Junge Menschen sind stur und faul, alte Menschen sind langsam und gebrechlich: Vorurteile über verschiedene Generationen gibt es viele. Und ihre Unterschiede und eine wachsende Kluft werden immer wieder beschworen, etwa vor oder nach Wahlen, bei denen Junge und Alte unterschiedlich wählen. Oder im Alltag, wenn ältere Menschen technische Entwicklungen nicht mehr verstehen. Wie erklärt man seiner Oma auf dem Land, wie Car-Sharing in der Stadt funktioniert?
Vor dieser Frage stand auch die Journalistin Edith Löhle mit ihrer Großmutter Klara: Die beiden Frauen trennten 60 Jahre Altersunterschied und verschiedene Lebensrealitäten. Die eine wohnt in der Stadt, die andere auf dem Land. Aber statt an der Sprachbarriere zu verzweifeln, beschlossen die beiden, ein Projekt zu starten: Auf der Plattform Hey Nana sammeln sie Geschichten, die von der Beziehung zwischen Großmüttern und Enkeltöchtern handeln.
Die Idee dahinter: Verständnis füreinander finden. Die Geschichten erzählen, was man von der jeweils anderen Person und ihrer Generation gelernt hat. Großmütter und Enkeltochter reichen sich die Hände, sie tauschen sich über die Lebenswelt der anderen aus. Hey Nana ist ein “Handreichen für gegenseitigen Respekt” in Zeiten, in denen die Gesellschaft immer weiter auseinanderrückt.
Redaktion: Chris Hulin