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Postzustellung mit dem Pony-Express startet

03.04.1860: Postzustellung mit dem "Pony-Express" startet

Auf dem Rücken von Pferden wird die Briefzustellung in den USA zum großen Abenteuer. Ziel: die schnellste Verbindung zwischen Atlantik- und Pazifikküste.


In diesem Zeitzeichen erzählt Martin Herzog:

  • warum das Dampfschiff damals keine echte Alternative zur Postkutsche ist,
  • welchen Eid die jungen Pony-Reiter ablegen müssen,
  • warum man Jack Keetley nach seinem Ritt schlafend aus dem Sattel hebt,
  • welche Geschichte die Erfindung des Doughnut mit dem Pony-Express verbindet,
  • wieso der Pony-Express für seine Betreiber zum finanziellen Desaster wird.

Der Plan ist ehrgeizig: ein 3.100 Kilometer langer Stafettenlauf zu Pferde mit 25 Reitern und 157 Relais-Stationen, quer durch die amerikanische Prärie, über die Rocky Mountains und die Sierra Nevada - doppelt so schnell wie jede Postkutsche.

Ab dem 3. April 1860 wird der Plan in die Tat umgesetzt. Vor den Pony Express Stables in St. Joseph übergibt der Bürgermeister nach einer kurzen Ansprache die erste "Mochila", die Posttasche, feierlich an den ersten Reiter, und schickt ihn mit einem Salut auf den gefährlichen Weg Richtung Westen. Sein Ziel: Seneca in Kansas, 130 Kilometer entfernt. Nach sechs Stunden Gewaltritt kommt er an, sechs Stunden im Galopp von Station zu Station, wo ihm jedes Mal weniger als zwei Minuten bleiben, um mitsamt "Mochila" das Pony zu wechseln.

Der Pony-Express ist die schnellste Postverbindung zwischen nordamerikanischer Ost- und Westküste, und bleibt es - für ganze 18 Monate. Im Oktober 1861 wird das erste Telegramm über die neue transkontinentale Telegraphenleitung geschickt, in wenigen Sekunden. Das schafft kein Reiter.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

  • Claudia Schnurmann, Professorin em. für nordamerikanische und atlantische Geschichte
  • Tim McNeese: The Pony Express - Bringing Mail to the American West, Chelsea House, New York 2009

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Martin Herzog
Redaktion: Matti Hesse