Die Angst vor einem Überfall im öffentlichen Raum ist in Deutschland groß. Vor allem in sogenannte Angsträumen fühlen sich viele Menschen unsicher. Dabei ist es hierzulande ziemlich sicher, das sagt der Kriminologe Professor Thomas Feltes:
Woher rührt also diese Angst im öffentlichen Raum? Und was lässt sich dagegen unternehmen? Analyse und Antworten liefert der Politikum-Podcast:
Die Angst nimmt zu
Die Angst der Menschen in Deutschland lässt lässt sich auch mit Zahlen belegen. Im ARD-Deutschlandtrend von Juli haben 40 Prozent der Befragten angegeben, dass sie sich im öffentlichen Raum "unsicher" oder "eher unsicher fühlen".
Die Angst im öffentlichen Raum nimmt zu, das zeigen die Daten des ARD-Deutschlandtrends sehr klar. 2017 ist dieses Gefühl von Unsicherheit noch nicht so stark ausgeprägt gewesen.
Einige Fälle in der jüngeren Vergangenheit haben dieses Unsicherheitsgefühl bei den Befragten möglicherweise verstärkt. Ende Juni ist ein 20-Jähriger gestorben, als er nach einer Abiturfeier in Bad Oeynhausen angegriffen worden ist.
Der Anschlag in Solingen, bei dem Ende August drei Menschen erstochen worden sind, wird diese Angst bei eingien Menschen sicherlich vergrößert haben. Dazu kommen weitere, zum Teil verhinderte, Gewalttaten und Anschläge, wie zuletzt in München.
Woher kommt die Angst?
Die genannten Anschläge und Gewalttaten haben eins gemeinsam: Die Täter haben alle eine Zuwanderungsgeschichte. Es gibt also einerseits die Angst vor Anschlägen und andererseits die vor "gewöhnlicher Kriminalität".
Aus der polizeilichen Kriminalitätsstatistik geht unter anderem hervor, dass Geflüchtete häufier straffällig werden. Diese Angst hat es aber auch schon vor den jüngsten Gewalttaten und Anschlägen gegeben. In die Statistik fließen allerdings auch Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht und das Asylverfahrensgesetz sowie unerlaubte Einreisen ein.
Entsprechend groß ist die Kritik, auch von Thomas Feltes. Er hält die Zahlen für unzuverlässig und weist auf einen wichtigen Faktor hin:
Die Angst der Menschen müsse aber trotzdem ernst genommen werden, meint Feltes. Die Polizei und die Städte müssten sich zusammen sogenannte Angstäume ansehen und gemeinsam Maßnahmen ergreifen, damit sich die Menschen dort sicherer fühlen.
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