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Sicherheit an Karneval: Das haben Polizei, Städte und Vereine geplant

Stand: 20.02.2025, 14:25 Uhr

Während des Straßenkarnevals in NRW kommen hunderttausende Menschen zusammen. Wie die Städte für Sicherheit sorgen wollen, darüber geben wir hier einen Überblick. In Düsseldorf wurde am Donnerstag das Konzept vorgestellt.

Von Jörn KießlerPeter Hild

Wenn an Weiberfastnacht (27.2.) in den Karnevalshochburgen in NRW der Straßenkarneval beginnt, liegt der mutmaßliche Anschlag von München erst zwei Wochen zurück. Der Täter ist dort mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren und hat dabei insgesamt 39 Menschen verletzt, einige davon schwer. Eine Mutter und ihre Tochter, die in Lebensgefahr schwebten, starben an den Verletzungen am Samstagnachmittag. 

Einige Wochen zuvor, am 20. Dezember, hatte in Magdeburg ein 50 Jahre alter Mann einen SUV in einen Weihnachtsmarkt gesteuert und wahllos Besucher angefahren. Sechs Menschen wurden dabei getötet, etwa 200 verletzt, viele von ihnen schwer. Im Rahmen der Aufarbeitung kam auch Kritik am Sicherheitskonzept rund um die Weihnachtsmärkte in Magdeburg auf. Nach der Tat von München nimmt die Diskussion über die Sicherheit von öffentlichen Veranstaltungen noch einmal zu.

Karneval: "Sicherheitskonzepte verschärfen" WDR 5 Morgenecho - Interview 14.02.2025 08:14 Min. Verfügbar bis 14.02.2026 WDR 5

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Die Folge: Die Sicherheitsvorkehrungen für die jecken Tage in NRW, zu denen vor allem im Rheinland hunderttausende Feiernde erwartet werden, stehen dieses Jahr noch mehr im Fokus als während der vergangenen Sessionen. Sehr zum Leidwesen der Karnevalsvereine, auf die dadurch teilweise wesentlich höhere Kosten zukommen.

Polizei-Gewerkschaft fordert Politik zum Handeln auf

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in NRW, Michael Mertens, hat mit Blick auf den anstehenden Straßenkarneval gesagt, dass die Sicherheits- und Polizeibehörden ihre Konzepte noch einmal überarbeiten würden. Mertens forderte die Politik nach der Tat von München zum Handeln auf. Im WDR-2-Morgenmagazin sagte er, er hoffe, dass es nach der Tat mehr als nur Lippenbekenntnisse gebe.

Karnevalsverband: Sicherheit ist Aufgabe der Polizei

Anfang Februar äußerte der Bund Deutscher Karneval zwar Verständnis für die Sicherheitsauflagen, betonte aber auch, dass diese Maßnahmen "von ihrem Wesen her ureigenste hoheitliche Aufgaben des Staates sind". Deshalb dürften die zusätzlichen Kosten nicht auf die Vereine umgelegt werden.

Im NRW-Innenministerium sieht man das anders. "Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit zum Schutz von Veranstaltungen bei den Veranstaltern", heißt es auf Anfrage des WDR. Diese stünden mit der Polizei aber in engem Kontakt. Welche Maßnahmen für die geplanten Karnevalsumzüge ergriffen werden müssen, werde immer nach einer Bewertung durch die Kreispolizeibehörden vor Ort entschieden, so ein Sprecher des Ministeriums.

Reul verweist im WDR auf Orientierungsrahmen für Großveranstaltungen

Dazu komme, dass sich die Polizei auch "intensiv auf den bevorstehenden Karnevalseinsatz" vorbereite. "An den Einsatztagen wird die Polizei bei den Karnevalsumzügen vor Ort präsent sein", sagte der Sprecher. "Im Bedarfsfall werden einzelne Kreispolizeibehörden lageabhängig von Kräften der Bereitschaftspolizei unterstützt."

Mehr Sicherheitsmaßnahmen seitens der Landespolitik wird es in NRW wohl nicht geben. "Wir haben vor ein paar Jahren einen Orientierungsrahmen gemacht, was bei solchen Großveranstaltungen zu beachten ist", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) dem WDR. "Das hat sich nicht verändert."

Bundestagswahl und Karneval folgen dicht aufeinander

Ein weiterer Aspekt, der in diesem Jahr in die Karnevalsplanung spielt, ist die Bundestagswahl, die nur vier Tage vor Weiberfastnacht stattfindet. In den vergangenen Wochen hatten Städte und Kommunen mit der Organisation der Wahl bereits alle Hände voll zu tun. Das führt dazu, dass einige der großen Karnevalshochburgen erst wenige Tage vor Karneval über das genaue Sicherheitskonzept informieren.

Dazu gehört unter anderem die Stadt Köln, die am Dienstag - also zehn Tage vor Beginn des Straßenkarnevals - ihr Konzept vorstellte. Düsseldorf möchte derweil am Donnerstag über die Sicherheitsmaßnahmen informieren.

Hier könnt ihr nachlesen, was bereits zu den Sicherheitsmaßnahmen in folgenden Städten bekannt ist:

Rheinland
KölnDüsseldorfBonnAachenRatingenStolbergEschweilerNeuss

Ruhrgebiet und Niederrhein
DortmundDuisburgMülheimKrefeldKleveNeukirchen-VluynViersenBottropMoersGladbeckBochum-WattenscheidMönchengladbach

Münsterland und Ostwestfalen-Lippe
MünsterPaderbornRietbergSchloss Holte-Stukenbrock

Wupper und Sieg
AttendornWuppertal

Köln setzt erneut auf große Waffenverbotszone

Auf der Pressekonferenz am Dienstag (18.2.) betonte der Einsatzleiter der Polizei, Martin Lotz, dass während des sechstägigen Straßenkarnevals 1.500 Polizisten täglich im Einsatz sein werden. Er nannte die Sicherheitslage "unentspannt". Nach den Anschlägen der vergangenen Wochen seien die Sicherheitskonzepte aber weiter kontrolliert und die Einsatzkräfte sensibilisiert worden. Die Polizei kündigte an, konsequent das Messer- und Waffenverbot durchzusetzen.

Für Köln, wo jedes Jahr die meisten Jecken zusammenkommen, bedeutet das konkret, dass einige Stadtteile ab dem 27. Februar wieder zur Hochsicherheitszone werden, allen voran das Zülpicher Viertel. Auch während des Straßenkarnevals gelten die Waffenverbotszonen, die die Stadt bereits zum 11.11. eingerichtet hatte.

Bei den Kontrollen soll vor allem auf Messer geachtet werden, teilte Sascha Wallmeroth, Pressesprecher der Kölner Polizei, bereits Anfang Januar dem WDR mit. In diesem Zusammenhang ist der Gesetzgeber der Polizei entgegengekommen. Sie darf auch verdachtsunabhängig kontrollieren - und werde dies auch tun, so Wallmeroth.

Mehr Sicherheit bedeutet auch mehr Personal. Allein um die Sperrungen für den Rosenmontagszug vorzunehmen, seien laut Stadt mehr als 50 Mitarbeitende der zwei städtischen Bauhöfe bis zu drei Wochen vor und nach Karneval im Einsatz.

Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen schlagen sich natürlich auch finanziell nieder. Mehr als 3,5 Millionen Euro kostet der Kölner Rosenmontagszug laut Festkomitee mittlerweile, das sei kaum noch zu stemmen. "Das sind alleine 80.000 Euro, die wir ausgeben müssen, wenn der Zug eine Stunde länger geht, weil wir mehr Rettungssanitäter oder Security-Personal bezahlen müssen. Das ist ein Riesenbatzen", rechnet Festkomitee-Vorstandsmitglied Michael Kramp vor. Deswegen müsse der Zug von den Ehrenamtlern organisiert werden. "Und alles, was Sicherheit angeht, sollte eine staatliche Aufgabe sein."

Bewährte Maßnahmen in Düsseldorf, Bonn und Aachen - mehr Sperren

Auch in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf setzt man auf bereits bekannte Maßnahmen wie das Glasverbot in der Altstadt, das an 16 Sperrstellen von Ordnungsamt und privaten Sicherheitskräften kontrolliert werden wird. Mehrere tausend Polizisten werden von Altweiber bis Rosenmontag in der Innen- und Altstadt im Einsatz sein. Unterstützt werden sie dabei von Polizisten aus anderen Teilen NRWs, etwa aus Essen, Duisburg und Münster.

Das Sicherheitskonzept wurde überarbeitet und nachgeschärft. So wird es entlang der Veranstaltungsbereiche und Zugstrecken zusätzliche mobile Sperren geben. Die Polizei setzt an mehreren Stellen mobile Videobeobachtung und Drohnen ein.

Zudem will man in diesem Jahr die Anwohner der Carlstadt zusätzlich schützen. Die Durchfahrt Am Horionplatz/Neusser Straße ist nur mit einer speziellen Durchfahrtsgenehmigung befahrbar, erklärte die Stadt. Diese sollte zwei Wochen vor Altweiber an die Betroffenen versendet werden.

Ähnlich äußerte sich die Stadt Bonn gegenüber dem WDR: "Wie auch in den Vorjahren gibt es bereits gute und etablierte Sicherheitskonzepte, die anhand der jeweils aktuellen Sicherheitslage und örtlichen Situation punktuell überprüft werden." Stadt, Veranstalter und Polizei seien jedoch im Austausch, "so dass auch kurzfristig notwendige Anpassungen vorgenommen werden können". 

Auch in Aachen wurde das Sicherheitskonzept wie in jedem Jahr zwischen Vereinen, Behörden und Stadt neu abgestimmt. Ganz abgeschlossen sei die Festlegung der neuen Sicherheitsmaßnahmen aber noch nicht, so Frank Prömpeler, Präsident des Festausschusses Aachener Karneval.

Fest stehe bereits, dass mehr Seitenstraßen, die zum Zugweg des Rosenmontagzugs führen, abgesperrt werden sollen. Bislang gebe es bereits 18 dieser Blockaden. Die Stadt habe aber bereits im vergangenen Jahr mehr mobile Sperren eingekauft, um sie den Karnevalsvereinen zur Verfügung zu stellen, sagt Prömpeler.

Die strengeren Sicherheitsauflagen sind schon für die Veranstalter in den großen Karnevalshochburgen eine Herausforderung. In kleineren Städten bringen sie Veranstalter und Verwaltung an den Rand des Machbaren.

Ratingen stellt laut eigener Aussage nach dem Anschlag in München die Sicherheitsmaßnahmen für die Karnevalstage noch einmal auf den Prüfstand. Unter anderem will die Stadt die Veranstalter während einem Teil der Veranstaltungen - unter anderem der Altweiberparty auf dem Marktplatz und dem Rosenmontagszug - mit zusätzlichen Absicherungsmaßnahmen unterstützen. Dazu gehören mehr Betonabsperrungen, städtische Lkw als zusätzliche Sperren und mehr Sicherheitspersonal.

Man versuche sich so gut wie möglich auf Karneval vorzubereiten, sagt Patrick Haas, Bürgermeister der Stadt Stolberg. Dabei müsse man aber mit Maß und Mitte überlegen, welchen Grad an Sicherheit man überhaupt herstellen könne. "Da wir aber gerade nicht in einer besonderen, außergewöhnlichen Lage sind, machen wir das so wie die Jahre davor auch", sagt Haas.

Ähnlich verfährt man in der Nachbarstadt Eschweiler. Auch dort soll der Rosenmontagszug wie gewohnt stattfinden.

Die Stadt Neuss äußert sich nicht näher. Nur so viel: "Die Sicherheitskonzepte werden grundsätzlich immer auf Grundlage aktueller Erkenntnisse überprüft."

Nachgeschärft wird dieses Jahr in Mönchengladbach. 5.000 Teilnehmer und mehr als 80 Festwagen: So viele Narren wie noch nie wollen in diesem Jahr im Veilchendienstagszug dabei sein. Insbesondere wegen der Anschläge in den vergangenen Wochen wird weiter am Sicherheitskonzept gefeilt. An zwei Zugstellen wird mit zusätzlichen Sperren ausgeholfen. Möglich sei dies, durch die Unterstützung lokaler Firmen, die entsprechende Fahrzeuge und Mitarbeiter kostenlos bereitstellen würden.

Zufahrtssperren an Rosenmontag in Dortmund und Duisburg

Die Stadt Dortmund setzt nach eigener Aussage auf ein "jährlich überprüftes und gegebenenfalls aktualisiertes Zufahrts-/Sperrkonzept zur Absicherung der Zugstrecke" an Rosenmontag. Dabei unterstütze die Stadt die Vereine insofern, als das sie für die Sperrungen sowohl Fahrzeuge als auch Personal stellt. Weiteres Ordner- und Sicherheitspersonal der Veranstalter und der Stadt sei entlang des Zugweges unterwegs.

In Duisburg stehen die Sicherheitskonzepte zu den Karnevalszügen laut Stadt bereits. Details will die Stadt nicht bekannt geben, Ziel der Maßnahmen sei aber vor allem der Schutz vor großen Fahrzeugen, die in einen der Umzüge fahren könnten. "Vor dem Hintergrund der Tat in Magdeburg wurden sie noch einmal überprüft und auch sehr kritisch hinsichtlich leistungsstarker SUV oder Kleintransportern beurteilt", heißt es aus dem Rathaus auf Anfrage.

Mit Bussen, Last- oder Müllwagen wollen die Veranstalter in Bottrop und Moers Straßen blockieren und zusätzlich absichern. In Moers sollen außerdem doppelt so viele Sperren wie im Vorjahr den Umzug schützen. Und: Die Stadt sieht sich gezwungen, den Karnevalsumzug zu kürzen.

Auch Gladbeck plant, mehr Sperren einzusetzen. In Bochum-Wattenscheid haben die Veranstalter die Route ihres Karnevalsumzugs deutlich verändert, um die Strecke besser sichern zu können.

Stadt Mülheim kümmert sich um Straßensperren

Die Karnevalisten in Mülheim haben das Glück, dass sich die Stadt um die Straßensperren während des Rosenmontagszugs kümmert. Diese würden immer größer, berichtet Markus Uferkamp, der Präsident des Hauptausschusses Gross-Mülheimer Karneval. Reichten früher noch normale Autos, müssten es mittlerweile Lkw oder große Container sein, die auch Bürgersteige mit abdecken.

Trotz der Hilfe durch die Stadt steigen auch in Mülheim die Kosten für die Vereine. So habe der Dachverband bereits 100 Sicherheitskräfte geordert, die den Zug begleiten sollen. Trotz der höheren finanziellen Belastung wolle man nicht kapitulieren. "Damit würden wir ein ganz falsches Zeichen setzen", so Uferkamp.

Krefelder Karnevalisten leiden unter erhöhten Kosten

Vor allem finanziell wird es auch in Krefeld immer schwieriger. Peter Bossers, Präsident Comitée Crefelder Carneval, stören vor allem Sicherheitsauflagen, die er nicht für nachvollziehbar hält. So sei der Veranstalter von der Stadt angewiesen worden, auch Straßen abzusperren, in denen an Karneval kaum Menschen seien.

Mit jedem Zwischenfall - sei es das Unglück von der Loveparade in Duisburg, das Attentat vom Breitscheidplatz in Berlin oder jetzt Magdeburg - würden die Auflagen verschärft. Gerade die Lkw-Sperren binden laut Bossers enorm viel Personal, das ja auch bezahlt werden müsse.

Kontrollen in Kleve, Unsicherheit in Neukirchen-Vluyn

Auch in Kleve gelten an den jecken Tagen erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Laut Stadt werden Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt verstärkt Kontrollen durchführen. Neben Waffen und Messern soll es dabei auch verstärkt um Jugendschutz gehen.

Besonders kritisch ist die Lage in Neukirchen-Vluyn. Dort ist seit Wochen unsicher, ob der Karnevalszug wegen der erhöhten Sicherheitsauflagen überhaupt stattfinden kann. Stadt, Polizei und Karnevalisten arbeiten noch immer an einem für alle stemmbaren Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug.

In Viersen hingegen haben die Sicherheitskonzepte laut Stadt schon in den vergangenen Jahren so einen hohen Standard erfüllt, dass sie in diesem Jahr kaum angepasst werden mussten. Dazu, wie diese im Detail aussehen, will sich die Stadt nicht äußern. Sie informiert aber darüber, dass die Stadt die Karnevalisten mit Personal und Material im Bereich Sicherheit unterstützt.

Reisebusse als Sperren in Münster

Auch in Münster hat man auf den Anschlag in Magdeburg reagiert und die Zahl der Zufahrtssperren erhöht. Statt der 40 sogenannten Anti-Terror-Sperren, die 2024 aufgestellt wurden, sollen es in diesem Jahr 63 werden. Dadurch kämen zusätzliche Kosten von etwa 30.000 Euro auf die Veranstalter zu, die diese nicht alleine stemmen könnten, sagt Wolfram Linke, Sprecher des Bürgerausschusses Münsterscher Karneval (BMK).

Die höheren Sicherheitsauflagen seien mit Unterstützung der Stadt und dank der Hilfsbereitschaft zahlreicher Unternehmen realisierbar, erklärte Linke am Montagabend (17.2.), so dass nun weitergeplant werden können. 49 der 63 Sperrstellen werden Lkw-Blockaden sein, die größtenteils von Unternehmen mit Fuhrpark zur Verfügung gestellt werden.

Um die zusätzlichen Kosten weiter zu drücken, sind die Karnevalisten aus dem Münsterland kreativ. So sollen Reisebusse von Besuchern aus den Niederlanden teilweise als Sperren am Zugweg dienen. "Die Busse stehen auf dem Schlossplatz fünf Stunden lang", sagt Marian Waltersmann, Zugkommandant des BMK. "Die können dann auch fünf Stunden lang auf der Straße stehen als Terrorsperre." In jedem Fahrzeug, das eine Straße sperrt, muss ein Fahrer sitzen, der schnell wegfahren kann, wenn zum Beispiel Rettungsfahrzeuge durchmüssen.

Ähnliche Unterstützung erhalten auch die Karnevalisten in Paderborn. Viele Betriebe aus der Region stellen den Veranstaltern Fahrzeuge zur Verfügung, die sie nutzen können, um damit die geforderten Straßensperren für den Karnevalszug aufzustellen. Laut dem Verein Hasi Palau fehlen nun nur noch Fahrer, die die Lastwagen im Notfall wegfahren können.

Betonblöcke in Rietberg

Die Stadt Rietberg muss auf Anweisung der Polizei noch einmal mehr Sperren an Zufahrtsstraßen und -wegen aufstellen. "Diese werden bei uns entweder mit Betonblöcken errichtet, oder aber mit schweren Fahrzeugen gesichert, die durchgängig mit einem Fahrer besetzt sein werden, damit sie bei Bedarf Platz machen können", erklärt ein Sprecher auf Anfrage. Die Stadt rechnet dadurch mit Mehrkosten im "hohen vierstelligen bis niedrigen fünfstelligen Bereich".

Um den erhöhten Sicherheitsanforderungen gerecht zu werde, wurde in Schloss Holte-Stukenbrock das Personal des Sicherheitsdienstes aufgestockt. "Darüber hinaus wurden die Absperrmaßnahmen verstärkt, so dass keine Fahrzeuge in die Umzugsstrecken eindringen können", erklärt die Stadt auf Anfrage des WDR. Dafür seien auch städtische Fahrzeuge zur Verfügung gestellt worden. "Aus einsatztaktischen und sicherheitsrelevanten Gründen können wir keine genauen Angaben zur Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge oder des Personals machen", erklärt Emine Bikliq, Leiterin des Fachbereichs Bürgerservice und Ordnung.

Poller helfen in Attendorn, kein Umzug in Wuppertal

Bis zu 20.000 Zuschauer werden wie jedes Jahr an Karnevaldienstag in Attendorn live dabei sein, wenn der Zug mit 2.000 Karnevalisten und knapp 30 Festwagen durch die Stadt zieht. Im Bezug auf das Sicherheitskonzept ist man entspannt. Laut Verwaltung gibt es bereits seit Jahren ein "stetig den aktuellen Ereignissen angepasstes und weiterentwickeltes Sicherheitskonzept". Ein Vorteil sei dabei, dass die Stadt bereits bei der Entwicklung der Innenstadt rund um die Fußgängerzone festverbaute oder absenkbare Poller installiert hat, die jetzt auch helfen, den Veilchendienstagszug zu schützen. Den Teil der Zugstrecke, der nicht durch diesen Bereich verläuft, will die Stadt mit "Großfahrzeugen, Betonblöcken oder ähnlichen Hindernissen" schützen.

In Wuppertal sind die Vorbereitungen eigentlich schon abgeschlossen, sagt Marc Bunse, Präsident des Verbandes Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschaften. Das hängt aber sicher auch damit zusammen, dass in diesem Jahr erneut kein Karnevalszug durch die Stadt ziehen wird. Ohne Sponsoren und technische Betriebe, die mit Fahrzeugen helfen, gehe es nicht, sagt Bunse. In Wuppertal sei man komplett auf die Hilfe der Stadt angewiesen.

Karneval: "Sicherheitskonzepte verschärfen" WDR 5 Morgenecho - Interview 14.02.2025 08:14 Min. Verfügbar bis 14.02.2026 WDR 5

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Unsere Quellen:

  • Internetseiten der Städte Städte Köln, Düsseldorf, Aachen, Bonn, Dortmund, Duisburg, Mülheim, Kleve, Rietberg
  • Interview mit Sascha Wallmeroth, Pressesprecher der Kölner Polizei
  • Interview mit Frank Prömpeler, Präsident Festausschuss Aachener Karneval
  • Interview mit Peter Bossers, Präsident Comitée Crefelder Carneval
  • Interview mit Marian Waltersmann, Zugkommandant des Bürgerausschusses Münsterscher Karneval (BMK)
  • Interview mit Wolfram Linke, Sprecher des Bürgerausschusses Münsterscher Karneval (BMK)
  • Kölner Festkomitee
  • Nachrichtenagentur dpa