
Karneval 2025: Eine unbeschwerte Party?
In München sind nach dem Anschlag von vergangener Woche die Faschingsveranstaltungen abgesagt worden. Vielerorts wird in NRW am Sicherheitskonzept für Karneval nachgeschärft. Wie blicken Sie auf das jecke Fest? Überwiegt Freude oder die Sorge vor Terror? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Kamelle, Kostüm und Karnevalswagen: Diese drei Dinge gehören fest zum Straßenkarneval. Kurz nach den Anschlägen in München und Magdeburg, bei den die Täter mit Autos in Menschenmengen gefahren sind, stehen insbesondere die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen bei den Feierlichkeiten im Fokus.
Die Stadt Köln setzt als Karnevalshochburg größtenteils auf Straßensperrungen und setzt zusätzliche Polizisten und Sicherheitsmitarbeiter ein. Einige Stadtteile, in denen besonders viele Feiernde zusammenkommen, werden zu Hochsicherheitszonen. Es gelten Waffen- und Glasverbote, Personen dürfen verdachtsunabhängig von der Polizei kontrolliert werden. Vergleichbare Konzepte gibt es in Bonn und Düsseldorf. In Aachen werden dieses Jahr mehr Seitenstraßen entlang des Zugweges des Rosenmontagszuges abgesperrt, und Münster stellt vermehrt sogenannte Anti-Terror-Sperren auf. In Bottrop und Moers sollen Busse, Last- oder Müllwagen Straßen blockieren und so zusätzlich absichern.
Höhere Auflagen und mehr Sicherheit bedeuten auch mehr Personal: Mehr als 3,5 Millionen Euro kostet der Rosenmontagszug in Köln laut Festkomitee beispielsweise. Für kleinere Städte und Vereine ist die Kostensteigerung kaum noch zu stemmen. Trotz vieler Sorgen: Für viele Jecken ist der Karneval eine willkommene Ablenkung. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte, der Karneval komme zur rechten Zeit: "Ich bin überzeugt, wir alle können ein bisschen Energie bei diesen vielen Krisen, die wir erleben, gebrauchen." Zum Auftakt am 11.11. kamen allein nach Köln zehntausende Feiernde im vergangenen Jahr. Wegen Überfüllung musste die Stadt sogar den Einlass in einige Partyviertel stoppen.
Wie sicher fühlen Sie sich derzeit in großen Menschenmengen? Was lösen die Sicherheitskonzepte bei Ihnen aus? Können Sie alle Maßnahmen nachvollziehen? Wer sollte die Kosten für diese Konzepte tragen: Kommunen oder Veranstalter? Verzichten Sie dieses Jahr aus Sorge auf Umzüge oder feiern Sie unbeschwert?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes Deutscher Karneval
Redaktion: Jonas Klüter und Valentina Dobrosavljević