Versuchter Mord in Burgsteinfurt: Fünf Jahre Haft für Angreifer

Mit einem Taschenmesser soll der Mann 17 Mal auf den Oberkörper seines Opfers eingestochen und anschließend dessen Portemonnaie mitgenommen haben. Der 24-Jährige überlebte die Tat schwer verletzt. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter, einen Mann aus Eritrea, kurz danach festnehmen. 

Gezielte Stiche in den Oberkörper

Der Angeklagte hatte sich im Prozess bei seinem Opfer entschuldigt. Den Messerangriff gab er zu, betonte aber, dass er den 24-Jährigen auf keinen Fall töten wollte. Das sah der Staatsanwalt anders. Er hatte in seinem Plädoyer die gezielten Stiche in sensible Bereiche am Oberkörper hingewiesen. 

Qualität und Quantität sprächen trotz der Tatsache, dass es sich lediglich um eine kurze Klinge gehandelt habe, für eine Tötungsabsicht. Das Gericht sah jedoch in Summe keinen Vorsatz und verurteilte den Mann wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung. Die Anklage hatte auf versuchten Mord gelautet.

Streit im Café - Eskalation auf offener Straße

Anlass für den blutigen Angriff war wohl ein Streit zwischen den beiden Männern, die sich vor der Tat in einem benachbarten Café aufgehalten und nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits dort gestritten haben sollen. Worum es inhaltlich ging, konnte auch im Prozess nicht geklärt werden. Angeblich hatte das Opfer den Angreifer rassistisch und homophob beleidigt.

Vor einer Bank-Filiale in der Innenstadt von Burgsteinfurt hatten sich die beiden Männer angeschrieen, berichteten Zeugen nach der Tat. Der Angreifer habe sein Opfer dann auf offener Straße zu Boden gestoßen und sich dann auf den 24-Jährigen gestürzt. 

Bank-Angestellte verhindern Schlimmeres

Mitarbeiter der Bank sollen die Schreie des Mannes bemerkt und den Angreifer schließlich verjagt haben, heißt es in der Anklageschrift. Das Opfer konnte flüchten.

Anschließend hätten die Bank-Angestellten den schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzten Mann in der Bank betreut. Der mutmaßliche Täter leistete bei seiner Festnahme keinen Widerstand.

Quellen:

Über dieses Thema berichten wir auch im Hörfunk auf WDR2 in der Lokalzeit Münsterland.