Ticker vom Donnerstag (12.08.2021) zum Nachlesen

Stand: 12.08.2021, 20:17 Uhr

  • Hochzeitsfeiern trotz hoher Infektionszahlen erlaubt
  • Acht Kreise erreichen nächste Inzidenzstufe
  • NRW-Inzidenz steigt auf über 40
  • Jugendliche durch Pandemie mehr online
  • Zusammenhang zwischen Impfquote und AfD
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Hochzeitsfeiern trotz hoher Infektionszahlen erlaubt

Eine neue Ausnahmeregelung in NRW soll auch größere Hochzeitsfeiern in jenen Kommunen ermöglichen, die aktuell die Inzidenzstufe 2 erreicht haben - zum Beispiel in Köln. Wie das NRW-Gesundheitsministerium heute mitteilte, sind die Feiern auch mit Musik und Tanz erlaubt - wenn die Gäste ausnahmslos geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Damit wolle man den Hochzeitspaaren entgegenkommen, die ihre Feiern schon lange geplant haben.

Die Ausnahmeregelung beschränkt sich nicht nur auf Hochzeiten: Laut NRW-Gesundheitsministerium sind auch andere "langfristig geplante Feiern" möglich - also zum Beispiel Taufen oder runde Geburtstage.

Nach der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung sind private Veranstaltungen ohne Mindestabstand und Maskenpflicht eigentlich nur in den Inzidenzstufen 0 und 1 möglich.

19.57 Uhr: USA auf dem Weg zur Impfpflicht

Die US-Regierung hat Arbeitgeber ausdrücklich ermuntert, ihre Mitarbeiter zur Corona-Impfung zu verpflichten. Es liege in der Macht der Arbeitgeber "dabei zu helfen, die Pandemie zu beenden", sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients, heute. Die bisher angekündigten Regelungen durch Unternehmen, Bundesstaaten, Kommunen, Universitäten und Krankenhäuser verpflichteten bereits Dutzende Millionen Amerikaner zur Impfung. "Es ist klar, die Impfpflicht ist im ganzen Land auf dem Vormarsch", sagte Zients.

19.26 Uhr: Appell des RKI: Auch bei leichten Symptomen testen

Die Zahl der erfassten Labortests auf Corona in Deutschland geht zurück, der Anteil positiver Befunde jedoch steigt. Um eine stärkere Virusausbreitung einzudämmen, sei ein solcher PCR-Test auch bei Kindern und Geimpften mit leichten Symptomen wichtig, twitterte das Robert Koch-Institut (RKI) heute Abend. In Arztpraxen sei die Testzahl in den vergangenen Wochen stark gesunken.

Laut dem neuen Covid-19-Wochenbericht des Instituts wurde für vergangene Woche ein Tiefststand für dieses Jahr verzeichnet, mit 588.404 PCR-Tests, übermittelt von 200 Laboren. Vergangene Woche fielen knapp 4 von 100 Tests positiv aus, so viele wie seit längerer Zeit nicht.

18.00 Uhr: Zusätzliche Auflagen in weiteren NRW-Regionen

Mit den steigenden Neuinfektionen greifen in weiteren Regionen von NRW zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus - beispielsweise in der Innengastronomie. Nach einer Übersicht des Gesundheitsministeriums gilt die Regionalstufe 2 ab diesem Freitag in dann insgesamt acht der landesweit 53 Kreise und kreisfreien Städte.

Am Donnerstag waren zu Solingen, Düsseldorf und dem Rhein-Erft-Kreis in der Stufe 2 die Millionen-Stadt Köln und der Oberbergische Kreis hinzugekommen. Ab Freitag sind auch Bonn, der Kreis Gütersloh und Krefeld in dieser Kategorie der Schutzmaßnahmen. Für sehr viele weitere Kreise und kreisfreie Städte zeichnet sich diese Hochstufung ab, sofern nicht das Land zuvor die Regeln ändert.

So teilte die Stadt Bonn bereits mit, dass für die Innengastronomie und viele Freizeiteinrichtungen wieder ein 3G-Nachweis - entweder geimpft, genesen oder getestet - notwendig sei.

16.58 Uhr: Griechenland gegen neuen Lockdown im Herbst

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat klargestellt, dass es keinen neuen Lockdown wegen Corona in dem Land geben wird. "Die Geimpften werden nicht für wenige Ungeimpfte bezahlen", sagte Mitsotakis heute in Athen. Er antwortete auf die Frage, was geschehen werde, wenn die Infektionszahlen im Herbst weiter steigen: "Die Wirtschaft wird arbeiten, die Gesellschaft wird offen bleiben." Die Antwort auf die Delta-Variante sei nicht der Lockdown, sondern die Impfung als grundsätzliche Schutzmaßnahme sowie der gesunde Menschenverstand.

16.46 Uhr: Infektionen bei Jugendcamp der Salzburger Festspiele

Bei einem Operncamp der Salzburger Festspiele sind vier Corona-Fälle unter Jugendlichen aufgetreten. Zwanzig weitere junge Teilnehmer wurden als direkte Kontaktpersonen eingestuft, wie das Festival heute bekanntgab. Während der Festspielsaison werden in Salzburg einwöchige Workshops für musikbegeisterte Kinder und Jugendliche veranstaltet, um ihnen die bei dem Festival gezeigten Opern näherzubringen. Wegen der Corona-Fälle wurde die Abschlussaufführung des Camps am Samstag abgesagt.

Bei den alle zwei Tage stattfindenden Schnelltests unter den 39 Teilnehmern zwischen 14 und 18 Jahren wurde ein positiver Fall entdeckt. Daraufhin stiegen die Organisatoren auf tägliche PCR-Tests um, bei denen drei weitere Infektionen festgestellt wurden.

16.12 Uhr: Weitere Umsatzeinbrüche bei Gerry Weber wegen Corona

Trotz eines wachsenden Online-Geschäfts hat der Modehersteller Gerry Weber auch im ersten Halbjahr 2021 coronabedingt weitere Umsatzeinbrüche hinnehmen müssen. Das Unternehmen aus Halle/Westfalen erwirtschaftete von Januar bis Juni einen Umsatz von etwa 107,7 Millionen Euro - rund 23,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie Gerry Weber heute mitteilte. Die Corona-Pandemie habe weiterhin einen starken Einfluss auf das Geschäft. Die Filialen in Deutschland seien im ersten Quartal fast ununterbrochen geschlossen gewesen, erst seit Juni seien alle Filialen wieder geöffnet.

15.32 Uhr: Land arbeitet an neuem Corona-Regelwerk

Das NRW-Gesundheitsministerium kann zwei Tage nach den Bund-Ländern-Beratungen über die Inzidenzregeln noch nicht sagen, wann die neue Corona-Schutzverordnung veröffentlicht wird. Das aktuelle Regelwerk läuft am Donnerstag kommender Woche aus. Klar sei nur, dass die Inzidenz in Zukunft nicht mehr die einzige Kennzahl sein wird, die für Lockerungen oder Verschärfungen der Corona-Regeln herangezogen wird, hieß es. Auch die Impfquote, die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und die Belastung des Gesundheitswesens würden eine Rolle spielen.

14.56 Uhr: Zweifel an offizieller Impfquote: RKI plant weitere Umfragen

Als Reaktion auf jüngste Zweifel an den offiziellen Zahlen zur Impfkampagne in Deutschland plant das Robert-Koch-Institut (RKI) neue Umfragen. Unter anderem sollen im Frühherbst etwa 3.000 Menschen befragt werden, teilte das Institut heute mit. Die Ergebnisse der vorerst letzten vergleichbaren Umfrage mit rund 1.000 Teilnehmern, deren Ergebnisse vorgestern bekannt wurden, hatten darauf hingewiesen, dass womöglich schon mehr Menschen erstgeimpft sind als im offiziellen Meldesystem verzeichnet.

Das RKI betonte, dass es keinen Zweifel an der Zahl der vollständig Geimpften gebe. Unklarheiten gebe es nur bei den Erstimpfungen.

14.37 Uhr: TUI registriert kaum Covid-Fälle unter seinen Urlaubern

Trotz steigender Infektionszahlen in Südeuropa sind beim Reisekonzern TUI keine höheren Fallzahlen registriert worden. Die Infektionsraten der Kunden seien weiterhin niedrig, erklärte TUI-Chef Fritz Joussen. Die Inzidenz liege weit unter eins, ergänzte ein Unternehmenssprecher.

TUI zählt selbst die positiven Covid-Fälle während des Urlaubs, weil dann Leistungen der garantierten Pandemie-Versicherung bei Reiseabbruch greifen.

13.29 Uhr: Russland meldet höchste Zahl an Todesfällen

Nach einem starken Anstieg der Corona-Neuinfektionen im vergangenen Monat hat Russland heute 808 Todesopfer durch das Virus innerhalb eines Tages gemeldet. Das war der höchstes Tageswert seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert von 799 Toten wurde dort vier Mal innerhalb der vergangenen vier Wochen erreicht, zuletzt am Dienstag.

Russland sah sich im vergangenen Monat mit einer Welle von Infektionen konfrontiert, die von den Behörden auf die Verbreitung der Delta-Variante zurückgeführt wurde.

13.07 Uhr: Hilfsorganisationen wollen Vermögensabgabe für Superreiche für Impfungen

Angesichts der schleppenden Impffortschritte in armen Ländern fordern Oxfam und andere Hilfsorganisationen eine stärkere finanzielle Verpflichtung von Superreichen im Kampf gegen die Pandemie. Konkret schlagen sie eine einmalige Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne vor, die Milliardärinnen und Milliardäre während der Pandemie gemacht haben. Dies würde demnach weltweit rund 5,4 Billionen Dollar (4,6 Billionen Euro) für öffentliche Kassen bringen.

Damit "ließen sich Covid-19-Impfungen für alle Menschen finanzieren". Selbst nach einer solchen Abgabe wären die rund 2.700 Milliardäre in der Welt noch reicher als vor der Pandemie, erklärte Oxfam heute in Berlin. Oxfam stellte die Berechnungen gemeinsam mit dem Bündnis Fight Inequality, dem Institute for Policy Studies und der Initiative Patriotic Millionaires auf.

12.26 Uhr: Absatz von Luftreinigern gesteigert

In der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach elektrischen Geräten zur Luftreinigung sprunghaft gestiegen. Nach einem Rekordumsatz bereits im vergangenen Jahr wurden im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland 416.000 Geräte verkauft, wie der Branchenverband gfu berichtete. Das war im Vergleich zu dem nicht komplett von der Pandemie betroffenen Vorjahreszeitraum eine Steigerung um 124 Prozent bei den Geräten und um 126 Prozent beim Umsatz von 110 Millionen Euro.

Im Schnitt kostete ein Gerät 264 Euro. Der deutsche Markt habe mit Abstand das stärkste Wachstum in Europas Top-5-Märkten gezeigt, teilte der Verband mit.

11.15 Uhr: 41 Prozent rechnen mit neuem Lockdown

41 Prozent der Bundesbürger erwarten einer Umfrage zufolge, dass es wegen der Corona-Pandemie im Herbst einen neuen Lockdown mit Kontakt- und Zugangsbeschränkungen für alle geben wird. 50 Prozent gehen hingegen nicht davon aus, wie am Donnerstag aus einem neuen Trendbarometer im Auftrag von RTL und ntv hervorgeht. Dafür befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa am Vortag 1.002 Menschen.

Drei von vier Befragten (76 Prozent) finden es demnach richtig, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, ab dem 11. Oktober selbst für Corona-Tests zahlen müssen. Nicht richtig findet das jeder Fünfte (21 Prozent). Insbesondere AfD-Anhänger (55 Prozent) sowie Ungeimpfte (82 Prozent) lehnen diese Pläne ab.

10.37 Uhr: Böse Zuschriften für FC-Geschäftsführer Wehrle

Geschäftsführer Alexander Wehrle ist nach dem Vorstoß des 1. FC Köln in der Debatte um die Rückkehr von Zuschauern in der Fußball-Bundesliga teilweise persönlich angefeindet worden. "Ja", sagte Wehrle dem "Kölner Stadt-Anzeiger" auf eine entsprechende Frage und ergänzte lachend: "Ich habe die eine oder andere Zuschrift bekommen, dass ich doch endlich nach Stuttgart abhauen solle." Um eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein hatte es mehrfach Gerüchte gegeben.

Der FC hatte dieser Tage mitgeteilt, ab dem zweiten Heimspiel nur noch geimpfte oder genesene Zuschauer in sein Stadion zu lassen, Ungeimpfte dann auch nicht mehr mit negativem Test.

10.11 Uhr: Karliczek: Schülerausweis als Corona-Testnachweis nutzen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) unterstützt den Vorschlag, Schülerausweise als Nachweis für einen negativen Corona-Test zu verwenden. "Ich halte die Idee grundsätzlich für gut, den Schülerausweis für den Testnachweis nach der Schule zu erweitern", sagte sie der "Rheinischen Post". "Damit könnte Kindern und Jugendlichen, für die es noch keine uneingeschränkte Impfempfehlung oder keine Impfstoffe gibt, eine Erleichterung im Alltag geboten werden, wenn sie in ihrer Freizeit den negativen Test aus der Schule nachweisen müssen."

Die Idee hatte nach den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aufgebracht. "Der Schülerausweis wird im Grunde genommen übrigens auch ein Testzertifikat werden, weil man mit dem Schülerausweis nämlich de facto nachweist, dass man mehrfach getestet ist", sagte er nach dem Gespräch. "Das führt auch dazu, dass man damit automatisch die Möglichkeit für alle anderen Zugänge hat."

10.02: Lauterbach glaubt nicht mehr an Herdenimmunität

Der SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Karl Lauterbach hat die Hoffnung auf eine Herdenimmunität gegen das Corona-Virus aufgegeben. "Die Delta-Variante ist so ansteckend, dass wir realistischerweise gar keine Herdenimmunität jemals noch erreichen können", sagte Lauterbach in der ARD-Talksendung "maischberger. die woche".

Künftig werde es nur noch zwei Gruppen von Menschen geben: Geimpfte und Infizierte. "Von dem was wir jetzt wissen, werden sich in den nächsten anderthalb Jahren die Ungeimpften - einschließlich unserer Kinder - alle anstecken", sagte Lauterbach. Das ließe sich auch mit den besten der derzeit verfügbaren Impfstoffe nicht vermeiden.

9.45 Uhr: Polizei ermittelt wegen Hassbotschaften an Arzt

Wegen Hassbotschaften gegen einen Hausarzt im Kreis Osnabrück, der keine Impfgegner mehr in seiner Praxis behandeln will, ermittelt die Polizei bislang in mehr als 40 Fällen. Bei dem überwiegenden Teil gehe es um Beleidigungen, in weiteren Einzelfällen auch um Bedrohung und Volksverhetzung, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag.

Einige Tatverdächtige konnten demnach auch bereits ermittelt werden, wohl da sie etwa Hassmails mit vollständigen Namen unterzeichneten. Noch sei dies aber nur ein Zwischenstand. Die Ermittlungen liefen weiter, betonte die Sprecherin.

9.22 Uhr: Zusammenhang zwischen niedriger Impfquote und AfD

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), sieht einen eindeutigen Zusammenhang zwischen niedriger Impfquote und AfD-Zuspruch in Ostdeutschland. "Es gibt zwischen der Zustimmung für die AfD und Impfablehnung einen klaren Zusammenhang", sagte Wanderwitz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der lasse sich "nicht wegdiskutieren".

Die Partei setze voll auf das Thema Impfen und Pandemie. "Die allermeisten AfD-Funktionäre gehen aggressiv gegen das Impfen sowie gegen sämtliche Corona-Maßnahmen vor - ähnlich wie der frühere US-Präsident Donald Trump", sagte Wanderwitz. Das bedeute in der Folge, dass sich der durchschnittliche AfD-Wähler nicht impfen lasse. Da es in Ostdeutschland im Vergleich einen deutlich höheren Anteil von AfD-Wählerinnen und -Wählern gebe, werde auch klar, wie es dort zu dem geringeren Impfanteil komme.

Wanderwitz sagte weiter, er gehe davon aus, dass es in Ostdeutschland im Herbst aufgrund der Delta-Variante eine Corona-Welle geben werde, die das Gesundheitssystem erneut an seine Grenzen bringen wird.

8.36 Uhr: Mehr neue Betriebe als vor Corona

Im ersten Halbjahr sind in Deutschland 13,1 Prozent mehr wirtschaftlich bedeutsame Betriebe gegründet worden als in der coronageprägten ersten Jahreshälfte 2020. Die 65.600 neuen Firmen bedeuteten auch eine Steigerung von 2,5 Prozent zum Vorkrisenniveau im ersten Halbjahr 2019, wie das Statistische Bundesamt heute berichtet.

Eine höhere wirtschaftliche Bedeutung nehmen die Statistiker unter anderem an, wenn die Betriebe von juristischen Personen oder Handwerkern gegründet werden oder auch Angestellte haben. Davon abgegrenzt sind Kleinunternehmen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind und von Nicht-Kaufleuten geführt werden. Hier fielen die Zahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 (minus 1,0 Prozent) und erst recht gegenüber der ersten Jahreshälfte 2019 (minus 21,9 Prozent).

Einen Boom erlebten hingegen die Nebenerwerbsbetriebe, von denen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 176.500 (26 Prozent mehr als 2020) neu gegründet wurden.

8.20 Uhr: Ethikratsvorsitzender mahnt zu Zurückhaltung bei 2G-Regel

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, mahnt einen zurückhaltenden Umgang des Staates mit der sogenannten 2G-Regel an, mit der ungeimpfte Getestete anders als Geimpfte und Genesene etwa von Veranstaltungen ausgeschlossen werden können. "Aus ethischer Perspektive ist es wichtig, in der Pandemie so viel Teilhabe wie möglich am gesellschaftlichen Leben für alle zu gewährleisten und individuelle Wahlmöglichkeiten zu erhalten - auch wenn nicht alle Kosten dafür vom Staat übernommen werden müssen", sagte Buyx der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag).

Private Anbieter seien frei darin, die 2G-Regel einzuführen, erklärte sie. Aber der Staat solle damit "sehr maßvoll und situationsangepasst" umgehen - etwa wenn bestimmte Tests keine vergleichbar ausreichende Sicherheit mehr gewährleisteten.

8.03 Uhr: Pandemie dürfte Grundsteuererhöhung auslösen

Die Corona-Krise dürfte weitere Erhöhungen der Grundsteuer in deutschen Kommunen auslösen. Diese Erwartung äußerte die Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) in einer Studie. "Allzu viele Möglichkeiten, ihre Einnahmesituation zu verbessern, haben die Kommunen nicht", erklärte Mattias Schneider, Leiter des Bereichs Government & Public Services bei EY. "Die Grund- und die Gewerbesteuer sind die wichtigsten eigenen Einnahmequellen der Kommunen." Wer nicht wolle, dass wichtige Gewerbesteuer-Zahler abwanderten, werde zunächst die Grundsteuer heraufsetzen, meinte der Experte.

Grund- und Gewerbesteuer können von Städten und Gemeinden selbst über die sogenannten Hebesätze festgelegt werden. Die Gewerbesteuer müssen Unternehmen zahlen - wie hoch sie ist, ist auch ein wichtiger Standortfaktor. Die Grundsteuer - in diesem Fall die Grundsteuer B - wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und von Eigentümern bezahlt - oder auf Mieter umgelegt.

Zwischen 2014 und 2019 sei der Anteil der Kommunen, die den Grundsteuer-Hebesatz erhöhten, gesunken, heißt es in der Studie. Im Corona-Jahr 2020 erhöhte sich dieser Anteil jedoch um einen Punkt auf zehn Prozent. Für die kommenden Jahre erwartet Schneider einen weiteren Anstieg.

7.28 Uhr: Frankfurter Flughafen mit stärkstem Monat seit Corona-Beginn

Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen ist im Ferienmonat Juli weiter aus seinem Corona-Tief herausgekommen. Mit knapp 2,85 Millionen erreichte das Fluggastaufkommen den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie, wie der im MDax gelistete Betreiber Fraport mitteilte. Das war mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, aber immer noch 59 Prozent weniger als vor Beginn der Krise im Juli 2019. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost legte im Vergleich zu Juli 2020 um 31 Prozent auf mehr als 192.200 Tonnen zu.

Für das laufende Jahr rechnet Fraport-Chef Stefan Schulte in Frankfurt mit "unter 20 bis 25 Millionen" Fluggästen. 2020 war das Aufkommen auf weniger als 19 Millionen Passagiere eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen ein Rekordjahr verzeichnet hatte.

6.33 Uhr: Nur wenige Länder mussten Impfstoff entsorgen

Trotz nachlassender Impfbereitschaft in Deutschland musste die Hälfte der Bundesländer bislang keine ungenutzten oder abgelaufenen Impfdosen in nennenswertem Umfang vernichten. Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur gaben 7 der 16 Landesregierungen an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte. In Nordrhein-Westfalen gehen die Hausärzte für den Landesteil Nordrhein nur von einer Zahl im niedrigen dreistelligen Bereich aus.

Im Gegensatz dazu haben die Impfzentren in Bayern bereits rund 53.000 ungenutzte Impfdosen entsorgt - deutlich mehr als jedes andere Bundesland. Die Hälfte davon entfällt auf den vergangenen Monat. Das Problem könnte bald größer werden: Der Hausärzteverband Nordrhein schätzt, dass allein in NRW in den kommenden Wochen etwa 100.000 Impfdosen verfallen werden.

6.12 Uhr: Intensivmediziner fordern Impf-Umfrage

Angesichts der Unsicherheit über die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen in Deutschland fordern Intensivmediziner eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zur bundesweiten Impfquote. "Das Impfen ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Pandemie. Wir müssen alles dafür tun, das Vertrauen in die Impfkampagne zu stärken", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es sei deswegen wichtig, die vom Robert Koch-Institut (RKI) berichtete Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der unter 60-Jährigen schnell durch eine unabhängige und repräsentative Umfrage zu prüfen. "Verlässliche Zahlen sind die Basis für die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen", sagte Marx. Sollte die Impfquote in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen tatsächlich viel höher liegen als gemeldet, "hätten wir gerade mit Blick auf den Herbst eine viel entspanntere Lage".

6.00 Uhr: Inzidenz in NRW zieht weiter deutlich an

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen ist auf 41,4 gestiegen. Am Mittwoch hatte sie noch bei 37 gelegen. Das RKI verbucht 1.886 Neuinfektionen und sechs Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Bundesweit kletterte die Inzidenz von 25,1 auf 27,6 bei 5.638 Neuinfektionen und 17 Todesfällen.

Die Landkreise mit den höchsten Inzidenzen in NRW sind Köln (50,6), Leverkusen (58,6), der Oberbergische Kreis (55,1), Wuppertal (63,4), Solingen (70,6), Düsseldorf (58,2), Gelsenkirchen (50,1), Herne (52,4), Mönchengladbach (77,0) und Heinsberg (66,1).

6.00 Uhr: Jugendliche in Pandemie deutlich mehr online

Jugendliche in Deutschland sind während der Corona-Zeit mit Kontakteinschränkungen und digitalem Unterricht deutlich mehr online als davor. Die 16- bis 18-Jährigen seien durchschnittlich 70,4 Stunden pro Woche im Internet unterwegs, geht aus der Postbank-Jugend-Digitalstudie für 2021 hervor. Im Frühjahr 2020 waren es 71,5 Stunden pro Woche, 2019 noch 58 Stunden.

Dabei machen Schule, Studium oder Ausbildung weniger als ein Drittel der Internetzeit aus: Täglich waren die Jugendlichen dafür nach eigenen Angaben im Schnitt 3,6 Stunden im Netz (2021 wie 2020) - 2019 waren es nur 2,5 Stunden.

5.50 Uhr: Erstmals seit einem Jahr Corona-Fall in Canberra

Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden heute mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Maßnahmen verhängt werden, wie die Zeitung "The Age" berichtete. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen.

5.23 Uhr: Neuseeland will 2022 wieder Grenzen öffnen

Neuseeland wird seine Grenzen für ausländische Reisende voraussichtlich Anfang 2022 erstmals wieder öffnen. Dies sei möglich, weil es schon ab September für alle Neuseeländer ein Impfangebot geben soll - drei Monate früher, als geplant, wie Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Donnerstag ankündigte. Der Inselstaat im Südpazifik hatte sich im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Nur noch neuseeländische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz im Land durften einreisen.

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