Der Ticker von Mittwoch (26.05.2021) zum Nachlesen
Stand: 26.05.2021, 19:38 Uhr
- Arztpraxen erhalten laut KVNO zu wenig Impfstoff
- Regelbetrieb in NRW-Kitas ab 7. Juni
- Einkaufen im Einzelhandel ohne Test möglich
- Bundesfamilienministerin: keine Impfpflicht für Kinder
- Inzidenz seit Oktober erstmals unter 50
- Bundesregierung beschließt Kultur-Sonderfonds
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Arztpraxen erhalten laut KVNO zu wenig Impfstoff
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein kritisiert, dass Arztpraxen in NRW zu wenig Impfstoff erhalten würden. "Wir müssen gerade leider immer wieder erleben, dass bei unseren Ärztinnen und Ärzten deutlich weniger Impfstoff ankommt als angekündigt wurde", sagte der KVNO-Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann laut Mitteilung.
Dadurch müssten bereits vereinbarte Termine wieder abgesagt werden. Stellenweise könnten nur mit Mühe und Not Zweittermine eingehalten werden. Dabei sei die Zahl der Praxen, die sich an der Impfkampagne beteiligen, in der Region Nordrhein mittlerweile auf fast 5.400 gestiegen. "Wir haben die große Sorge, dass unsere niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte anfangen aus der Kampagne auszusteigen, wenn es bei den Impfstoffmengen und -bestellungen weiterhin keine Verlässlichkeit gibt."
19.26 Uhr: Biden: Geheimdienste sollen intensiver nach Corona-Ursprung suchen
US-Präsident Joe Biden hat seine Geheimdienste gebeten, ihre Anstrengungen zur Erforschung des Ursprungs der Corona-Pandemie zu "verdoppeln". Er sagte, es gebe nicht genug Belege, um sagen zu können, ob sie durch "menschlichen Kontakt mit einem infizierten Tier oder durch einen Laborunfall" ausgelöst worden sei.
Innerhalb der Geheimdienste glaube die Mehrheit nicht, "dass es genug Information gibt, um eines als wahrscheinlicher als das andere einzuschätzen". Biden wies nationale Labors der USA an, bei den Ermittlungen zu helfen und rief China auf, bei internationalen Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie zusammenzuarbeiten.
19.18 Uhr: Musikfestival "Juicy Beats" für 2021 abgesagt
Das Musikfestival "Juicy Beats" in Dortmund ist wegen der Corona-Pandemie für 2021 abgesagt. "Wir haben noch bis zuletzt versucht, Möglichkeiten zu schaffen, das Festival durchzuführen", schrieben die Organisatoren auf ihrer Internet-Seite.
Am Ende habe man aber leider keinen Weg gesehen, das Festival mit all dem zu gestalten, "was es zu dem macht, was es für uns und Euch ist. Anders als die meisten anderen Festivals werden wir mit dieser Absage einen klaren Strich ziehen", erklärten sie. Der Blick richte sich nun auf 2022. Ticketinhaber sollen ihr Geld zurückbekommen. Das Festival hätte am 23. und 24. Juli 2021 stattfinden sollen.
18.21 Uhr: EMA fordert von Johnson & Johnson nach Todesfall weitere Studien
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) fordert wegen eines Todesfalls nach einer Impfung mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J) weitere Studien vom US-Pharmakonzern. Der Fall werde geprüft, heißt es weiter. Eine 41-jährige Frau war am Freitag in Belgien an einer seltenen Thrombose gestorben.
18.15 Uhr: Zuschauer beim Sport: Plan zeigt Öffnungsschritte
Viele Sportveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen können bald wieder mit Zuschauern stattfinden. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der jeweiligen Kommune stabil unter 50, können bei Außenveranstaltungen bis zu 1.000 Zuschauer ohne Test kommen. Geimpfte und Genesen sind von der Begrenzung nicht erfasst. Insgesamt dürfen maximal 33 Prozent der Zuschauerkapazität in die Sportstätte. Bei Innenveranstaltungen können dann bis zu 500 Zuschauer mit Test kommen.
Sinkt die Inzidenz stabil unter 35, können dem Plan zufolge auch mehr als 1000 Menschen kommen - bis zu einem Drittel der Kapazität der Sportstätte.
18.11 Uhr: Alkohol- und Verweilverbot für Düsseldorfer Altstadt
Für die Düsseldorfer Altstadt und die Rheinpromenade ist abends und nachts ein Alkohol- und Verweilverbot verhängt worden. Der Krisenstab der Stadt beschloss die Maßnahme heute. Sie soll ab dem kommenden Wochenende für zunächst zwei Wochen auf öffentlichen Straßen und Wegen des Gebiets gelten, aber nicht für die Terrassen der Außengastronomie.
Das Verweilverbot gelte Freitag, Samstag, Sonntag und am Tag vor Feiertagen jeweils von 20.00 Uhr bis 05.00 Uhr des Folgetages, an den sonstigen Wochentagen von 20 Uhr bis 01.00 Uhr des Folgetages. Ausgenommen seien Warteschlangen vor Einzelhandelsgeschäften, Gastronomiebetrieben und sonstigen geöffneten Einrichtungen.
Für die Königsallee, die auch unabhängig von der Corona-Pandemie immer wieder von der sogenannten Autoposer-Szene stark frequentiert wird, war bereits beschlossen worden, die Straße an Wochenenden und vor Feiertagen für den nächtlichen Autoverkehr zu sperren.
17.39 Uhr: Regelbetrieb in NRW-Kitas ab 7. Juni
Die Kindertagesstätten in NRW sollen am 7. Juni landesweit in den Regelbetrieb zurückkehren. Dies sagte heute NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP). Das freiwillige Testangebot für Kinder und Beschäftigte wird fortgesetzt: Pro Woche werden jeweils zwei Tests zur Verfügung gestellt. In dieser Woche erhalten die Einrichtungen laut Stamp die kindgerechteren "Lolli"-Tests zur Eigenanwendung durch die Eltern.
17.21 Uhr: Lieferverzögerungen bei Biontech-Impfstoffen
Beim Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech kommt es zu Lieferverzögerungen. Die Lieferzusage für das laufende Quartal werde zwar eingehalten, allerdings werde die zugesagte Liefermenge der kommenden beiden Wochen reduziert, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Die Differenz werde erst in Kalenderwoche 25 bzw. 26 zusätzlich geliefert und damit ausgeglichen.
16.59 Uhr: NRW lockert strenge Mindestabstand-Regel für Lokale
Nach scharfer Kritik aus der Gastronomie lockert Nordrhein-Westfalen eine strenge Corona-Regel für Restaurants und Cafés. Zwischen den Tischen müsse es in Innenräumen einen Mindestabstand von 1,50 Meter geben, heißt es in einem Schreiben des Gesundheitsministeriums. Darin geht es um die Neufassung der Corona-Schutzverordnung.
Die Regelung soll ab Freitag in Kreisen und kreisfreien Städten gelten, deren Inzidenz unter 50 ist. Zuvor waren es drinnen zwei Meter Mindestabstand gewesen und damit 50 Zentimeter mehr als in anderen Bundesländern. Das hatte im Gastgewerbe für Verägerung gesorgt, weil dadurch weniger Tische in die Räume passten und drinnen somit weniger Gäste bewirtet werden konnten.
16.16 Uhr: Münster hebt Maskenpflicht in der Innenstadt zum 3. Juni auf
Der Krisenstab der Stadt Münster hat heute mitgeteilt, dass die Maskenpflicht in der Innenstadt ab Fronleichnam (03.06.) aufgehoben wird. Vorläufig bestehen bleibt die Maskenpflicht im öffentlichen Raum am Hauptbahnhof entlang der Bahnhofstraße sowie - aufgrund einer Landesregel - auf dem Wochenmarkt. "Auch diese Regelungen werden bald auf den Prüfstand gestellt", sagte Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer. Auch für Innenräume (Geschäfte, Gastronomie) schreibt das Landesrecht weiterhin Masken vor - genauso wie für Warteschlangen vor Geschäften. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Münster bei 15,5. In Ahlen ist die Maskenpflicht schon heute aufgehoben worden.
16.09 Uhr: Öffnungsperspektiven für Kultur und Bildung
Für den außerschulischen Bildungsbereich in NRW gibt es eine Öffnungsperspektive. So ist in Kommunen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 ab kommender Woche wieder Präsenzunterricht auch in außerschulischen Einrichtungen ohne Begrenzung nach Personen und mit Corona-Testnachweis möglich, wie Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte.
Musikunterricht mit Gesang oder Blasinstrumenten ist dann drinnen mit fünf Personen möglich. Liegt der Inzidenzwert zwischen 50 und 35, dann ist Musikunterricht mit Gesang mit zehn Personen erlaubt.
Im Kulturbereich sind Veranstaltungen draußen bei einer Inzidenz in den jeweiligen Kreisen und kreisfreien Städten zwischen 100 und 50 mit bis zu 500 Personen erlaubt. Zu Konzerten, Theater, Oper und auch in Kinos können bis zu 250 Personen mit negativem Testergebnis zugelassen werden. Sinkt die Inzidenz unter 50, dann sind bis zu 500 Personen erlaubt.
15.48 Uhr: Laumann: Einkaufen im Einzelhandel wieder ohne Test möglich
In Kommunen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 soll Einkaufen im gesamten Einzelhandel ohne vorherigen negativen Corona-Test wieder möglich sein. Das sagte Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute. Voraussetzung ist, dass der Inzidenzwert in den jeweiligen Gebieten fünf Tage in Folge unter dem kritischen Wert von 100 liegt.
15.25 Uhr: Pützchens Markt in Bonn abgesagt
Die Stadtverwaltung Bonn sagt zum zweiten Mal das Volksfest Pützchens Markt ab. Die Bonner Schausteller hatten vorgeschlagen, die Entscheidung um einen Monat heraus zu zögern, um das Infektionsgeschehen weiter zu beobachten. Das lehnte die Stadtverwaltung ab, da dann zu wenig Zeit für die Vorbereitung der Fünf-Tage-Kirmes bleibe.
15.14 Uhr: NRW führt neuen Stufenplan für Lockerungen ein
Nordrhein-Westfalen führt einen neuen Stufen-Fahrplan für Öffnungen in der Corona-Pandemie ein. Die aktualisierte Corona-Schutzverordnung wird drei Stufen von Inzidenzwerten enthalten, die unterschiedliche Öffnungsschritte für Kommunen vorsehen: eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 35, von 35 bis 50 und die Stufe 50 bis 100. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumamn (CDU) an.
Bei einer Inzidenz unter 35 darf sich demnach etwa eine unbegrenzte Personenzahl aus fünf Haushalten treffen, bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 dürfen es dagegen nur Personen aus zwei Haushalten sein.
14.45 Uhr: Laschet: Sollten bei Impfungen von Kindern Stiko folgen
Nordrhein-Westfalen will sich in der Frage einer Impfung von Kindern und Jugendlichen an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) orientieren. "Ich finde, wir sollten uns an das, was die Stiko empfiehlt, halten", sagt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet einen Tag vor dem neuerlichen Impf-Gipfel von Bund und Ländern.
Werde eine Gruppe priorisiert, sei der Impfstoff anderswo knapp. Mit Blick auf die Beratungen sagt er weiter, der Bund müsse alles tun, damit es im Sommer ausreichend Nachschub von Impfstoffen und keine Ausfälle geben werde. Angesichts steigender Impf- und sinkender Fallzahlen sagt der CDU-Politiker: "Die Brücke in ein normales Leben ist im Bau." Für NRW kündigt er weitere Lockerungen an.
14.39 Uhr: Belgien setzt J&J-Impfungen von Menschen bis 40 Jahre nach Todesfall aus
Belgien setzt die Corona-Impfung von Menschen unter 41 Jahren mit dem Vakzin von Johnson & Johnson nach einem Todesfall aus. Dies gelte bis eine umfangreichere Nutzen-Risiko-Analyse der EU-Arzneimittelbehörde EMA vorliege, teilt das Gesundheitsministerium mit. Grund sei der Tod einer jüngeren Frau, die am vergangenen Freitag an einer schweren Thrombose nach einer Impfung mit dem Vakzin des US-Pharmakonzerns gestorben war.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) den Einsatz des Vakzins ähnlich wie bei dem Mittel von Astrazeneca in der Regel nur für Menschen ab 60 Jahren wegen des Risikos sehr seltener, aber gefährlicher Hirnvenenthrombosen. Die EMA hatte dem J&J-Impfstoff nach einer Überprüfung wegen der Thrombosefälle und einer Risiko-Nutzen-Abwägung grünes Licht gegeben.
14.04 Uhr: Patientenschützer empört über Spahns Impfpläne für Kinder
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), weil er sich für eine Einbindung von Kindern und Jugendlichen in die Impfkampagne auch ohne eine allgemeine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ausgesprochen hat. "Der Bundesgesundheitsminister handelt unverantwortlich", zitieren die Zeitungen der Funke-Mediengruppe Stiftungsvorstand Eugen Brysch. Bei der Vergabe von Vakzinen dürften nur wissenschaftliche Fakten gelten. Allein auf dieser Basis habe die Stiko ihre Risikobewertung vorzunehmen. "Doch solche Empfehlungen will Jens Spahn jetzt ignorieren. Damit demontiert er eine viel beachtete Institution der Impfkampagne."
Auch sei das Reservieren des Impfstoffes für die über Zwölfjährigen bei der derzeitigen Knappheit inakzeptabel. "Es darf nicht sein, dass sich der Impffortschritt in den Prioritätsgruppen um mehrere Wochen verzögern soll. Der Bundestag ist aufgefordert, den politisch-aktionistisch handelnden Bundesgesundheitsminister sofort zu stoppen."
13.25 Uhr: Lambrecht: Es wird keine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche geben
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bekräftigt, dass es auch für Kinder und Jugendliche keine Pflicht geben werde, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Unsere Zusage gilt: Es wird keine Impfpflicht gegen Corona geben - nicht für Erwachsene und auch nicht für Kinder und Jugendliche", sagte Lambrecht.
Wichtig sei, dass Eltern und Kinder umfassende Informationen erhielten, damit sie "eine verantwortungsbewusste, freiwillige Entscheidung treffen können", sagte Lambrecht weiter. Die Teilnahme am regulären Schulunterricht dürfe nicht davon abhängig gemacht werden, ob eine Schülerin oder ein Schüler geimpft sei. Niemand dürfe wegen nicht erfolgter Impfung vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden, erklärte die Bundesfamilienministerin.
13.10 Uhr: EU fordert hohe Geldstrafe für Astrazeneca wegen Impfstoff-Verzögerung
Im Rechtsstreit mit Astrazeneca wegen der Lieferverzögerungen beim Corona-Impfstoff fordert die EU eine hohe Geldstrafe. Die Europäische Union verlange für die Verzögerungen pro Tag und je Dosis eine Entschädigung von zehn Euro, erklärt ein EU-Anwalt in dem Verfahren vor einem Brüsseler Gericht. Zudem fordere die EU eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro für jede Vertragsverletzung, für die der britisch-schwedische Pharmakonzern von dem Gericht schuldig befunden werde. Mit einem Urteil wird im nächsten Monat gerechnet.
12.11 Uhr: EMA will Freitag über Biontech-Zulassung für 12- bis 15-Jährige entscheiden
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA wird voraussichtlich am Freitag über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech/Pfizer für 12- bis 15-Jährige entscheiden. Nach einer außerordentlichen Sitzung wolle die Behörde das Ergebnis bekannt geben, teilte die EMA mit. Eine Zulassung gilt als wahrscheinlich.
Der deutsche Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten die Erweiterung der Zulassung des Impfstoffes beantragt. Bisher ist das Mittel nur für Menschen ab 16 Jahre in der EU zugelassen.
12.00 Uhr: Bundesregierung beschließt Kultur-Sonderfonds
Die Bundesregierung hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters den angekündigten Sonderfonds der Corona-Finanzhilfen für die Kulturbranche beschlossen. Geplant ist ein Volumen von bis zu 2,5 Milliarden Euro.
Ab dem 1. Juli seien zum einen Hilfen für Veranstaltungen vorgesehen, bei denen die Zuschauerzahl coronabedingt reduziert sei. Der Bund zahle in einem festgelegten Umfang einen Aufschlag auf verkaufte Tickets. Als zweites Element sei eine Ausfallversicherung für die Planung größerer Veranstaltungen ab 2.000 Teilnehmern vorgesehen.
11.45 Uhr: Corona-Inzidenzen erstmals unter 50
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl bei 46,8. Am Vortag hatte sie noch 58,4 betragen.
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.626 Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.040 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 270 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 284 Tote gewesen.
NRW ist eines von fünf Bundesländern, in dem die kritische Marke von 50 noch nicht unterschritten werden konnte. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag bei 51,6.
Die Entwicklung der Zahlen über die Pfingsttage ist aber mit Vorsicht zu betrachten, da an Feiertagen in der Regel weniger Menschen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt.
11.33 Uhr: Britischer Ex-Berater entschuldigt sich für "Versagen"
Der britische Ex-Regierungsberater Dominic Cummings hat die Corona-Politik von Premierminister Boris Johnson als katastrophales Versagen kritisiert. Minister, Beamte und Berater seien katastrophal hinter den Standards zurückgeblieben, die die Öffentlichkeit in einer Krise erwarten darf, sagte Cummings vor Parlamentsabgeordneten in London. "Als die Öffentlichkeit uns am meisten gebraucht hat, haben wir versagt." Die Regierung habe die Anzeichen der sich ausbreitenden Pandemie nicht erkannt, sagte Cummings, der damals Johnsons wichtigster und einflussreichster Berater war. Cummings entschuldigte sich bei den Angehörigen der Corona-Toten.
Der Ex-Berater äußerte sich vor Mitgliedern zweier Unterhaus-Ausschüsse des britischen Parlaments. Er hatte die Regierung im November 2020 im Streit verlassen.
11.17 Uhr: Ethikrat-Vorsitzende für Impfangebot an Kinder und Jugendliche
Alena Buyx
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält ein Impfangebot für Kinder und Jugendliche für richtig. "Das stärkste Argument, Zwölf- bis 15-Jährige zu impfen, ist einfach, dass sie auch selbst natürlich einen Schutz haben möchten", sagte Buyx im NDR. Auch bei Jugendlichen gebe es schwere Verläufe und das so genannte Long-Covid-Syndrom. Hinzu komme, dass auch die Schule so sicherer werde. Buyx verwies auch darauf, dass die Jugendlichen in der Corona-Pandemie hohen Belastungen ausgesetzt seien.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) plant bislang keine allgemeine Impf-Empfehlung für Kinder und Jugendliche.
11.03 Uhr: Maskenfreiheit bald in Münster?
In Münster können Menschen vielleicht bald auf ihre Masken verzichten. Der Krisenstab der Stadt will sich heute treffen und darüber entscheiden. In Münster lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut zuletzt bei 15,5. Seit Längerem unterschreitet die Stadt bereits die Marke von 25.
10.14 Uhr: EZB soll Notfall-Anleihenkäufe laut Notenbanker nicht drosseln
Die EZB sollte aus Sicht von Fabio Panetta, Mitglied des EZB-Direktoriums, das Tempo ihrer billionenschweren Notfall-Anleihenkäufe im Kampf gegen die konjunkturellen Corona-Folgen noch nicht drosseln. "Aus meiner Sicht rechtfertigen die Bedingungen, die wir heute sehen, es nicht, die Geschwindigkeit der Käufe zu verringern", sagte Panetta der Nachrichtenagentur Nikkei.
Auch sei es noch zu früh für eine Diskussion über ein Auslaufenlassen des "PEPP". Das Pandemie-Kaufprogramm "PEPP" ist insgesamt auf 1,85 Billionen Euro angelegt und soll noch bis mindestens Ende März 2022 laufen. Rund eine Billion Euro des Kaufrahmens haben die Euro-Wächter schon genutzt. Aktuell erwerben sie im Rahmen von PEPP Staatsanleihen, Firmenanleihen und andere Titel im monatlichen Volumen von 80 Milliarden Euro.
10.02 Uhr: Gastgewerbe kritisiert NRW-Regel für Mindestabstand
Ein Sonderweg NRWs bei Corona-Regeln sorgt für Unmut im Gastgewerbe. Laut der noch bis zum 4. Juni gültigen Corona-Schutzverordnung muss zwischen Gästen, die drinnen an verschiedenen Tischen sitzen, ein Abstand von mindestens zwei Metern sein. In anderen Bundesländern sind es hingegen nur 1,50 Meter. Durch den halben Meter müssen viele Restaurants und Cafés ihre Anzahl an Sitzplätzen deutlich reduzieren.
Nach Schätzung des Branchenverbandes Dehoga sank die Zahl der Plätze bereits im vergangenen Jahr, als Corona-Regeln mit einem Abstand von 1,50 Metern galten, um etwa 40 Prozent im Vergleich zu Vorkrisen-Zeiten. "50 Zentimeter mehr Abstand in alle Richtungen heißt: noch mal die Hälfte mehr an Gästeverlusten, erneute Umbauten, unnötige Investitionen und die Gefährdung von Arbeitsplätzen", sagt Haakon Herbst, Regionalpräsident im Dehoga NRW. "Die Landesregierung muss zumindest den alten Abstand wieder herstellen."
9.57 Uhr: Spahn will Impfung von Jugendlichen auch ohne Stiko-Empfehlung
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, Jugendliche auch ohne Stiko-Empfehlung in die Impfkampagne einzubeziehen. In diesem Fall könnten Eltern und ihre Kinder gemeinsam mit ihren Ärzten trotzdem eine individuelle Entscheidung treffen, sagte Spahn bei ntv.
9.26 Uhr: Bundesverband der Kinderärzte gegen Impfung an Schulen
Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte ist dagegen, Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche in den Schulen vorzunehmen. "Von Impfungen in der Schule halte ich nichts", sagte Verbandssprecher Axel Gerschlauer der "Rheinischen Post". "Wir müssen ja trotzdem Aufklärungsgespräche mit Eltern organisieren." Gerschlauer warnte zudem davor, eine Impfpflicht durch die Hintertür einzuführen. Der Schulbesuch dürfe nicht an eine Corona-Impfung geknüpft werden.
8.38 Uhr: Indische Variante laut WHO weit verbreitet
Die erstmals in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617.2 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits in 53 Ländern und Gebieten registriert worden. Aus nicht offiziellen Quellen seien Infektionen mit der Mutante darüber hinaus aus sieben weiteren Gebieten gemeldet worden.
Die Mutante B.1.617.2 wird von der WHO als "besorgniserregend" eingestuft. Sie habe sich als ansteckender als die bisher bekannten Virus-Varianten erwiesen. Ob sie auch schwerere Krankheitsverläufe verursache, werde noch untersucht.
7.42 Uhr: "Homeoffice-Effekt" trifft Gastgewerbe und Handel
Das Homeoffice verringert die Ausgaben von Büroangestellten: Für das Pendeln zum Arbeitsplatz, das Mittagessen im Restaurant, Einkäufe im Büroviertel oder auf dem Arbeitsweg geben sie laut der Unternehmensberatung PwC weniger Geld aus. Dadurch könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 15 Milliarden Euro sinken, schätzt PwC. Derzeit arbeiteten rund 30 Prozent der Angestellten in Deutschland zuhause statt im Büro.
6.31 Uhr: WDR aktuell-Serie #NachCorona
Die Corona-Krise ist längst noch nicht vorbei ist, aber schon jetzt steht fest: Sie wird unser Leben in der Zukunft verändern. Es wird nicht werden wie früher. Gleichzeitig birgt die Krise auch viele Chancen, etwas anders zu machen.
Darauf wollen wir als WDR Newsroom in den kommenden Wochen schauen. Heute geht es - zum Auftakt - um unsere Vorfreude: Was machen wir, wenn wir die Pandemie bewältigt haben? Und belügen wir uns da nicht selbst?
6.11 Uhr: Laschet will über Impf-Lage informieren
Vor dem Bund-Länder-Treffen am Donnerstag in Berlin besucht NRW-Ministerpräsident Armin Laschet heute das Impfzentrum Düsseldorf. Dabei wird er sich über die Impf-Situation in NRW und den Start des Feldversuchs zum digitalen Impfausweis informieren. Der Besuch wird von Vertretern des Kölner Start-Ups Ubrich begleitet. Es entwickelt die Impfpass-App im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums mit.
6.00 Uhr: Nach Verstößen - Düsseldorf will Corona-Regeln verschärfen
Die Stadt Düsseldorf will nach zahlreichen Corona-Verstößen am Pfingstwochenende schärfere Regeln verhängen. Heute will der Krisenstab darüber abstimmen. Dann könnten die schärferen Regeln ab Freitag gelten.
Die Düsseldorfer Königsallee soll künftig grundsätzlich an den Wochenenden abends für den Autoverkehr gesperrt werden. Damit wollen Stadt und Polizei die Auto-Poser-Szene fernhalten, die sonst dort regelmäßig lautstark ihre Runden dreht. Die Stadt denkt außerdem über ein erneutes Verweilverbot in der Altstadt und am Rhein nach. Außerdem soll es zeitweise ein Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum geben.
5.55 Uhr: Stiko plant keine Impf-Empfehlung für Jugendliche
Bislang soll es für 12- bis 15-Jährige offenbar keine Impf-Empfehlung geben, wenn voraussichtlich Ende Mai der Biontech/Pfizer-Impfstoff in der EU zugelassen wurde. Grund für die Zurückhaltung sei unter anderem eine unbefriedigende Datenlage, um Corona-Folgen und mögliche Impf-Risiken miteinander abwägen zu können.
Eine allgemeine Impfempfehlung hält Stiko-Kommissionsmitglied Rüdiger von Kries deshalb für unwahrscheinlich. Momentan sei "nichts" über die Nebenwirkungen von Corona-Impfungen bei Kindern bekannt, sagte er in der Sendung rbb-"Spezial". Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet, könnte es aber eine Empfehlung für Kinder mit chronischen Erkrankungen diesen Alters geben.
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