Ticker vom Montag (11.10.2021) zum Nachlesen
Stand: 11.10.2021, 19:22 Uhr
- Rund zwei Drittel der Bevölkerung vollständig geimpft
- Lufthansa zahlt Teil der Corona-Hilfen an den Staat zurück
- Volle Hörsäle zum Vorlesungsbeginn an NRW-Unis
- WHO empfiehlt Impfauffrischung für Immungeschwächte
- Keine einheitliche Testpflicht für Mitarbeiter mit Kundenkontakt
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Rund zwei Drittel der Bevölkerung vollständig geimpft
In Deutschland sind rund zwei Drittel der Bevölkerung (65,3 Prozent) vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Quote bei den Erwachsenen lag am Sonntag bei 75,8 Prozent, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute hervorgeht.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten anzeigen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte.
Die Verzerrung der Zahlen begründete das RKI damit, dass manche Stellen nicht alle Impfungen an das Institut melden würden - insbesondere bei den Betriebsärzten sei davon auszugehen, dass nur etwa die Hälfte der tatsächlich gemeldeten Impfungen in der Statistik erfasst worden seien. Die Gesundheitsminister der Länder forderten vom RKI nun "Klarheit und Wahrheit in der Frage der Daten".
Mindestens einmal gegen das Virus geimpft sind 68,5 Prozent aller Bürger, bei den Erwachsenen liegt die Quote bei 79,3 Prozent. Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren haben inzwischen 43,2 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, 37 Prozent sind vollständig geimpft.
19.14 Uhr: Thailand öffnet Grenzen für geimpfte Flugreisende
Thailand öffnet seine Grenzen ab dem 1. November für vollständig geimpfte Flugreisende aus dem Ausland, auch aus Deutschland. Zugelassen werden zunächst Touristen aus zehn Staaten, die als Niedrigrisikoländer gelten. Im Dezember soll die Regelung auf weitere Länder ausgeweitet werden.
Bedingung sei, dass die Betroffenen bei ihrer Ankunft einen negativen PCR-Test vorweisen und sich nach der Einreise nochmals testen lassen, sagte Regierungschef Prayut Chan-O-Cha: "Danach können sie so frei wie Thailänder reisen." Derzeit müssen geimpfte Touristen mindestens sieben Tage in einem Hotel in Quarantäne bleiben. Eine Ausnahme bietet die Insel Phuket, wo Urlauber sich frei bewegen dürfen und nach einer Woche in andere Regionen weiterreisen können.
19.07 Uhr: Lufthansa zahlt Teil der Corona-Hilfen an den Staat zurück
Die Lufthansa hat einen Teil der Corona-Staatshilfen zurückbezahlt. Eine stille Einlage über 1,5 Milliarden Euro sei vollständig abgelöst worden, teilte die Fluggesellschaft mit. Die Lufthansa hatte vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) über zwei stille Einlagen insgesamt 2,5 Milliarden Euro bekommen. Bis Ende des Jahres soll die restliche Milliarde zurückgezahlt werden. Ein Kredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von einer Milliarde Euro war bereits im Februar 2021 vorzeitig getilgt worden.
17.41 Uhr: Volle Hörsäle zum Vorlesungsbeginn an NRW-Unis
In teils vollen Hörsälen und mit 3G-Kontrollen haben die Vorlesungen für rund 765.000 Studierende in NRW begonnen. "Nach drei überwiegend online organisierten Semestern kehrt das Leben auf dem Campus zurück", teilte die Universität Düsseldorf mit. Die meisten Veranstaltungen an den Hochschulen in NRW finden in diesem Wintersemester wieder in Präsenz statt. Dafür müssen Studierende vorweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind.
Bei einer BWL-Vorlesung in Münster saßen rund 800 Studierende dicht an dicht mit einem Mund-Nasen-Schutz im Hörsaal nebeneinander. "Alle Plätze waren so gut wie belegt", berichtete die Universität. Eine Plakette auf dem Uni-Ausweis zeige, dass man geimpft oder genesen ist. Nicht-immunisierte Teilnehmer bräuchten einen aktuellen negativen Test.
17.27 Uhr: Fahrgast ohne Maske bedroht Zugbegleiter mit Messer
Weil er seinen Mund-Nasen-Schutz nicht tragen wollte, hat ein 34-Jähriger in einem RE6 auf der Strecke zwischen Mülheim und Duisburg einen Zugbegleiter mit einem Messer bedroht. Der Vorfall ereignete sich schon am Freitagabend, teilte die Polizei heute mit.
Das Sicherheitspersonal im Zug habe eingegriffen und den Mann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Der 34-Jährige habe das Messer fallen lassen, als der Sicherheitsdienst ihn dazu aufforderte. Die Beamten der Bundespolizei nahmen ihn am Duisburger Hauptbahnhof vorläufig fest und leiteten ein Strafverfahren wegen Bedrohung ein.
16.57 Uhr: WHO empfiehlt Impfauffrischung für Immungeschwächte
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Impfauffrischung für immungeschwächte Patienten empfohlen. Menschen mit "mittel bis schwer geschädigtem" Immunsystem solle eine Auffrischungsimpfung angeboten werden. Dies beziehe sich auf alle von der WHO empfohlenen Vakzine.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem könnten nur bedingt auf die Standard-Impfung reagieren. Daher unterlägen sie einem "hohen Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung", erklärte die WHO-Expertengruppe für Immunisierungen. Für eine sogenannte Booster-Impfung für alle Bevölkerungsgruppen sprach sich die WHO dagegen nicht aus.
16.45 Uhr: Keine einheitliche Testpflicht für Mitarbeiter mit Kundenkontakt
Bund und Länder haben sich nicht auf ein einheitliches Vorgehen für das Erlassen einer Corona-Testpflicht für Mitarbeiter in Unternehmen mit Publikumsverkehr geeinigt. Die Gesundheitsministerkonferenz beschloss in ihrer Schaltkonferenz lediglich, dass Paragraf 28 im Infektionsschutzgesetz als Rechtsgrundlage dafür geeignet sei.
"Auf dieser Rechtsgrundlage kann eine Testvorlagepflicht für die Beschäftigten mit direktem Kundenkontakt durch das Landesrecht erlassen werden", heißt es im einstimmig gefassten Beschluss.
16.35 Uhr: Ärmere Länder erholen sich schlechter von Corona-Krise
Ärmere Länder profitieren nach Ansicht der Weltbank kaum von der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Krise. Der Aufschwung sei "dramatisch ungleich", und Entwicklungsländer stünden weiter vor großen Herausforderungen, mahnte Weltbank-Präsident David Malpass zu Beginn der gemeinsamen Jahrestagung der Organisation mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF).
Weil den ärmeren Ländern Impfstoffe und der finanzielle Spielraum zur Unterstützung der Konjunktur fehlten, wachse die Ungleichheit. "Das Pro-Kopf-Einkommen in Industrieländern soll 2021 um fast fünf Prozent wachsen, aber nur 0,5 Prozent in den armen Ländern", sagte Malpass. Für viele Entwicklungsländer werde es Jahre dauern, bis das Einkommensniveau wieder auf den Wert von vor der Pandemie steigen werde.
16.00 Uhr: Mehr Impfungen zum Ende der Gratis-Tests?
Ein kausaler Zusammenhang lässt sich (noch) nicht zwingend herstellen, doch es ist auffällig, dass sich zum Ende der Gratis-Corona-Schnelltests offenbar mehr Menschen gegen das Virus impfen lassen. So bildeten sich etwa in Düsseldorf und Köln Schlangen vor den Impfstellen.
Nach Angaben der Stadt hatten sich am Freitag an beiden stationären Impfstellen in Düsseldorf 450 Menschen impfen lassen, der Durchschnitt in der vergangenen Woche lag bei 350. Auch die Städte Köln und Gelsenkirchen verzeichneten einen Anstieg.
13.30 Uhr: Kein Lohnausgleich und keine Gratis-Schnelltests mehr
Auf Ungeimpfte können ab heute in NRW finanzielle Belastungen zukommen. Für Verdienstausfälle bei Quarantäne ohne selbst krank zu sein zahlt nun das Land NRW in der Regel keine Entschädigungen mehr an Menschen, sofern sie nicht geimpft sind oder nicht als genesen gelten. "Wichtig ist, dass die Regelung nur für Quarantänemaßnahmen gilt, die ab dem 11. Oktober ausgesprochen wurden", erläuterte das Gesundheitsministerium. Für Angestellte, die an Corona erkrankt und daher in Isolation sind, ändert sich nichts: Sie haben in der Regel weiterhin Anspruch Lohnfortzahlung.
Außerdem gilt ab heute: Corona-Schnelltests müssen in der Regel selbst bezahlt werden. Sie bleiben nur gratis für alle, die sich nicht impfen lassen können, wie Kinder unter zwölf Jahren. Kritik an der Abschaffung der Gratis-Schnelltests kommt unter anderem von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund. "Kostenpflichtige Coronatests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden", sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist ein Einfallstor für eine weitere Übertragung des Virus'."
13.11 Uhr: Firma Merck beantragt Zulassung für Corona-Tabletten
Der US-Pharmakonzern Merck - nicht zu verwechseln mit der deutschen Firma Merck - hat einen Zulassungsantrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA für ein Corona-Medikament zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Verläufen eingereicht. Das Medikament in Tablettenform, Molnupiravir, wirke gegen alle Varianten des Coronavirus, teilte Merck mit.
10.02 Uhr: Deutlich mehr Privatinsolvenzen in NRW
Im zweiten Corona-Jahr treten in NRW wesentlich mehr Verbraucherinnen und Verbraucher den schweren Gang zum Amtsgericht an, um Privatinsolvenz zu beantragen. Im August seien 1.560 Aufträge auf Verbraucherinsolvenz eingereicht worden, teilte das Landesamt für Statistik, IT.NRW, mit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war das fast eine Vervierfachung.
Als Hauptgrund für den Anstieg gilt die Ende 2020 beschlossene Gesetzesänderung, derzufolge Verbraucherinnen und Verbraucher schon nach drei Jahren von ihren Restschulden befreit werden und nicht erst nach sechs. Schon seit Jahresanfang ist die Zahl der Privatpleiten hoch, im März waren es sogar mehr als 2.500 gewesen.
Bei den Unternehmen lag die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren trotz der wirtschaftlichen Krise im Zusammenhang mit der Cororona-Pandemie weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Im August dieses Jahres gab es 310 Firmeninsolvenzen, im Zwölfmonatsdurchschnitt 2019 gab es 446 Verfahren.
8.39 Uhr: Impfpflicht für Lehrer und Ärzte in Neuseeland
Für die meisten der Angestellten im Gesundheitswesen sowie für Lehrer in Neuseeland gilt bald eine Corona-Impfpflicht. Das gab die Regierung am Montag bekannt. Angeordnet wird, dass Ärzte, Apotheker, Gemeindekrankenpfleger und andere Angestellte des Gesundheitswesens bis Dezember vollständig geimpft sind - Lehrer und andere Mitarbeiter im Bildungswesen bis Januar.
7.14 Uhr: Großraum Sydney lockert für Geimpfte
Im australischen Bundesstaat New South Wales mit der Metropole Sydney ist der strikte Corona-Lockdown nach 106 Tagen beendet worden. Die Maßnahmen wurden am Montag erheblich gelockert, nachdem in der Vorwoche über 70 Prozent der Bevölkerung ihre zweite Impfdosis erhalten hatten. Landesweit liegt die Impfquote in Australien aktuell bei knapp 62 Prozent.
6.45 Uhr: Corona-Inzidenz steigt leicht
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist so hoch wie seit mehr als zwei Wochen nicht mehr. Die Zahlen sind leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut gibt den aktuellen Wert für Deutschland mit 66,5 an - vor einer Woche waren es 64,7. In NRW liegt die Inzidenz bei 52,2 - vor einer einer Woche lag sie bei 52,9. Bundesweit wurden sieben neue Todesfälle registriert.
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