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22.03 - 06.00 Uhr ARD Infonacht
Markus Söder, Friedrich Merz, HendrikWüst und Christina Stumpp freuen sich über den Wahlsieg der Union

Nach der Wahl: 'Rambo Zambo' oder Kater-Stimmung?

Die Union gewinnt mit 28,52 Prozent. Ein Kanzler Merz wird aber einen Partner zum Regieren brauchen. Auf Platz zwei kommt die AfD – im Osten wird sie sogar stärkste Kraft. FDP und BSW scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde. Was halten Sie von dem Ergebnis? Sprechen Sie mit Anja Backhaus im WDR 5 Tagesgespräch!

CDU/CSU gewinnt, AfD zweitstärkste Kraft

Machtwechsel in Deutschland: Die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz ist bei der Bundestagswahl stärkste Kraft geworden – aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Laut vorläufigem Ergebnis kommt sie auf 28,52 Prozent der Stimmen. Angepeilt hatte die Union die 30-Prozent-Marke. Das Ergebnis ist das zweitschlechteste der Union bei einer Bundestagswahl.

Klar zweitstärkste Kraft und damit größter Gewinner des Wahlabends ist die AfD mit 20,8 Prozent. Sie hat damit ihr Ergebnis im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl verdoppelt. In den ostdeutschen Flächenländern ist die in Teilen rechtsextreme Partei sogar stärkste Kraft.

Ampel-Parteien verlieren, Linke gewinnt dazu

Die bisherige Kanzlerpartei SPD muss herbe Verluste einstecken. Mit 16,41 Prozent stürzen die Sozialdemokraten zwar nicht ins Bodenlose, aber auf einen neuen historischen Tiefstwert. Erstmals in ihrer Geschichte sind sie nur noch drittstärkste Kraft bei Bundestagswahlen.

Die Grünen – ebenfalls Teil der geplatzten Ampel – verlieren im Gegensatz zur SPD nur leicht und landen bei 11,61 Prozent. Die FDP verpasst mit 4,33 Prozent den Einzug ins Parlament. Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht scheitert mit 4,97 Prozent knapp am Einzug ins Parlament. Anders Die Linke: Die vor der Wahl bereits abgeschriebene Partei kommt nach einer fulminanten Aufholjagd auf 8,77 Prozent.

Regierungsbildung unter Merz

Der voraussichtliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz wird nun für die Regierungsbildung einen Partner brauchen. Denkbar wäre ein Bündnis mit der SPD. Merz hatte bereits am Wahlabend eine schnelle Regierungsbildung versprochen: "Ich weiß, dass es nicht einfach werden wird", sagte er mit Blick auf die unklaren Mehrheitsverhältnisse. Das Land könne sich aber nun keine langatmige Regierungsbildung leisten: "Die Welt da draußen wartet nicht auf uns."

Für die Union war es ein guter Abend. Für Sie auch? Erneuerung, Aufschwung und Zuversicht wurden versprochen. Sehen Sie eine Aufbruchstimmung nach der Wahl? Union und SPD werden wohl die nächste Regierung bilden. Kann das gelingen?

Die AfD hat sehr deutlich dazugewonnen, wird aber nicht Teil der Regierung. Wie bewerten Sie das? Die AfD setzt darauf, dass die künftige Regierung vor der nächsten Wahl zerbricht und die eigene Partei noch stärker wird. Teilen Sie diese Einschätzung?

Die Grünen sind mit sich selbst zufrieden, obwohl ihre Kanzler-Habeck-Strategie nicht besonders viel gebracht hat. Müssten auch die Grünen – so wie FDP und SPD – über Erneuerung sprechen?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Oliver Lembcke, Politikwissenschaftler an der Ruhr-Universität Bochum

Redaktion: Willi Schlichting und Lars Schweinhage

Nach der Wahl: 'Rambo Zambo' oder Kater-Stimmung?

WDR 5 Tagesgespräch 24.02.2025 46:15 Min. Verfügbar bis 24.02.2026 WDR 5


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