Tierfriedhof

Staatsanwaltschaft Münster erhebt Anklage gegen Tierbestatter aus Vreden

Stand: 23.04.2025, 09:17 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Münster hat Anklage gegen zwei Tierbestatter aus Vreden erhoben. Es geht um gemeinschaftlichen Betrug.

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Die Staatsanwaltschaft Münster klagt jetzt offiziell gegen die Betreiber einer ehemaligen Tierbestattung in Vreden. Den beiden Männern wird gemeinschaftlicher Betrug vorgeworfen. Das hat das zuständige Amtsgericht in Ahaus auf Anfrage mitgeteilt.

Zuvor hatten Tierbesitzer den Bestatter angezeigt. Ihr Vorwurf: Ihre verstorbenen Hunde sollen nicht wie vereinbart eingeäschert worden sein. Aus ihrer Sicht gab es zu viele Ungereimtheiten. Aufgefallen war einer Hundehalterin aus Oeding beispielsweise, dass die Nummer der Asche nicht mit der Nummer übereinstimmte, die ihr zuvor bei der Abgabe des Tieres ausgehändigt wurde.

Mutmaßlich in drei Fällen strafbarer Betrug

Die Staatsanwaltschaft Münster ist überzeugt, dass es mindestens in drei Fällen zu einem strafbaren Betrug gekommen ist. Zweimal sollen Hunde-Besitzerinnen die falsche Asche - also Überreste von anderen Tieren - bekommen haben. In einem weiteren Fall sei die Urne sogar leer gewesen.

Laut Staatsanwaltschaft sei die bezahlte Leistung, also die korrekte Einäscherung der Tiere, nicht erfolgt. Ob es jedoch eine Gerichtsverhandlung geben wird, entscheidet nun das Amtsgericht Ahaus.

Beweissuche in Geschäftsräumen

Im März hatte die Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume der Tierbestattung durchsuchen lassen und Unterlagen beschlagnahmt. Die Buchführung der Betreiber soll allerdings lückenhaft gewesen sein, sagte die Staatsanwaltschaft Münster damals im Nachgang.

Anfänglich hatten acht Menschen aus dem Kreis Borken Anzeige erstattet, drei Fällen ging die Behörde schließlich nach.

Staatsanwaltschaft Münster erhebt Anklage gegen Tierbestatter au

WDR Studios NRW 23.04.2025 00:40 Min. Verfügbar bis 23.04.2027 WDR Online


Andere Verfahren eingestellt

Die weiteren fünf Verdachtsfälle hatte die Staatsanwaltschaft bereits eingestellt. Hier hätten sich keine Hinweise ergeben, dass tatsächlich ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliege, so die Staatsanwaltschaft Münster.

Tierbestatter wies Vorwürfe zurück

Der beschuldigte Unternehmer äußerte sich nach ersten Betrugsvorwürfen Anfang des Jahres gegenüber dem WDR. In einem Einzelfall habe einer seiner Mitarbeiter einen Fehler gemacht. Ansonsten arbeite man korrekt. Auch dementierte er angeblich unbezahlte Rechnungen bei Krematorien.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Staatsanwaltschaft Münster
  • Beschuldigtes Unternehmen
  • Amtsgericht Ahaus

Über dieses Thema berichten wir am 23.04.2025 auch im Hörfunk: WDR 2 Lokalzeit Münsterland.

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