![Eine Schülerin der dritten Klasse arbeitet an ihrem Schreibtisch, während ihr Zeugnis auf ihrem Schreibtisch liegt. | Bildquelle: WDR / dpa / Jonas Güttler Eine Schülerin der dritten Klasse arbeitet an ihrem Schreibtisch, während ihr Zeugnis auf ihrem Schreibtisch liegt.](/nachrichten/schulen-halbjahreszeugnis-100~_v-gseapremiumxl.jpg)
WDR 5 Tagesgespräch
Welche Note geben Sie den Schulen in NRW?
Für 2,1 Millionen Schüler in NRW gibt es Halbjahreszeugnisse. Wie gut Schüler:innen lernen können, hängt maßgeblich vom Lernumfeld ab. Trotz oft zu voller Klassen und maroder Gebäude gibt es auch Schulen, die vorbildlich sind. Welchen Eindruck haben Sie? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Die Schule als Lebens- und Erfahrungsort, in dem Kinder und Jugendliche gemeinsam lernen, essen, spielen und lachen. Individuell gefördert von engagierten Lehrkräften, die ihnen beibringen, früh Eigenverantwortung zu tragen. Alles digitalisiert, in einem modernen Gebäude mit Kreativräumen zum Basteln und Gestalten, Rückzugsorten, gemütlichen Leseecken und sauberen Toiletten. Das gilt laut Jury für die Bonner Siebengebirgsschule – eine Förderschule, die 2024 den Deutschen Schulpreis bekommen hat.
Warum ist nicht jede Schule so? Häufig sind Schulgebäude marode und Klassen werden in Containern untergebracht. Und es gilt: Mathe – befriedigend, Deutsch – ausreichend, Schultoilette – mangelhaft. Eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass sich bundesweit rund ein Drittel der Kinder wegen Unsauberkeit vor dem Gang auf die Schultoilette scheut. Das wirkt sich auch auf das Wohlbefinden in der Schule als Lernort aus.
Im internationalen Leistungsvergleich schneiden deutsche Schüler regelmäßig schlecht ab: Bei der vergangenen PISA-Studie 2022 waren Schüler in Mathematik, beim Lesen und in Naturwissenschaften deutlich schlechter als noch 2018. In Grundschulen kann laut IGLU-Studie 2023 jeder vierte Viertklässler nicht mehr richtig lesen. Und Ausbildungsbetriebe kritisieren oft, dass die Schule junge Menschen nicht mehr ausreichend auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet. Auch junge Menschen sorgen sich, dass ihnen in der Schule keine relevanten Kenntnisse oder Fähigkeiten für das Berufsleben vermittelt werden.
Die Rahmenbedingungen für Bildung erscheinen verbesserungswürdig: Fehlt es an Zeit und Kapazitäten für guten Unterricht? 2024 haben knapp 700 Lehrerinnen und Lehrer den Schuldienst in NRW verlassen. Lehrkräfte erlebten ihren Beruf "nicht mehr als sinnstiftend, weil sie gezwungen sind, den Mangel zu verwalten", so die Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ayla Celik. Insgesamt sind in NRW über 8.000 Stellen unbesetzt. Die Folge: Unterrichsausfall nimmt zu.
Wie blicken Sie auf Schulen und den Unterricht in NRW? Läuft es sehr gut, befriedigend oder doch mangelhaft? Inwieweit muss sich etwas ändern? Können Schüler:innen heute zu wenig? Oder wird zu viel von ihnen verlangt? Welche Rolle spielt gutes Lehrpersonal? War Schule früher unbelasteter? Kennen Sie positive Beispiele für Schulen, in denen das Lernen gut funktioniert? Wo sich die Schüler:innen wohlfühlen?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologen-Verbands NRW
Redaktion: Thomas Vehling und Jonas Klüter