Eingang des Autozulieferers Hella in Lippstadt

Autozulieferer Hella streicht in Lippstadt weitere 200 Stellen

Stand: 28.02.2025, 12:53 Uhr

Der Autozulieferer Forvia-Hella wird weitere 200 Arbeitsplätze am Stammsitz in Lippstadt abbauen. Das hat das Unternehmen aus dem Kreis Soest heute bestätigt.

Von Heinrich ButtermannHeinrich Buttermann

Diesmal trifft es in erster Linie die Entwicklung und die Verwaltung. 150 dieser 200 Stellen werden in der Elektronik-Entwicklung abgebaut. Diese Jobs galten bisher als besonders sicher.

Ein Unternehmenssprecher betont, dass Kündigungen vermieden werden sollen. Man versuche, alles über Abfindungen und Vorruhestand zu regeln. Das sind die Mitarbeiter des ehemaligen Familienunternehmens, das mittlerweile an der Börse notiert ist, bereits gewohnt.

Vergangenes Jahr bereits 400 Stellen gestrichen

Vor einem halben Jahr wurde der Abbau von 400 Stellen im Scheinwerfer-Werk am Stadtrand verkündet. Die Verhandlungen mit jedem einzelnen Mitarbeitenden laufen seitdem auf Hochtouren: Mit den meisten steht eine Einigung unmittelbar bevor.

"Das Jahr war sehr herausfordernd"

Hella baut in erster Linie Autoscheinwerfer, Rückleuchten und Autoelektronik. Auch in den Bereichen autonomes Fahren und E-Mobilität ist Hella gut aufgestellt. Gerade erst veröffentlichte das Unternehmen den Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024.

Der Umsatz war mit rund 8 Milliarden Euro nahezu unverändert geblieben, aber der Gewinn ging deutlich zurück. "2024 war für uns, ebenso wie für die Automobilindustrie insgesamt, sehr herausfordernd", informierte dazu die Hella-Chefetage.

"Insgesamt noch gute Resultate erzielt"

Die Fahrzeugproduktion weltweit ging zurück, außerdem hätten Großkunden ihre Serienanläufe verschoben und auch die Elektrifizierung sei langsamer gewesen als gedacht. "Vor dem Hintergrund dieser schwierigen Rahmenbedingungen haben wir im abgelaufenen Jahr insgesamt gute Resulutate erzielt", sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Bernard Schäferbarthold.

400 Millionen Euro Einsparungen pro Jahr geplant

Auch das nächste Jahr werde "herausfordernd". Und man werde "strukturelle Anpassungen und Maßnahmen zur weiteren Verbesserung unserer Kostenstrukturen weiter beschleunigen". Nicht - wie bisher geplant - 150 Millionen sollen pro Jahr eingespart werden, sondern 200 Millionen, in den kommenden Jahren dann 400 Millionen pro Jahr.

Entwicklung Hellas

Hella war 1899 in Lippstadt gegründet und über die Jahrzehnte groß geworden. Seit 2022 Teil des Faurecia Konzerns, nennt sich das Unternehmen seitdem Forvia-Hella. Hella beschäftigt in Lippstadt zur Zeit 4.200 Menschen, weltweit sind es 36.500. Global betrachtet ist die Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr um 2.700 zurückgegangen.

Erneuter Stellenabbau bei Autozulieferer Hella

WDR Studios NRW 28.02.2025 00:50 Min. Verfügbar bis 28.02.2027 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Pressemitteilung Forvia-Hella Geschäftsführung
  • Hella Mitarbeitende
  • WDR Regionalkorrespondent im Kreis Soest