wirksamen Impfstoffen", heißt es zur Begründung. Ziel des neuen Zentrums sei es, "für zukünftige Pandemien besser gerüstet zu sein". Dafür müssten "Impfstoffe im Pandemiefall sehr schnell in ausreichender Menge für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden".

Das ZEPAI abgekürzte Institut werde "die Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen, die Bereitstellung geeigneter Lagerkapazitäten sowie die Etablierung von stabilen Verteilungswegen unterstützen", hieß es.

12.00 Uhr: Rumänien und Litauen ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiete

Mit Rumänien und Litauen stuft die Bundesregierung ab Sonntag zwei weitere EU-Länder als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) heute mit. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und von dort einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien.

Bisher ist Slowenien der einzige Mitgliedstaat der Europäischen Union, der vollständig als Hochrisikogebiet eingestuft ist. Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste. Neben Rumänien und Litauen kommen am Sonntag auch Belarus und El Salvador in Lateinamerika hinzu. Gestrichen wird lediglich das afrikanische Mosambik.

11.48 Uhr: Lauterbach lobt Lockerung der Maskenpflicht

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die neue Coronaschutzverordnung in NRW in Teilen gelobt, aber auch kritisiert. Dem WDR sagte Lauterbach heute: "Kritisch ist, dass man verpasst hat, die 2G-Regel wo möglich einzuführen." Die Restaurants wieder ohne 2G-Regel zu füllen, sei zu riskant. "Im Herbst werden wahrscheinlich die Fallzahlen wieder steigen, denn wir gehen mit einer sehr großen Zahl an Ungeimpften in den Herbst hinein", so Lauterbach weiter. Das Virus übertrage sich stärker, da sich mehr Menschen in Innenräumen aufhielten. Diese Innenräume wie Clubs, Bars und Restaurants seien zur Zeit die Hauptgefahren-Quelle.

Aber: "Die Maskenpflicht im Freien jetzt aufzugeben ist richtig." In der Schule sei sie dagegen eigentlich immer die sicherere Option.

10.45 Uhr: Laumann nennt Fälschen von Impfnachweis "Riesen-Sauerei"

Die Landesregierung hat vor dem Fälschen von Corona-Impfnachweisen gewarnt. Solche Fälschungen würden als Straftaten geahndet und könnten empfindliche Geld- oder sogar Haftstrafen nach sich ziehen, erklärten Innenminister Herbert Reul und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) heute in Düsseldorf. Das betreffe sowohl Menschen, die die Zertifikate fälschten, als auch diejenigen, die diese verwendeten.

"Wenn Impfnachweise gefälscht werden und damit womöglich sogar noch Geld verdient wird, ist das eine Riesen-Sauerei", sagte Laumann.

10.20 Uhr: Hospitalisierungsrate zeigt nur Hälfte der Patienten

Die vom Robert Koch-Institut veröffentlichte Hospitalisierungsrate unterschätzt die Anzahl Covid-19-Erkrankter in Kliniken immer stärker, wie eine Datenanalyse des NDR zeigt. So veröffentlichte das RKI etwa am 8. September für die letzten sieben Tage 1,8 Neuaufnahmen wegen Covid-19 pro 100.000 Einwohnern. Tatsächlich lag die Zahl aber doppelt so hoch, nämlich bei 3,6. In der kommenden Herbstwelle könnte der Indikator quasi unbrauchbar werden.

10.05 Uhr: Miteinander auf der Straße laut Forscherin verändert

Während der Corona-Pandemie hat sich das Miteinander auf der Straße nach Einschätzung der Literaturwissenschaftlerin Anneke Lubkowitz verändert. "Gerade zu Beginn der Pandemie waren teils komplizierte Choreografien auf den Gehwegen zu beobachten, um aneinander vorbeizukommen und dabei den erforderlichen Abstand einzuhalten", sagte sie heute. Einerseits sei dieses Verhalten rücksichtsvoll gewesen, andererseits seien manche Menschen misstrauisch gegenüber anderen geworden.

Lubkowitz ist Herausgeberin des Sammelbandes "Psychogeografie". Dabei geht es um das Zusammenspiel zwischen Umwelt und subjektiver Wahrnehmung, insbesondere darum, wie Menschen den städtischen Raum erleben. Viele Menschen hätten das Spazierengehen während der Pandemie als spannend erlebt, fügte die Expertin hinzu. Zudem hätten sie erfahren, "was es für ein Privileg ist, sich frei bewegen zu können und unterwegs zu sein".

9.20 Uhr: Neue RKI-Zahlen belegen Wirkung von Schutzimpfungen

Laut der aktuellen Zahlen des RKI schützen die in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe vor Covid-19 - vor allem vor einem schweren Krankheitsverlauf mit Krankenhausaufenthalten. Wie das Robert Koch-Institut in seinem Wochenbericht schätzt, beträgt dieser Schutz vor einer Hospitalisierung für die Kalenderwochen 35 bis 38 etwa 93 Prozent bei den 18- bis 59-Jährigen und 89 Prozent in der Altersgruppe ab 60 Jahren.

Eine Behandlung auf einer Intensivstation wird demnach in der jüngeren Altersgruppe mit einer Zuverlässigkeit von 96 Prozent verhindert, bei den älteren liegt der Wert bei 94 Prozent. Der Schutz vor einem tödlichen Verlauf beträgt demnach bei den jüngeren 97 Prozent und bei den älteren 88 Prozent.

8.15 Uhr: Inzidenz in NRW unverändert bei 55,9

In Nordrhein-Westfalen hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag nicht verändert. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert heute mit 55,9 an. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 61,2. Innerhalb von 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter in NRW 20 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus und 1.760 Neuinfektionen. Am höchsten lag der Inzidenzwert nach wie vor in Hagen mit 145,2, am niedrigsten war er im Kreis Coesfeld mit 16,3.

7.15 Uhr: Hausärzte fühlen sich auf Impfungen vorbereitet

"Wir fühlen uns absolut vorbereitet", so heute Morgen der Bottroper Allgemeinmediziner Sami Gaber im WDR 5 Morgenecho. Nachdem die Impfzentren in NRW gestern geschlossen wurden, sind ab sofort vor allem die Hausärzte für die Coronaschutzimpfung zuständig. "Wir kriegen jetzt schon mehr Anfragen wegen der Booster-Impfung", sagte Gaber. Es gebe zwar immer noch Zweifler, die sich vehement gegen eine Impfung wehrten, aber auch da lasse "die Gegenwehr nach".

Der Bottroper Arzt ist davon überzeugt, dass die Impfungen in die hausärztliche Praxis gehören. Die mobilen niederschwelligen Angebote würden zwar noch einige Zeit Bestand haben, da mit ihnen auch weniger Aufwand verbunden sei. Aber am Ende würden gerade auch die Booster-Impfungen wohl ein fester Bestandteil in den Hausarzt-Praxen werden.

6.10 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz leicht gestiegen

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum Vortag bundesweit erneut etwas gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert heute Morgen mit 64,3 an. Am Vortag hatte der Wert bei 63,0 gelegen, vor einer Woche bei 62,5. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 73 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 65 Todesfälle.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI gestern mit 1,65 an (Mittwoch 1,60). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

6 Uhr: Amtsärzte fordern 3G-Regel für alle Berufe mit Kundenkontakt

Die deutschen Amtsärzte fordern angesichts des beginnenden Herbstes eine Ausweitung der 3G-Regel sowie von Corona-Informationspflichten auf alle Berufe mit Kundenkontakt. Notwendig sei, die 3G-Regel - geimpft, getestet oder genesen - flächendeckend für alle Bereiche mit Kundenkontakt einzuführen, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Verbunden werden müsse dies mit einer Auskunftspflicht für die Beschäftigten oder einem Informationsrecht für Arbeitgeber.

5:45 Uhr: Lehrerverband gegen Lockerungen bei Maskenpflicht

Der Deutsche Lehrerverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) lehnen Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen in mehreren Bundesländern ab. "Der Verzicht auf Testungen und die zu frühe Abschaffung der Maskenpflicht sowie die zu starke Reduzierung von Quarantänemaßnahmen erhöht die Gefahr, dass die Schule zur Black Box wird, was eine Kontrolle von Infektionen nicht mehr zulässt", sagte der Präsident des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern betonte, eine Maskenpflicht bleibe als "Teil des Maßnahmenbündels abhängig vom Infektionsgeschehen sinnvoll".

5:30 Uhr: Wintersemester an NRW-Hochschulen startet mit mehr Präsenz und 3G

Für Tausende Studierende startet an den NRW-Hochschulen heute das Wintersemester 2021/22 mit viel Präsenz und "3G". Nach drei Semestern mit digitaler oder hybrider Lehre unter Corona-Bedingungen ist es für viele das erste Mal nach langer Zeit, dass sie einen Hörsaal von innen sehen. Einige Veranstaltungen wie zum Beispiel große Vorlesungen sollen nach Angaben der Unis zum großen Teil aber auch weiterhin online stattfinden.

Für die 3G-Kontrolle setzen die Unis in Düsseldorf und Bochum zum Beispiel auf fälschungssichere Vignetten, die sich Studierende freiwillig auf ihren Uni-Ausweis kleben können. Die Universität Duisburg-Essen hat sich ein System ausgedacht, "das ähnlich wie am Flughafen funktioniert", sagte ein Uni-Sprecher: Studierende müssen an sogenannten Check-In-Schaltern ihre Immunisierung nachweisen. Per App kann man auch in Dortmund seinen 3G-Nachweis zeigen.

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