Ticker vom Samstag (20.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 20.11.2021, 19:06 Uhr

  • Drosten: Antigen-Schnelltests haben begrenzte Aussagekraft
  • Laumann setzt aufs Impfen
  • Protest gegen Begrenzung der Biontech-Auslieferung
  • Neuer Höchststand bei Corona-Inzidenz in NRW
  • RKI-Chef Wieler warnt vor fünfter Welle
  • Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Österreich erwartet
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Virologe Drosten: Antigen-Schnelltests haben begrenzte Aussagekraft

Der Virologe Christian Drosten hat auf eine begrenzte Aussagekraft von Antigen-Schnelltests zum Erkennen einer Coronavirus-Infektion hingewiesen. "Vor Symptombeginn sind Schnelltests einfach nicht empfindlich genug. Daher meine Zweifel an 3G", schrieb er am Samstag auf Twitter mit Bezug auf Regeln, die Geimpften, Genesenen und Getesteten Zugang zu Einrichtungen oder Veranstaltungen gewähren.

Hinsichtlich des Einsatzes solcher Schnelltests bei Geimpften sagte er der "Bild": "Es sieht nach meiner vorläufigen Einschätzung so aus, als ob Infektionen bei Geimpften gerade in den ersten Tagen der Infektion nicht so gut durch den Antigen-Schnelltest nachzuweisen sind. Leider ist die Studienlage dazu aber noch nicht ausreichend."

18.57 Uhr: Laumann setzt aufs Impfen

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) setzt im Kampf gegen die vierte Corona-Welle auf eine weiter steigende Impfquote. "Ich hoffe, dass die Menschen, die nicht geimpft sind, einsehen, dass sie sich impfen lassen müssen“, sagte Laumann der "Aktuellen Stunde". Es müsse alles getan werden, dass die Zahl der Geimpften weiter steige.

Jeden Tag gebe es 7.000 Erstimpfungen, insofern bewege sich da etwas, so Laumann. Derzeit hält er es nicht für nötig, trotz der steigenden Zahlen ähnliche strenge Corona-Maßnahmen wie etwa in Bayern zu verhängen. Bayern lasse sich mit NRW nicht vergleichen, weil in NRW die Inzidenz mit Abstand niedriger sei. In NRW gebe es ab nächster Woche 2G für den Freizeitbereich. Die 2G-Regelung bedeute erhebliche Einschränkungen für Ungeimpfte. Er hoffe, dass die Ungeimpften durch die Einschränkungen dazu gebracht werden, sich impfen zu lassen.

16.11 Uhr: Rund 35.000 Menschen protestieren in Österreich gegen Lockdown

In Österreich haben Zehntausende gegen die bevorstehenden Corona-Verschärfungen protestiert. In Wien nahmen laut Polizei rund 35.000 Menschen an Demonstrationen gegen den Lockdown und die Impfpflicht teil. Der Protestzug legte am Samstagnachmittag weite Teile des Verkehrs in der Wiener Innenstadt lahm. "Die Stimmung ist aufgeheizt", sagte ein Polizeisprecher. Es sei zu mehreren Festnahmen gekommen. Einige Teilnehmer warfen nach Beobachtungen von Medien Flaschen auf die Polizisten.

14.02 Uhr: Wieder kein Silvesterfeuerwerk in den Niederlanden

Die Niederländer dürfen auch in diesem Jahr an Silvester keine privaten Feuerwerke veranstalten. "Wie im vergangenen Jahr werden der Verkauf und das Abfeuern von Feuerwerkskörpern zum neuen Jahr verboten", teilte die Regierung mit. Damit will sie verhindern, dass es inmitten der aktuellen Corona-Welle zu einer Überlastung von Krankenhäusern kommt. Das letzte Mal hatte es an Silvester 2019 in den Niederlanden ein Feuerwerk gegeben. Damals mussten mehr als 1.300 Menschen wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörpern medizinisch behandelt werden. Diese Zahl sank um 70 Prozent nach dem im Jahr 2020 erstmals verhängten Verbot.

13.23 Uhr: Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz protestiert gegen Biontech-Begrenzung

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) protestiert gegen eine vom Bundesgesundheitsministerium angekündigte Begrenzung der Biontech-Auslieferungen. Das sei inakzeptabel, sagte er der dpa in München. Holetschek, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz der Länder ist, will dies nun auf die Tagesordnung der für Montag geplanten Beratungen setzen. Auch der SPD Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisierte Spahn. Angesichts der stark steigenden Infektionszahlen dürfe man den Biontech-Impfstoff nicht begrenzen, sagte er im Deutschlandfunk.

"Das muss besprochen und gelöst werden." Klaus Holetschek (CSU), Gesundheitsminister Bayern

Das Bundesgesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Länder betont, dass bis Jahresende genug Impfstoff auch für Auffrischungsimpfungen zur Verfügung stehe. Neben dem Präparat von Biontech/Pfizer solle dafür aber vermehrt das von Moderna eingesetzt werden. Andernfalls drohten eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen, was aber vermieden werden müsse.

Für Biontech sollen daher "Höchstbestellmengen" definiert werden, wie es in dem Schreiben heißt. Praxen sollen demnach vorerst maximal 30 Dosen pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1.020 Dosen. Betont wird: "Bestellungen für Moderna-Impfstoff werden keiner Höchstgrenze unterliegen und vollumfänglich beliefert."

12.43 Uhr: Lauterbach hält noch härtere Corona-Einschränkungen für denkbar

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen eine weitere Verschärfung der Einschränkungen im öffentlichen Leben für möglich. "Ich hoffe wirklich, dass wir ähnlich drastische Maßnahmen wie in Österreich noch verhindern können", sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal t-online mit Blick auf den dort beschlossenen landesweiten Lockdown. Ob in Deutschland beim nächsten Bund-Länder-Treffen am 9. Dezember auch neue Einschränkungen beschlossen werden müssten, hänge nun vom Verhalten aller ab. "Wir haben das alle gemeinsam in der Hand", sagte Lauterbach. "Wenn wir 2G und 2G plus nicht konsequent einhalten, werden wir ein sehr großes Problem bekommen - mit entsprechenden Verschärfungen als Folge.

12.35 Uhr: Werder-Trainer Markus Anfang tritt zurück

Wegen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Verdacht auf möglicherweise gefälschte Impfzertifikate ist der Trainer des Fußball-Zweitligisten Werder Bremen, Markus Anfang, zurückgetreten. Auch Co-Trainer Florian Junge legte sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Anfang und Junge, gefälschte Impfzertifikate zu besitzen und zu benutzen. Der Auslöser für diese Ermittlungen war der positive Corona-Test eines Werder-Spielers - daraufhin kontaktierte das Bremer Gesundheitsamt den Verein und stieß dann auf mögliche Unstimmigkeiten in Anfangs Impfpass.

Anfang hatte die Vorwürfe erst entschieden zurückgewiesen und betont, er sei ganz normal im Impfzentrum gewesen und habe sich seinen Pass dann in der Apotheke digitalisieren lassen. In einer Vereins-Mitteilung wird er damit zitiert, er habe sich wegen der extrem belastenden Lage für den Verein, die Mannschaft und seine Familie zum Rücktritt entschieden.

12.27 Uhr: Impfaktion in Mönchengladbach: Kapazität erschöpft

Bei einer Impfaktion im Nordpark in Mönchengladbach war der Andrang am Samstag so groß, dass die Stadt schon am Vormittag an die Bürger appellierte, sich nicht mehr auf den Weg zur Impfstelle zu machen. "Wer jetzt noch nicht an der Impfstelle steht, soll zu Hause bleiben. Mehr Menschen können heute nicht im Nordpark geimpft werden", teilte die Stadt mit. Schon kurz vor dem Start der Aktion warteten am Samstagmorgen nach Angaben der Stadtverwaltung rund 1.000 Menschen an der Impfstelle im ehemaligen Impfzentrum Nordpark. Damit sei die Impfkapazität erschöpft. Die nächste Impfaktion ist dort für den kommenden Samstag geplant.

12.18 Uhr: Corona-Inzidenz in NRW erreicht neuen Höchststand

Die Corona-Inzidenz in NRW ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Samstagmorgen bei 213,1, nach 200,9 am Vortag. Jedoch liegt NRW weiterhin deutlich unter dem Bundeswert, den das RKI am Samstag mit 362,2 angab.

Innerhalb eines Tages wurden den Gesundheitsämtern in NRW 7.421 Neuinfektionen gemeldet. 29 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Oberbergischen Kreis (347,1), gefolgt von Gütersloh (318,0) und Leverkusen (308,7). Die niedrigsten Werte verzeichneten Bottrop (115,9), Coesfeld (118,3) und Soest (119,6).

12.06 Uhr: Scholz ruft zu großer Werbeaktion fürs Impfen auf

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, für Corona-Impfungen zu werben und Skeptiker zu überzeugen. "Wir sollten aktiv diejenigen ansprechen, die Zweifel haben", sagte Scholz beim Landesparteitag der SPD Brandenburg in Schönefeld. "Wir sollten versuchen, sie zu überzeugen." Es gehe darum, Nachbarn, den Freundeskreis, Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit anzusprechen.

Scholz rief auch zu einem "Ruck" für Booster-Impfungen auf. Millionen Bürgerinnen und Bürger müssten davon überzeugt werden, sich die Auffrischungsimpfung geben zu lassen, sagte der SPD-Kanzlerkandidat. "Das ist der beste Schutz für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger - und darum geht es jetzt zuallererst."

08.18 Uhr: Städtetagspräsident für klare Kante bei Verstößen gegen Corona-Regeln

Städtetagspräsident Markus Lewe hat ein hartes Durchgreifen bei Verstößen gegen die neuen Corona-Regeln angemahnt. Es brauche "klare Kante", sagte Lewe der "Passauer Neuen Presse". Münsters Oberbürgermeister pochte zugleich auf Unterstützung. "Wir können keine kommunalen Türsteher vor die Kneipen stellen." Es bedürfe der Unterstützung der Gastwirte und Veranstalter, die Gerichte müssten ebenfalls mitziehen. Der CDU-Politiker betonte: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Ordnungsämter werden natürlich weiter stichprobenartig kontrollieren." Mit Blick auf den geplanten Ausbau der Impfkapazitäten betonte Lewe den großen Bedarf.

"Erstimpfungen, Booster-Impfungen und in wenigen Wochen auch Kinder ab fünf Jahren. Hier müssen die Länder umgehend die Kapazitäten aufstocken." Markus Lewe (CDU), Präsident des Städtetags und Oberbürgermeister in Münster

Das Hochfahren von Impfmöglichkeiten sei zwar ein "Riesen-Kraftakt", aber "wir haben das im Dezember 2020 geschafft und schaffen es jetzt". Die Städte bräuchten allerdings die Zusage, dass Bund und Länder die Kosten übernehmen. Es sei eine Fehlentscheidung der Politik gewesen, die kommunalen Impfzentren zu schließen.

7.30 Uhr: Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Österreich

In Österreich wollen heute tausende Menschen gegen den neuen Lockdown und die geplante Impfpflicht im Land protestieren. Aufgerufen dazu hat die rechte Partei FPÖ - deren Chef hat gerade selbst Corona. Die Polizei ist alleine in Wien mit über 1.000 Leuten im Einsatz. In Österreich gilt ab Montag ein Lockdown, der für Geimpfte und Genesene maximal 20 Tage dauern soll. Außerdem kündigte die Regierung eine Impfpflicht ab Februar an.

7.15 Uhr: RKI-Chef Wieler warnt vor fünfter Welle

Der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler hat eindringlich davor gewarnt, dass Corona sich weiter wellenartig ausbreitet: "Wenn das Verringern der Kontakte und das Impfen nicht intensiv gelingt, werden wir nach jetzigen Modellierungen auch noch eine fünfte Welle bekommen", sagte Wieler in einem dpa-Interview.

7.00 Uhr: Corona-Inzidenz und Hospitalisierungsrate steigen weiter

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt weiter und mit ihr auch die Zahl der Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen. Bundesweit meldete das RKI am Samstag eine Inzidenz von 362,2. Am Freitag lag der Wert noch bei 340,7. Die Hospitalisierungsrate, die immer mit einem Tag Verzögerung angegeben wird, lag am Freitag bei 5,34.

In Nordrhein-Westfalen ist diese sogar von Donnerstag auf Freitag leicht gesunken nämlich von 4,08 auf 4,03 - obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz zu Samstag erneut gestiegen ist - von 200,9 auf 213,1. Die Gesundheitsämter meldeten insgesamt 7.421 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 29 neue Todesfälle in Verbindung mit SARS-CoV-2.

23.40 Uhr: Randale in Rotterdam wegen Corona-Maßnahmen

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen ist es in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte eigenen Angaben zufolge ein Großaufgebot ein und feuerte Warnschüsse ab, mindestens sieben Menschen sollen unter anderem durch die Schüsse verletzt worden sein. Außerdem wurden dutzende Menschen verhaftet. Auch der Rotterdamer Hauptbahnhof wurde wegen der Krawalle geschlossen.

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