
WDR 5 Tagesgespräch
Was verbindet uns beim Fasten?
Am Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit für Christen. Dieses Jahr fällt diese zeitlich mit dem muslimischem Fastenmonat Ramadan zusammen. Auch nicht-religiöse Menschen verzichten immer öfter bewusst – etwa im Dry January. Warum ist Fasten für uns wichtig? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Für die geschätzt rund 5,5 Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland begann der Fastenmonat Ramadan dieses Jahr schon am 1. März. Im Islam gehört das Fasten zu den fünf Säulen der Religion. Der Verzicht – vor allem auf Essen und Trinken – von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wird verbunden mit dem abendlichen Fastenbrechen, das viele mit Freunden und Familie gemeinsam begehen.
Für die rund 40 Millionen Christen in Deutschland beginnt die Fastenzeit traditionell an Aschermittwoch und dauert bis Ostern. Heute sehen die christlichen Kirchen die Fastenzeit weniger streng als früher. Klassiker sind inzwischen der Verzicht auf Alkohol und Süßigkeiten, aber auch reduzierte Medien- und Handynutzung z. B. sind inzwischen beliebte Wege zu mehr Besinnung.
Seit vielen Jahrhunderten schon praktizieren Menschen den bewussten Verzicht. Früher hatte das vor allem religiöse Gründe. Heute empfinden viele einen freiwilligen und bewussten Verzicht als Bereicherung für ihr Leben. Auch nicht-religiöse Menschen nutzen die ursprünglich religiös motivierte Fastenzeit, um bewusst auf etwas zu verzichten und sich wieder mehr auf das Wesentliche zu besinnen. Mit Trends wie Dry January oder Veganuary – also dem Verzicht auf Alkohol oder Fleisch im Januar – gibt es diese Tendenz auch jenseits der traditionellen religiösen Termine Fastenzeit oder Ramadan.
Nutzen Sie Fastenzeit oder Ramadan zum Verzicht? Worauf genau verzichten Sie in der Zeit? Fällt Ihnen das schwer? Was sind Ihre Beweggründe und was bedeutet Ihnen das? Wie wichtig ist Ihnen diese Zeit? Und kann das zeitliche Zusammenfallen von Ramadan und Fastenzeit dazu beitragen, dass Menschen beider Religionen einander näher kommen?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, Professor für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg
Redaktion: Jonas Klüter und Chris Hulin