Ticker vom Freitag (17.12.2021) zum Nachlesen
Stand: 17.12.2021, 21:09 Uhr
- Frankreich und Dänemark neue Hochrisikogebiete
- Merz: "Diskussion über allgemeine Impfpflicht notwendig"
- Schärfere Corona-Maßnahmen in der Schweiz
- Corona-Demonstrationen in vielen deutschen Städten
- Lauterbach erwartet "massive fünfte Welle"
- Rekord von Corona-Neuinfektionen in Großbritannien
- Baden-Württemberg begrenzt Kontakte von Geimpften
- Dritte Impfung bei Kleinkindern soll getestet werden
- Gerichtsentscheid: Urlauber sollen für Rückholung selbst zahlen
- Omikron-Fälle in NRW verdreifacht
- Kinderimpfungen in Impfzentren in NRW gestartet
- Sieben-Tage-Inzidenz in NRW stagniert
- Wachsende Sorge wegen Omikron
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Frankreich und Dänemark neue Hochrisikogebiete
Die Bundesregierung stuft Frankreich und Dänemark wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an als Hochrisikogebiete ein. Gleiches gilt laut RKI auch für Norwegen, den Libanon und Andorra. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Damit sind künftig - bis auf Luxemburg - alle Nachbarländer Deutschlands Hochrisikogebiete. Heißt: Dort haben Reisende ein besonders hohes Infektionsrisiko. Für die Einstufung sind nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend, sondern beispielsweise auch das Tempo der Virus-Ausbreitung oder die Belastung des Gesundheitssystems.
20.50 Uhr: Merz: "Diskussion über allgemeine Impfpflicht notwendig"
Nach dem Votum der Basis zum CDU-Parteivorsitz hat sich der Sieger der Abstimmung, Friedrich Merz, zu einer möglichen Impfpflicht in Deutschland geäußert. "Ich habe in der letzten Woche der berufsbezogenen Impfpflicht zugestimmt. Ob wir einer Impfpflicht für die Allgemeinheit zustimmen, dahinter steht für mich aber ein großes Fragezeichen", sagte Merz am Abend bei "Farbe bekennen" im Ersten. Die Diskussion darüber sei notwendig. Ohne Bausteine wie einem nationalen Impfregister sehe er sich nicht in der Lage, einer gesetzlichen Verpflichtung zur Impfung zuzustimmen.
Mit vielen der Ungeimpften könne man laut Merz noch reden. Jetzt gelte es, sie zu überzeugen. Darüber hinaus aber gebe es andere, die sich vollkommen radikalisiert hätten. "Da muss der Rechtsstaat wirklich alle Zähne zeigen, die er hat, und zwar bitte schnell. Das muss nicht jedes Mal Monate und Jahre dauern, bis Straftäter verurteilt werden."
20.06 Uhr: Schärfere Corona-Maßnahmen in der Schweiz
Die Schweiz verschärft wegen der Omikron-Variante ab Montag ihre Corona-Regeln. Die Homeoffice-Pflicht kehrt zurück, zudem gilt für zahlreiche öffentliche Einrichtungen, wie beispielsweise für Restaurants oder Sportbetriebe, die 2G-Regel. Zu privaten Treffen sind inklusive Kinder nur zehn Menschen zugelassen, falls einer der Teilnehmer nicht geimpft oder genesen ist.
18.00 Uhr: Corona-Demonstrationen in vielen deutschen Städten
In diesem Moment startet in Bielefeld eine Impfgegner-Demonstration. Erst vor zwei Wochen hatten sich dort etwa 1.500 Menschen zu einem sogenannten "Lichtspaziergang" zusammengefunden. Heute rechnet die Polizei erneut mit bis zu 1.000 Menschen. Auch in vielen anderen deutschen Städten sind für morgen Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik und -Impfungen angekündigt. In Hamburg werden am Nachmittag rund 8.000 Menschen erwartet. Auch in Freiburg (2.500 Teilnehmer), in Neumarkt in der Oberpfalz (1.500 Teilnehmer) sowie in Osnabrück und Hannover sind Demos angekündigt.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) äußerte sich am Donnerstag im WDR-Morgenecho besorgt über die Zunahme von radikaler werdenden Protesten von Gegnern der Corona-Politik. Das Ausmaß der Proteste in NRW sei zwar nicht so gravierend wie in Sachsen oder Thüringen. "Die Zahl der Menschen, auch bei den einschlägigen Social Media-Plattformen, nimmt jedoch zu."
17.40 Uhr: Rekord von Corona-Neuinfektionen in Großbritannien
In Großbritannien gibt es einen neuen Rekord an Neuinfektionen mit dem Coronavirus: Binnen 24 Stunden haben sich 93.045 Menschen angesteckt - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle fiel dagegen auf 111 von 146.
Britische Experten haben angesichts von Omikron gewarnt, dass in den kommenden Wochen weitere Rekordwerte bei den Neuinfektionen zu erwarten seien. Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte, auch ihr Landesteil werde von einem "Tsunami" an Infektionen getroffen. Anfang der Woche hatte sie deshalb die Menschen dazu aufgerufen, ihre Kontakte auf drei Haushalte zu beschränken.
17.22 Uhr: Corona lässt Schokoladen-Konsum steigen
Menschen essen in der Corona-Krise wohl größere Mengen Schokolade als vor der Krise. "Der Schokoladenkonsum der Haushalte ist 2021 höher als noch 2019", teilte das Marktforschungsunternehmen Nielsen mit. In Deutschland wurden bislang durchschnittlich neun Kilogramm Schokolade pro Person und Jahr gegessen. Das entspricht etwa 90 Tafeln. Einen nicht unerheblichen Anteil daran dürfte die Weihnachtszeit haben: Allein in Deutschland sind dafür rund 160 Millionen Weihnachtsmänner hergestellt worden - mehr als im Vorjahr.
17.00 Uhr: Hat Pflegerin trotz Infektion gearbeitet?
Nach einem Corona-Ausbruch mit drei Todesfällen in einem Pflegeheim in Hildesheim gibt es Vorwürfe gegen eine frühere Mitarbeiterin. Laut Staatsanwaltschaft soll die 44-Jährige mit einem gefälschten Impfpass im Heim gearbeitet haben - während sie mit dem Corona-Virus infiziert war. Da im engen zeitlichen Zusammenhang drei mit dem Virus infizierte Bewohnerinnen starben, wird außerdem wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt.
Die Frau, die als Alltagsbegleiterin in dem Heim tätig war, wurde fristlos entlassen. Der Corona-Ausbruch zieht laut Einrichtungsleiter Michael Ossenkopp weite Kreise. In jüngster Zeit hätten sich elf Bewohnerinnen und Bewohner sowie fünf Beschäftigte infiziert.
16.40 Uhr: Baden-Württemberg begrenzt Kontakte von Geimpften
Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene – das gilt ab Montag in Baden-Württemberg. Konkret ist bei einem Treffen von ausschließlich geimpften und genesenen Personen die Zahl im Innenraum auf 50 begrenzt. Im Freien sind Treffen von 100 Geimpften oder Genesenen erlaubt.
Für Ungeimpfte gelten in Baden-Württemberg weiterhin die Regeln der noch bestehenden Alarmstufe II – sie greift unter anderem ab 450 Covid-Patienten auf Intensivstationen. In Baden-Württemberg sind es derzeit 621. Für Ungeimpfte heißt das: Nur ein Haushalt darf mit einer weiteren Person zusammenkommen. Personen unter 18 Jahren werden hierbei allerdings nicht mitgezählt. In Baden-Württemberg liegt auch die 7-Tage-Inzidenz mit aktuell 370,2 deutlich über der in NRW (250,4).
16.06 Uhr: Biontech/Pfizer wollen dritte Impfung bei Kleinkindern testen
Für eine Studie sollen Kinder im Alter von sechs Monaten und fünf Jahren eine dritte Impfung bekommen. Das gaben die Hersteller Pfizer und Biontech bekannt. Die Immunreaktion nach zwei Dosen des Impfstoffs sei in der Gruppe der Zwei- bis Fünfjährigen geringer ausgefallen als in der Vergleichsgruppe im Alter von 16 bis 25 Jahren. Eine dritte Impfung könnte das ausgleichen. An der Studie nehmen rund 4.500 Kinder zwischen sechs Monaten und elf Jahren aus mehreren Ländern teil.
In der Aktuellen Stunde des WDR sprach sich der Duisburger Kinderarzt Dr. Axel Feldkamp noch einmal für die Impfung der Jüngsten aus. "Wir sehen immer mehr Kinder, die langfristige Folgen von Covid haben, sodass ich es aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen für sinnvoll erachte, schon Kinder zu impfen.“ In NRW sind heute die Kinderimpfungen in Impfzentren offiziell gestartet.
15.50 Uhr: Omikron-Fälle in NRW verdreifacht
Innerhalb weniger Tage haben sich die Omikron-Fälle in NRW verdreifacht. In der Datenbank des Landeszentrums für Gesundheit werden heute insgesamt 607 Fälle mit Hinweisen auf Omikron geführt. Damit hat sich der Wert im Vergleich zu Montag (203 Fälle) verdreifacht. Am Mittwoch vergangener Woche waren es lediglich 23 in NRW.
Die Omikron-Fälle seien über das gesamte Bundesland verteilt, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Mit Corona Schutzmaßnahmen könne man diesen Prozess jedoch verzögern. Das habe großen Wert, je später es hohe Zahlen werden, desto besser. "Mit Verzögern kauft man sich Zeit, damit die Wissenschaft uns mehr über dieses Virus sagen kann", sagte Laumann. Einen weiteren, möglichen Zeitverzögerer nannte der Bremener Epidemiologe Hajo Zeeb in der Aktuellen Stunde des WDR: "Ich fürchte, dass wir nochmal über Kontaktbeschränkungen im erheblichen Maß reden müssen."
Zudem betonte Laumann, dass die Situation auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in NRW weiterhin angespannt sei. Derzeit würden 762 an Covid-19 erkrankte Menschen auf den Intensivstationen behandelt, davon 465 beatmet, so Laumann. Damit sei die Zahl der Menschen, die eine Beatmung erhalten müssen, innerhalb einer Woche um 26 gestiegen. Aktuell sind laut Laumann aber auch 490 Intensivbetten in den NRW-Kliniken noch frei, 301 davon verfügen über Beatmungsgeräte.
15.32 Uhr: Gerichtsentscheid: Urlauber sollen für Rückholung selbst zahlen
Wer zu Beginn der Pandemie vom Auswärtigen Amt aus dem Ausland zurückgeholt wurde, darf an den Kosten beteiligt werden. Das hat das Berliner Verwaltungsgericht jetzt entschieden. Die festgesetzten Pauschalen lägen unter den tatsächlichen Kosten für die Bundesrepublik.
Geklagt hatten unter anderem zwei Menschen, die in Neuseeland und Mexiko festgesessen und Bescheide über tausend Euro pro Flug aus Neuseeland und 600 Euro pro Flug aus Mexiko erhalten hatten. Das Gericht stellte fest: Die Rückholung per Charterflug sei notwendig gewesen, um den im Ausland festsitzenden Deutschen zu helfen, auch die Ticketpreise seien in Ordnung. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden. Insgesamt hatten etwa 140 Deutsche in ähnlichen Fällen geklagt.
15.18 Uhr: Omikron-Variante breitet sich in Spanien aus
Omikron breitet sich auch in Spanien schnell aus. In der Hauptstadtregion Madrid machte sie bereits mehr als 30 Prozent aller Neuinfektionen aus. Das berichtete die Zeitung "El País". Expertinnen und Experten fürchten, dass die Variante Omikron dort voraussichtlich schon zu Weihnachten dominant sein werde.
"Das schießt wie Schaum nach oben", sagte Carlos Artundo, Generaldirektor für öffentliche Gesundheit in Navarra im Norden des Landes. Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit 720 die höchste Spaniens. Immer häufiger wird in Spanien deshalb die 3G-Regel im Freizeitbereich eingeführt. Die Auslastung der Krankenhäuser liege bislang jedoch noch unter der deutschen Quote. Das sei auch auf die vergleichweise hohe Impfquote zurückzuführen: In Spanien sind rund 90 Prozent aller Bürger über zwölf Jahre geimpft.
15.02 Uhr: Gefälschter Impfpass: AfD trennt sich von Mitarbeiter
Die AfD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag trennt sich von einem Mitarbeiter. Gegen ihn hatten Vorwürfe wegen Impfpass-Fälschung bestanden. "Mit dem Fälschen von Impfausweisen ist eine rote Linie überschritten, die unverzügliche arbeitsrechtliche Maßnahmen erfordert", teilte die Fraktion jetzt mit.
Der AfD-Lokalpolitiker aus Gütersloh, soll einen gefälschten Ausweis besessen und vorgelegt haben. Bei einer Durchsuchung Anfang Dezember fand man das Dokument. Zunächst hatte laut Staatsanwaltschaft auch der Verdacht bestanden, dass der Mann mit gefälschten Impfpässen handelt. Nach einer Razzia konnte diese Vorwürfe aber nicht bestätigt werden.
14.20 Uhr: Besucherzahlen in Museen um 70 Prozent eingebrochen
Die Corona-Pandemie hat die Besucherzahlen in deutschen Museen sinken lassen. Das hat das Institut für Museumsforschung bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der verkauften Tickets um knapp 70 Prozent auf knapp 33,6 Millionen zurückgegangen. Vor allem in Hinblick auf die zuvor seit Jahrzehnten steigenden Besuchszahlen mit zuletzt 111,6 Millionen Tickets in 2019 sieht das Institut den Einbruch als "eine historische Zäsur" für den Museums- und Ausstellungssektor.
Gründe für die sinkenden Zahlen sind vor allem die Lockdown-bedingten Schließungen der Museen. Auch anschließend waren sie wegen Hygienevorschriften oft nicht voll ausgelastet. Ein positiver Effekt der Pandemie: "Die Museen haben die Zeit genutzt, um mit ihren Sammlungen zu forschen und zu arbeiten und innovative, oftmals digitale Angebote zu entwickeln. Die Krise hat der Digitalisierung zu einem unglaublichen Schub verholfen", so Institutsdirektorin Patricia Rahemipour.
13.55 Uhr: Corona-Hilfen bis Ende Juni 2022 verlängert
Der Bundesrat hat in Deutschland grünes Licht für die Verlängerung des milliardenschweren Corona-Hilfsfonds gegeben. Der Wirtschafts-Stabilisierungsfonds (WSF) war bis Ende 2021 befristet gewesen und läuft nun bis zum 30. Juni 2022. Das hatte der Bundestag erst am Donnerstag beschlossen. Der kurz nach Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 eingerichtete Fonds gilt für größere Unternehmen, deren Bestandsgefährdung "erhebliche Auswirkungen" auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt hätten.
Darüber hinaus hat die Länderkammer in ihrer Sitzung auch dem Böllerverbot für Silvester zugestimmt. Demnach darf wie schon im Vorjahr kein Feuerwerk verkauft werden. Ziel ist es, Unfälle mit Knallkörpern und Feuerwerksraketen zu vermeiden - und damit die ohnehin belasteten Krankenhäuser zu schonen.
13.20 Uhr: Lauterbach erwartet "massive fünfte Welle"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich besorgt über den weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland geäußert. Mit Blick auf die neue Coronavirus-Variante Omikron sagte der SPD-Politiker, er gehe von einer "massiven fünften Welle aus". Er sei mit Kollegen in Großbritannien in Kontakt, deren Berichte seien besorgniserregend. "Das heißt, wir müssen uns hier tatsächlich auf eine Herausforderung einstellen, die wir in dieser Form noch nicht gehabt haben", so Lauterbach.
Diese Welle könne zwar nicht mehr verhindert werden - die Booster-Impfung verspreche aber immerhin Linderung. Kritisch äußerte sich der Minister über ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Niedersachsen, das die 2G-Regel im Einzelhandel am Donnerstag gekippt hatte. Die Entscheidung habe ihn überrascht. Er betreibe keine Kritik an Gerichten, sagte Lauterbach. "Aber trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass es weder epidemiologisch noch gesundheitspolitisch Sinn macht, eine solche Regel jetzt zu kippen, insbesondere in Anbetracht der vor uns stehenden Omikron-Welle."
13.00 Uhr: Gesundheitsminister Laumann: Omikron halten wir nicht auf
Die neue Corona-Variante Omikron tritt auch in Nordrhein-Westfalen verstärkt auf. "Wir haben zurzeit in Nordrhein-Westfalen (..) 370 gemeldete Omikron-Infektionen", sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Die Zahl sei in der vergangenen Woche sprunghaft angestiegen. Seiner Meinung nach kann die Ausbreitung der Corona-Variante nur verzögert werden.
Zudem betonte Laumann, dass die Situation auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in NRW weiterhin angespannt sei. Derzeit würden 762 an Covid-19 erkrankte Menschen auf den Intensivstationen behandelt, davon 465 beatmet, so Laumann. Damit sei die Zahl der Menschen, die eine Beatmung erhalten müssen, innerhalb einer Woche um 26 gestiegen. Aktuell sind laut Laumann aber auch 490 Intensivbetten in den NRW-Kliniken noch frei, 301 davon verfügen über Beatmungsgeräte.
12.40 Uhr: Bund hält an 2G-Regel für Einzelhandel fest
Die Bundesregierung hält auch nach einem gegenteiligen Gerichtsurteil in Niedersachsen an speziellen Corona-Auflagen für den Einzelhandel fest. Man halte die Zugangsregel nur für Geimpfte und Genesene (2G) weiterhin für sinnvoll, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit heute in Berlin. Die Bundesregierung sei auch überzeugt, dass das Infektionsschutzgesetz in dieser Angelegenheit klar sei und einen guten Rahmen bilde.
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hatte am Donnerstag die 2G-Regel im Einzelhandel gekippt, die Bund und Länder Anfang Dezember bundesweit vereinbart hatten. Der Handelsverband protestiert gegen die Regelung, bei mehreren Gerichten sind auch schon Klagen eingegangen. In Schleswig-Holstein war ein Eilantrag gegen die 2G-Regel aber vom zuständigen Gericht abgelehnt worden. Dort verwiesen die Richter auf die neue, ansteckendere Virusvariante Omikron.
11.20 Uhr: Verwirrung um griechische Einreise-Regeln
Mit ihrem Alleingang bei der Testpflicht für Einreisende hat die griechische Regierung für Verwirrung gesorgt. Ursprünglich sollten ab Sonntag alle Griechenlandbesucher einen negativen PCR-Test vorweisen müssen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Athen wollte damit die Ausbreitung der Omikron-Variante bekämpfen - in Griechenland gibt es bisher 17 offiziell registrierte Fälle.
Beim EU-Gipfel in Brüssel hagelte es jedoch Kritik - unter anderem sprachen sich der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz gegen eine verpflichtende PCR-Testpflicht für Reisende innerhalb der EU aus. Athen verfügte daraufhin eine Lockerung. Nun gilt: Wer einreist, braucht von diesem Sonntag an einen maximal 72 Stunden alten PCR-Test oder einen höchstens 24 Stunden alten Schnelltest. Die Regel soll zunächst bis zum 10. Januar gelten.
10.26 Uhr: Impftempo bleibt weiter hoch
Das hohe Impftempo hält an: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wurden gestern 1.244.916 Menschen geimpft. Darunter waren 1.045.909 Auffrischimpfungen. Erstmals geimpft wurden 91.611 Menschen.
9.47 Uhr: US-Behörde macht geringe Zahl an Herzerkrankungen bei geimpften Kindern aus
Die US-Seuchenbehörde CDC hat erklärt, dass sie acht Fälle einer Herzmuskelentzündung bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren festgestellt haben, die den Corona-Impfstoff Biontech und Pfizer bekommen haben. Ob ein Zusammenhang zur Impfung bestellt, teilt die CDC nicht mit. Zum Zeitpunkt der Untersuchung waren bereits mehr als sieben Millionen Impfungen bei Fünf- bis Elf-Jährigen in den USA vorgenommen worden. Die Fälle hatten zudem einen milden klinischen Verlauf, so die CDC.
8.55 Uhr: Kinderimpfungen in Impfzentren in NRW gestartet
In einer Reihe von kommunalen Impfzentren starten heute Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige. Etliche Kreise und kreisfreie Städte berichteten im Vorfeld von einem großen Interesse an den Kinderimpfungen in den Impfzentren. Viele Impftermine sind demnach schon vergeben.
In Bonn beispielsweise wurde das kommunale Impfzentrum nach Angaben von Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) "regelrecht überrannt". Anstatt in nur einer Impfstraße im Bonner Impfzentrum würden Fünf- bis Elfjährige jetzt in allen Impfstrecken geimpft, sagte die Grünen-Politikerin heute WDR 5 Morgenecho.
Beim Start an den ersten Tagen geht es zum Teil für die kommunalen Impfzentren auch darum, Erfahrungen mit dem Umfang des Beratungsbedarfs zu sammeln. Spontan zur Kinderimpfung vorbeikommen, ist vielerorts nicht möglich. Online-Buchungssysteme sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Schwerpunktmäßig sollen die Kinder-Impfungen aber nach wie vor vor allem in den Praxen der Kinder- und Jugendärzte stattfinden. Damit sollen die Impfungen möglichst kindgerecht verlaufen und dem besonderen medizinischen Beratungsbedarf der Eltern entsprochen werden, hatte das Gesundheitsministerium im Vorfeld mitgeteilt. Die ersten Kinderärzte in Nordrhein-Westfalen hatten schon am Montag mit der Corona-Impfung von Fünf- bis Elfjährigen begonnen.
8.04 Uhr: Südafrika will afrikanischen Ländern zwei Millionen Impfdosen spenden
Südafrika will anderen afrikanischen Ländern rund zwei Millionen Impfdosen des US-Herstellers Johnson & Johnson spenden. Die Maßnahme sei ein Zeichen der Solidarität im gemeinsamen Kampf gegen die beispiellose Bedrohung der Gesundheit und der wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Kontinent, erklärt die Regierung. Die Impfdosen sollen nun so schnell wie möglich an die ärmsten Länder verteilt werden, kündigte die Afrikanische Union an. In Südafrika sind rund 38 Prozent aller Erwachsenen geimpft. Das ist deutlich mehr als in vielen anderen afrikanischen Ländern, aber weit von Südafrikas Ziel bis Jahresende entfernt. Zuletzt verlangsamte sich die Immunisierungskampagne, es kam zu einem Überangebot an Impfdosen.
7.31 Uhr: EU-Länder bestellen 180 Millionen angepasste Impfdosen
Die EU-Staaten haben bei Biontech und Pfizer 180 Millionen Dosen Impfstoff bestellt, der an die Omikron-Variante angepasst ist. "Unsere Verträge sehen vor, dass die Unternehmen auf Anfrage innerhalb von 100 Tagen angepasste Impfstoffe entwickeln werden", twitterte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Mitgliedstaaten hätten der ersten Tranche von zusätzlichen Dosen angepasster Impfstoffe in einem dritten Vertrag mit den beiden Unternehmen zugestimmt.
Grund für die Anpassung des Impfstoffes ist, dass das bisherige Vakzin nur teilweise gegen die neue Omikron-Variante des Virus schützen. Mehrere Hersteller haben deshalb begonnen, ihre Impfstoffe anzupassen. Bis das geschehen ist, wird es aber wohl noch etwa sechs Wochen dauern.
7.06 Uhr: Kritik an Karnevalskurs der NRW-Regierung
Der Karnevalskurs der Landesregierung, wonach Vereine freiwillig auf Veranstaltungen mit vielen Menschen in Innenräumen verzichten sollen, stößt auf massive Kritik. Die Präsidenten von Regionalverbänden fordern wegen eines drohenden finanziellen Fiaskos eine klare Entscheidung der Landesregierung. "Sie soll die Session behördlicherseits untersagen und konkrete finanzielle Zusagen machen", heißt es in einer Mitteilung. Die Politik habe nur großen moralischen Druck aufgebaut.
Die Entscheidung darüber, ob Veranstaltungen stattfinden, solle nun der Veranstalter treffen und dafür auch die finanziellen Risiken tragen. In Aussicht gestellt würden nur Hilfen aus dem Kulturfonds des Bundes mit zu kurzer Antragsfrist und dem Programm "Neustart miteinander" des Landes. Konkretere Zusagen gebe es nicht.
6.45 Uhr: Wachsende Gefahr durch Omikron-Variante
Die rasant steigenden Omikron-Fallzahlen unter anderem in Großbritannien (Verdopplung alle zwei bis drei Tage) beunruhigen auch deutsche Wissenschaftler. Die Epidemiologin Berit Lange vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung warnte am Abend in den Tagesthemen, die Verbreitung von Omikron könne auch in Deutschland schnell zu einer hohen Zahl von schweren Verläufen führen.
6.30 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen geht zurück
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet weiter sinkende Zahlen: Demnach infizierten sich 50.968 Menschen binnen 24 Stunden bundesweit mit dem Coronavirus (rund 10.000 weniger als vor einer Woche), die Inzidenz sinkt auf 331,8. Gestern lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche noch bei 340,1, vor einer Woche waren es 413,7. Allerdings gehen Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung aus. 437 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.
In NRW stagnieren die Zahlen hingegen, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als bundesweit. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI insgesamt 8.702 neue Coronafälle. Am Vortag waren es 8.892. Die Inzidenz verharrt bei 250,4. 59 Menschen starben in Verbindung mit einer Covid-Erkrankung.